Aber sie ging nicht zurück zur Wohnung und würde so tun, als wenn nichts gewesen wäre. Sie wurde sicherlich nicht so tun, als wenn ihr Ex und sein Team nicht in Gefahr wären und eigentlich Hilfe brauchten. Früher war es zwar üblich, dass Frauen keine Shinobis waren, aber durch das neue Zeitalter hatte Kasumi auch eindeutig mehr Selbstbewusstsein bekommen, welches sie endlich anwenden konnte. Sie wollte nicht einfach in der Wohnung warten, als könnte sie nichts. Sie wollte sich nicht nutzlos fühlen und helfen. Denn sie war stark. Aber ihre Hände zitterten trotzdem vor Aufregung, als sie zu den Höhlen lief.
Naruto kämpfte zusammen mit Sakura vor der Höhle. Kasumi wich den Angreifer aus und auch Sakura und Naruto, die sie aufhalten wollten. Die beiden kamen gut zu zweit mit einem Angreifer klar und es würde nicht lange dauern, bis die beiden nachkommen würden.
„Warte!", rief Naruto, doch erwischte sie nicht mehr.
Sie rannte in die Höhle, musste ihr Sharingan aktiviert halten, ansonsten hätte sie nichts mehr gesehen. Aber an den Wänden war etwas, was sie nicht kannte. Sie konnte es nicht identifizieren, aber es hatte Chakra. Es erinnerte sie an eine Chakramasse, aber es war keine. Vorsichtig ging sie zu dem blauen Schleim, der in der Wand war. Es sah wie Wackelpudding in der Wand aus. Langsam hielt sie ihre Fingerspitzen dorthin und als sie den Schleim berührte, hörte sie etwas.
„Kasumi", hörte sie die Stimme von Tobirama.
Schlagartig drehte sie sich um, doch sie sah niemanden. Sie hörte nur die Kampfgeräusche in dem weiteren Verlauf des Ganges, aber von Tobirama war keine Spur. Noch einmal wollte sie gucken, ob es am Schleim lag und tauchte ihre ganze Hand ein, um zu sehen, was passieren würde. Aber sie hörte dieses Mal nichts. Sie wollte die Hand wieder herauszuziehen, konnte jedoch nicht. Eher glitt sie immer weiter hinein und umso mehr sie sich wehrte, desto tiefer ging sie, bis sie letztendlich verschlungen wurde. Mühevoll zerrte sie an ihrem Arm, hielt sich an der Erdwand fest, doch konnte sich nicht halten. Sie fiel auf der anderen Seite wieder heraus auf den Boden. Ein leises Plätschern des Wasserfalles und dem Fluss in der hellen Höhle war zu hören. Grüne Kristalle strahlten aus dem Boden und Wänden hervor und die Seite der Höhle war anders. Sie etwas hatte Beruhigendes, helles, fast schon idyllisches. Sie konnte dort sehen, ohne das Sharingan aktiviert zu haben, ließ es jedoch trotzdem, da sie noch kampfbereit war. Der Eingang war verschwunden. Sie klopfte gegen das Gestein, jedoch passierte nichts. Sie war sich sicher gewesen, dass sie durch die Wand hinter sich herauskam, aber es tat sich nichts. Selbst ihr stärkster Schlag, der Wände zertrümmern konnte, half nicht.
„Kasumi", hörte sie nochmal.
Als sie sich dieses Mal umdrehte, sah sie Tobirama ein paar Meter von sich entfernt. Er stand ebenfalls in der Höhle, neben einer dieser kleinen Flüsse mit Fischen. Er stand dort ohne Maske, die weißen Haare hingen ihm auf die Stirn und ein ganz leichtes Lächeln war zu sehen. Selbst die rote Bemalung war weg. Er sah ganz natürlich aus. So, wie wenn die beiden früher mal alleine waren.
„Tobi...", flüsterte sie.
Kurz hatte sie Angst, dass sie aus irgendeinem Grund tot war, schließlich konnte sie ihn sehen.
„Was ist das hier? Bin ich tot?", fragte sie.
„Du wirst nur kurz hier sein", sagte er. „Wir müssen über etwas reden."
Kasumi wurde auf mal ganz ruhig und kam ihm etwas näher. Jeder Schritt von ihr wurde schwerer, desto näher sie kam. Ob sie ihn nun schlagen oder umarmen soll, musste sie spontan entscheiden. Sie blieb einen Schritt vor ihm stehen und schaute ihn an. Er blickte zu ihr und hatte einen Stich von Trauer in seinen Augen, aber da ging es Kasumi nicht anders.
„Es wird Zeit", sagte er. „Es ist Zeit, um loszulassen."
Kasumi nickte. Eine Träne konnte sie sich trotzdem nicht verdrückten. Die Zeit war schon lange gekommen. Sie hätte kommen sollen, bevor sie überhaupt das Dorf vor 70 Jahren verlassen hatte. Bevor sie eingefroren wurde. Da war es schon Zeit gewesen, sich zu trennen.
„Du hast mich sehr verletzt."
Sie dachte, sie hätte ihre Tränen unter Kontrolle, aber nachdem sie das gesagt hatte, musste all der Schmerz der vergangenen Jahre heraus, der sich in ihr anstaute. Sie konnte ihm endlich sagen, was sie die letzten Jahre seinetwegen durchgemacht hatte.
„Ich weiß", sagte er schuldig.
Sie nickte unter Tränen erneut. Sie wusste auch, dass es nie eine Absicht von ihm war, aber es tat trotzdem weh.
„Es tut mir leid, was ich dir angetan habe", sagte er.
Es dauerte ein paar Sekunden, bis Kasumi nickte und so die Entschuldigung annehmen konnte. Schniefend wischte sie sich die Tränen weg, schaute zu ihm und ging ein letztes Mal in seine Arme.
„Danke", sagte sie weinend.
Sie dachte an die schöne Zeit, die die beiden hatten, aber auch das Negative in der Zeit. Von beiden war viel dabei, aber von dem Negativen mehr. In dem Moment wollte sie aber nicht negativ denken und war froh, nochmal alles durchlebt zu haben, was sie mit ihm erlebte. Trotz dessen war sie die Person, die sie sein wollte.
„Du solltest dich beeilen", sagte Tobirama und drehte sie um.
Die Wand mit dem blauen Schleim war wieder da. Sie sah dadurch Kakashi und Sasuke, die kämpfen, es aber schlecht für die beiden aussah. Sasuke hatte sich eine schwere Verletzung zugezogen, die ihm im Kampf am meisten behinderte.
Sie schaute ein letztes Mal zu Tobirama und lächelte. Er lächelte zurück und sie zückte ihr Messer von Madara.
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Verlorene Uchiha * Kakashi ff *
FanfictionKurzer Inhalt: Nach dem Krieg kehrt Sasuke Uchiha in ein altes Versteck von Orochimaru zurück, um bestimmte Schriftrollen zu holen, die Orochimaru benötigt. Als Ausgleich darf Sasuke den Rest behalten, der in dem Versteck ist. Dabei findet er etwa...