Die Worte von Kakashi gingen Kasumi noch die ganze Nacht durch den Kopf, doch sie versuchte es abzublocken.
„Oh Scheiße“, flüsterte sie irgendwann gegen 2 Uhr in der Nacht.
Dass ihr jemals jemand nach Tobirama wieder einen Kopf machte, hätte sie niemals erwartet und sie war auch nicht vorbereitet. Aber wann ist man das schon? Sie war sich sicher gewesen, dass nach Tobirama kein Mann mehr für sie in Frage kommen würde, doch nach dem Abend kreisten ihre Gedanken einfach nur noch um Kakashi und stellten sich unglaublich viele Fragen. Ihre größte Frage war, warum er das tat. Sie hatte nichts, was sie in irgendeiner Hinsicht besonders und liebenswert machte, weshalb sie dachte, dass sie das alles nicht verdient hatte. Im Inneren versprach sie sich noch Tobirama und wollte gar nicht erst über einen anderen nachdenken, doch schon nach einem Abend tat sie es.
Es war Samstagmorgen, als Kasumi endlich einschlafen konnte. Dass sie eine Mission hatte, hatte sie vergessen. Es fiel ihr erst auf, als es an der Tür klingelte.
Genervt wachte sie auf und dann fiel ihr es wieder ein. Geschockt schaute sie auf die Uhr und sie hätte vor zwei Stunden aufbrechen müssen. Fluchend schwang sie sich aus dem Bett und rannte zur Tür. Sie rechnete irgendwie mit Kakashi, der sie vollmotzen würde, doch es stand Sasuke dort. Sie hatte noch ihre Klamotten von dem Vorabend an, den sie mit Kakashi verbrachte. Überrascht zog ihr ihren Rock etwas mehr nach unten, da dieser in der Nacht hochgerutscht war. Es überraschte ihn ein wenig, wie sie gekleidet war und wie ihre zerzausten Haare in alle Richtungen standen.
„Oh du“, sagte sie überrascht.
„Ja, ich“, sagte er und ging einfach rein, ohne zu fragen, aber das störte Kasumi in dem Moment nicht, da sie noch die Mission im Kopf hatte. „Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe“, sagte er. Man konnte deutlich heraushören, dass es ihm nicht leid tat. „... aber wir haben eine Mission zu erledigen.“
Kasumi schämte sich ein wenig für das Verschlafen, bis sie verwirrt aufsah.
„Wir?“, fragte sie.
Sasuke nickte.
„Ja, wir. Wir müssen einen Adligen von Kusagakure nach Amegakure bringen.“
„Und wir müssen ihn begleiten? Wie nervig.“
„Du solltest dich beeilen, denn wir haben nicht mehr viel Zeit, um dort anzukommen.“
„Okay, dann gib mir zehn Minuten.“
Kasumi rannte ins Badezimmer und er schaute ihr hinterher. Er war sich nicht sicher, aber er glaubte zu wissen, warum sie so gekleidet war.Die zwei waren sehr schnell. Sasuke erwartete es nicht wirklich, dass Kasumi so schnell war. Es lag aber auch wohl daran, dass er sie schwach kennengelernt hatte. Sie band sich erst auf dem Weg ihr Stirnband um die Stirn. Er bemerkte ihr Uchiha-Zeichen am Rücken. Irgendwie war es ein seltsames Gefühl, jahrelang als fast einziger Uchiha dazustehen und dann tauchte sie plötzlich auf. Sie hatte ihre alten Klamotten gewaschen und sie wieder angezogen. Sie sahen altmodisch aus, doch niemanden störte es und ungewöhnlich war es auch nicht.
„Ich würde das Uchiha-Zeichen an deiner Stellen nicht so offen zeigen“, riet Sasuke ihr.
„Warum nicht?“, fragte sie.
„Die Uchihas sind heutzutage nicht so beliebt“, erklärte Sasuke. „Du könntest eine Menge ungewollte Feinde bekommen, nur weil du das Zeichen trägst.“
„Das ist mir egal.“
Kasumi konnte nicht verstehen, warum sie nicht zu dem Clan stehen sollte, zu dem sie gehörte. Sasuke gehörte auch dazu, also hätte er es eigentlich am besten verstehen müssen.
Wenn sie auf seinen Rat nicht hören wollte, dann war es nicht mehr Sasukes Problem.
Und es dauerte auch nicht lange, als die beiden aus dem Wald kamen und an einer riesigen Brücke ankamen. Unter der Brücke war eine Menge Wasser und auch wenn es so dunkel war, konnte Kasumi die Schriftzüge auf der Brücke sehen.
„Die große Naruto-Brücke?“, fragte sie amüsiert.
„Ja, lange Geschichte“, sagte Sasuke einfach nur.
„Ah schon wieder eine lange Geschichte. Ich weiß recht wenig von euch. Wäre es nicht gerecht, wenn ich etwas erfahren würde? Denn ich schätzte mal, dass ich noch eine ganze Weile bei euch bleiben werde.“
Dass sie noch eine ganze Weile bleiben würde, war natürlich gelogen, doch sie sagte es trotzdem. Aber von Sasuke kam keine Antwort, was die Stille für sie unangenehmer machte.
Still saßen die Uchihas am Lagerfeuer und schauten ins Feuer. Sasukes Augen fielen immer mehr zu, während Kasumi noch hellwach war.
„Sag mal Sasuke...“, fing sie leise an. „Wie viel Mist hast du in deinem Leben schon angestellt?“
Eine sehr unangenehme Frage, die Sasuke sehr beschämt und wieder hellwach werden ließ. Sofort schossen ihn die ganzen Bilder seiner Jugend in den Kopf, die er schnell wieder verdrängen wollte.
„Eine Menge, Kasumi. Eine ganz schöne Menge.“
„Zum Beispiel?“, fragte sie.
Sasuke dachte an den Verrat am Dorf und an Itachis Ermordung, an den Krieg, den Kampf mit Naruto, doch er blieb still. Es gab einfach so viel, was er ihr erzählen konnte. Aber es waren immer noch Wunden, die heilen mussten. Und wieder darüber zu reden, empfand er nicht als gut.
„Dann erzähle ich auch was“, sagte sie, doch das interessierte Sasuke nicht wirklich. Sie wollte mehr über den letzten Uchiha wissen. Wissen, ob auch er Mist angestellt hatte und wenn ja, was für Mist. Ob sich deren Taten ähnelten? Sie war neugierig, was ihn betraf. Für Sasuke wäre es schlau gewesen, darauf einzugehen, schließlich wollte Kakashi Informationen. Und die Informationen über Sasuke würde sie zur Not auch woanders bekommen. Ohne auf seine Antwort zu warten, fing sie einfach an.
„Ich habe das Dorf verraten.“
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Verlorene Uchiha * Kakashi ff *
Hayran KurguKurzer Inhalt: Nach dem Krieg kehrt Sasuke Uchiha in ein altes Versteck von Orochimaru zurück, um bestimmte Schriftrollen zu holen, die Orochimaru benötigt. Als Ausgleich darf Sasuke den Rest behalten, der in dem Versteck ist. Dabei findet er etwa...