Kapitel 27

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„Wie ‚herausgefunden‘?“, fragte sie unglaubwürdig. „Du hast das nur gemacht, um ‚brauchbare Informationen‘ über mich zu bekommen?“
Nach der Aussage wurden alle aufmerksam und wussten, dass Kasumi das falsch verstanden hatte und dass nun ein Desaster wegen denen entstand, obwohl es sich gerade in eine positive Richtung entwickelte. Es war, als würde ihr ein Licht aufgehen.
„Natürlich war es nur deswegen“, sagte sie. „Warum sonst wäre der Hokage höchstpersönlich mit mir ausgegangen?“
Sie fühlte sich so naiv, da sie doch tatsächlich glaubte, eine fröhliche Zukunft mit Kakashi gesehen zu haben. Das schlimme an der Sache für sie war, dass sie nicht mal brauchbare Informationen für die hatte und diese ‚Mission‘ von Kakashi nun auch noch unnötig gewesen war. Als die anderen aufstehen und zu ihr hingehen wollten, ging sie automatisch einen Schritt zurück. Sie blieben stehen und schauten sie an.
„Es ist nicht so, wie du denkst“, sagte Kakashi, die anderen stimmten ihm zu.
„Ich habe doch nicht mal Informationen für euch“, sagte sie. „Was wollt ihr denn von mir wissen? Es gibt nichts Wichtiges. Das Dorf werde ich schon nicht angreifen, keine Sorge.“
„Nein, daran hatten wir auch gar nicht gedacht“, sagte Naruto.
„Wenn ihr etwas über mich wissen wollt, dann fragt mich einfach“, sagte sie und man konnte sehen, wie verletzt sie war. Dabei blieb ihr Blick aber bei Kakashi.
„Bis vor ein paar Tagen konnte man noch gar nicht wirklich mit dir reden“, sagte Sasuke.
Sie schaute zu ihm.
„Das ist deine Rechtfertigung, um dann lieber mit meinen Gefühlen zu spielen? Dafür, dass man euch immer für so stark hält, seid ihr ganz schon schwach und erbärmlich“, sagte sie.
Dazu konnte keiner etwas sagen.
„Verlasst jetzt meine Wohnung“, sagte sie und kniff die Augen zusammen, um sich das Weinen zu verdrücken.
Die Blicke der Schüler wanderten zu Kakashi, bis sie alle aufstanden und zur Tür gingen. Nur Kakashi blieb als einziger mit ihr in der Wohnung. Er wollte das nicht so stehen lassen, aber auch nicht vor seinen Schülern sagen, dass er Kasumi gern hatte.
„Du sollst auch gehen“, sagte sie.
Er steckte seine Hände in die Hosentaschen und blieb wortlos stehen. Es fiel ihm schwer, die richtigen Worte zu finden, aber er musste etwas sagen. Er konnte nicht einfach nichts sagen und hoffen, dass sie drüber hinwegkommen würde, denn das würde sie nie. Für ihn war das eine miese Situation, in der er über seine Gefühle sprechen musste, ansonsten würde er bei ihr unten durch sein und das wollte er nicht. Er überlegte seine Wortwahl gut, bis er sie zittern sah. Ihre Hände hatten sich verkrampft und das Zittern teilt ihn deutlich mit, dass sie weinte.
„Ich weiß, das sieht gerade nicht gut für mich aus. Am Anfang dachten wir, dass du eine Gefahr darstellen könntest. Als du beispielsweise die Bibliothek zerstört hast. Das Dorf hat Vorrang und wir hielten dich für einen außer Kontrolle geratenen Uchiha, den nichts als Rache interessierte. Es tut mir leid, dass wir dich so falsch eingeschätzt haben.“
Er ging langsam zu ihr und gab ihr eine Umarmung von hinten. Sie weinte zwar trotzdem leise weiter, hörte ihm aber zu.
„Wie du bereits selbst gesagt hattest: Du bist der Hokage, du dürfest dafür eigentlich keine Zeit haben. Und du hast recht. Ich hatte eigentlich nie Zeit dafür, um mit dir auszugehen. Auch gerade und gestern Nachmittag hatte ich keine Zeit, da ich eine wichtige Arbeit habe. Aber ich habe mir gerne die Zeit genommen, um sie mit dir zu verbringen. Glaubst du wirklich, dass ich das nur gemacht habe, um dich zu überwachen? Stattdessen hätte ich eher eine Spezialeinheit geschickt, die dich heimlich überwacht, statt es selbst zu tun. Für so etwas hab ich keine Zeit“, sagte er.
Kasumi hatte sich in der Zeit beruhigt und hatte Verständnis, doch wollte es ihm nicht gleich glauben. So naiv wollte sie nicht sein. Sie wartete einfach noch darauf, dass er etwas sagen würde.
„Ich mag dich sehr gerne, Kasumi.“
Er drehte sie zu sich und wischte ihr noch die letzten Tränen weg und strich ihr mit dem Rücken seines Zeigefingers über die Wange. Sicher war er sich nicht, ob er es tun sollte, aber sein Bauchgefühl fing einfach an. Zwar war er etwas zögerlich, doch er zog langsam seine Maske herunter. Kasumi legte ihre Hände auf sein Schlüsselbein, schaute zu ihm hoch und beobachtete sein Gesicht so genau wie sie es noch nie zuvor getan hatte. Kakashi platzierte seine Hand auf ihre warme Wange und seine andere um sie herum auf den Rücken. Die Gesichter waren nahe und er war es, der ihr immer näher kam. Das war ein seltsames Gefühl für die beiden und gerne hätte sie herausgefunden, wie sich ein Kuss mit Kakashi anfühlte, jedoch wich sie ein bisschen zurück. Verwundert schaute er sie an.
„Ich möchte nicht. Nicht jetzt“, sagte sie, ohne ihn anzusehen.
„Das verstehe ich“, sagte er und ließ sie los.
„Und ich möchte immer noch, dass du für heute gehst.“
Er konnte verstehen, dass sie jetzt weniger Vertrauen in ihn hatte, als sie es sowieso schon vorher hatte. Mehr als ihren Wunsch zu akzeptieren konnte er in der Situation aber auch nicht machen.

Verlorene Uchiha * Kakashi ff *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt