Kapitel 21

1K 72 0
                                    

„Was ist eigentlich mit deinem linken Auge falsch?“, fragte sie ihn, als der Kampf vorbei und sie dabei waren, die Gegner zu fesseln.
Sasuke hatte dafür gesorgt, dass Kasumi niemanden umbrachte und dass niemand Kasumi umbrachte. Denn es war nur deren Aufgabe, den Adligen nach Amegakure zu bringen und niemanden zu töten. Die Mission hätte Sasuke aber auch nicht angenommen.
„Das ist das Rin'negan“, erklärte er kurz.
„Noch nie gehört“, gestand sie, aber das störte sie nicht.
Sasuke schaute verwundert zu ihr, widmete sich dann aber wieder der Mission.
„Du hast noch nie von dem Rin'negan gehört?“, fragte er.
Kasumi schüttelte den Kopf und durchsuchte die Gegner nach weiteren Waffen. Sie fand eine Kette mit einem seltsamen Muster und einem blauen, flachen Stein in der Mitte.
„Ist das ein Amulett?“, fragte sie Sasuke und hielt es ihm hin.
Er nickte und nahm es.
„Das gehört dem Adligen. Die wurden scheinbar entführt und beraubt, bevor wir ankamen. Darum kümmert sich aber die Anbu“, sagte er und stand auf.
„Wir müssen warten.“
„Warum?“
„Weil die Anbu noch nicht da ist. Nicht, dass diese Verbrechen verschwinden“, erklärte Sasuke.
Seufzend setzte sie sich neben Sasuke, der auch keine Lust zum Warten hatte. Er formte die Zeichen für einen Schattendoppelgänger und schickte diesen los.
Sie schaute dem Doppelgänger hinterher und lehnte sich an den Baum hinter ihr.
 
Kasumi war auf dem Rückweg die ganze Zeit nur am Gähnen. Sie verzichtete auf einen dreistündigen Schlaf und wollte stattdessen lieber gleich nach Konoha und da dann schlafen. Die Sonne war schon untergegangen und es drohte Mitternacht. Und eigentlich hätten die beiden schon dort sein müssen, also konnte es nicht mehr weit sein. Schnell liefen sie weiter, als sie schon die Lichter von Konoha durch die Bäume vor ihnen sehen konnten.
Sasuke entfloh auch einmal sein Gähnen und das war das Zeichen, dass beide einen Endspurt einlegen sollte. Doch der war nicht mehr nötig, da sie da waren.
„Ich füll schon aus“, gähnte Kasumi, nahm sich den Stift und füllte das Formular am Tor von Konoha aus, welches ihr gereicht wurde.
Ohne noch etwas zu Sasuke zu sagen, ging sie zum Turm vom Hokage, stieg die elenden Treppen hoch und klopfte an der Tür. Aber sie wartete auf kein „herein“, sondern sie ging einfach.
„Das Formular“, sagte sie müde.
Kakashi war gerade dabei, alles etwas zu sortieren, denn er arbeitete noch so spät, was nicht ungewöhnlich war. Oftmals arbeitete er immer so lang, manchmal sogar noch länger. Ein Lächeln zauberte sich unter seine Maske, als Kasumi müde den Raum betrat.
„Guten Abend, Kasumi“, sagte er erstmals erfreut. „Das könntest du auf den Tisch dort legen“, sagte er und zeigte auf seinen Tisch.
Dorthin schlendernd gähnte sie. Müde klatschte sie das Formular auf den Tisch. Müde streckte sie sich und schaute kurz Kakashi beim Sortieren zu, bis er sie ansah und sie wieder schnell wegschaute. Sie wollte nichts mehr sagen und gehen, doch Kakashi hielt sie auf.
„Sag mal“, fing er an und sie blieb stehen. Kakashi drehte sich zu ihr und lehnte sich an den Schrank voller Bücher. „Wollen wir morgen wieder zusammen ausgehen?“, fragte er.
Ihr stieg die Röte ins Gesicht und sie war sichtlich berührt und schüchtern erfreut. Wie angewurzelt stand sie dort völlig rot im Raum. Er hatte das so einfach gefragt, als wenn ihn diese Frage ganz locker von der Zunge gehen würde, während sie niemals auf die Idee kam, so etwas zu fragen. Sie nickte einfach schnell und verließ dann den Raum. Sie fühlte sich wieder hellwach und ihr Herz klopfte ihr bis in den Hals. Als sie realisierte, dass sie sich eigentlich nicht so fühlen wollte, fasste sie sich an die Stirn und versuchte sich zu beruhigen. Ihr Kopf war auch ganz warm von dem ganzen Blut.
„Alles okay bei dir?“, fragte Sakura sie von der Seite. Sie schien das nicht wirklich ernst zu meinen, denn sie meinte wohl eher, dass sie gesehen hatte, wie sie drauf war.
„Ja, ja“, sagte sie und ging.
Bevor sie Sakura aber nicht mehr sah, riskierte sie einen Schulterblick zu ihr nach hinten und sah, dass sie in Kakashis Raum ging. Ihre Beine wackelten die Treppe herunter, als sie nach unten ging. Unbewusst rannte sie ein wenig vor Freude, wobei ihr Herz vor Aufregung und Anstrengung pochte. Nachdenklich kam sie draußen an und erwartete nicht, dass Sasuke noch da stand und scheinbar auf sie wartete.
„Oh, du bist ja noch da“, sagte sie verwundert.
„Was machst du jetzt noch so?“, fragte er.
„Ich wollte ein bisschen entspannen und kochen“, sagte sie.
Kasumi war wieder hellwach und wenn sie schon die Chance hatte, wollte sie noch kochen, weil morgen hatte sie nicht wirklich Zeit dafür.
Sie schaute ihn an, aber er sagte nichts.
„Möchtest du mir helfen?“
„Kann ich machen“, sagte Sasuke und die beiden gingen zusammen zu ihrer Wohnung.
Sie schloss die Wohnung auf, ging herein und ließ sie für Sasuke auf. Auch er ging herein und schloss die Tür. „Was wolltest du denn kochen?“, fragte er und folgte ihr in die Küche. Dabei schaute er sich ein bisschen um und stellte ebenfalls fest, wie trostlos es in ihrer kleinen Wohnung aussah. Selbst bei ihm sah es in seiner Kindheit nicht so leer aus in der Wohnung, als er allein lebte. Ein bisschen Dekoration musste immer sein, um sich wohl zu fühlen.
„Keine Ahnung, muss ich gucken“, sagte sie und schaute sich die Regale in der Küche an. „Bolognese wäre möglich.“
Sasuke nickte.
„Würdest du die Tomaten schneiden?“
Sasuke nickte wieder und nahm die Tomaten von Kasumi entgegen. Sie legte ihm ein Brett und ein Messer hin. Sasuke hoffte, dass das Messer scharf genug war.
Die Tomate lag auf dem Brett. Er schnitt die Tomate mit dem Messer von rechts nach links. Da er nun auch noch Linkshänder war, fiel es ihm recht schwer, die Tomate mit der rechten Hand zu schneiden. Kasumi schnitt die Zwiebeln und schaute verwirrt zu Sasuke.
„Was tust du da? Nimm doch beide Händen“, sagte sie unwissend.
Sasuke schaute zu ihr.
„Das wird schwierig.“
Fragend schaute sie zu ihm. Es wurde ihm ein bisschen unangenehm, aber Kasumi konnte ja nicht wissen, dass er nur einen Arm hatte. Er drehte sich zu ihr und hielt seinen Umhang mit seiner linken Hand weg, sodass der schlaffe Ärmel zu sehen war.
Kasumi bereute ihre Unwissenheit etwas, da es eigentlich im Nachhinein sehr offensichtlich war, doch sie merkte es trotzdem nicht. Sie konnte sich vorstellen, dass er den Arm im Krieg verlor, doch trotzdem wollte sie wissen, wie es passiert ist. Nachfragen würde sie aber natürlich nicht, dafür war sie zu schüchtern.
„Oh, das wusste ich nicht“, sagte sie entschuldigend.
„Ich weiß.“
 

Verlorene Uchiha * Kakashi ff *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt