Kapitel 34

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Tatsächlich konnten sich die beiden ganz normal verhalten, aber die Blicke, die sie sich gegenseitig gaben, waren trotzdem irgendwie unangenehm. Ihr Blick fragte: Also haben wir uns jetzt wieder versöhnt? Und sein Blick sagte daraufhin: Ja, ich denke schon irgendwie. Ob er nun ihre Hand nehmen sollte, als das Team zum Kageturm ging, wusste er nicht und beließ es lieber auch dabei. Hätte sie es gut oder schlecht gefunden, hätte er ihre Hand einfach genommen?
Kasumi mischte sich zu Sakura, Naruto und Sasuke, als das Team dort ankam, schließlich sollte sie ( genau wie die Schüler eigentlich ) gar nicht erst dorthin, dies wurde aber einfach mal ignoriert. Kakashi ging einfach vor und wurde begrüßt, die ernsten Gespräche fingen gleich schon an, während die vier hinter ihm im Schlepptau sich durch schlängelten. Die Kage setzten sich an den Tisch, die Teams, oder eben die, die mitgenommen wurden, setzten sich etwas weiter weg an einen anderen Tisch. Scheinbare Mitarbeiter sorgten dafür, dass alle Gäste mit genügend Wolldecken und heißen Getränken ausgestattet waren. Kasumi rollte sich fast schon in der Decke ein, war müde und am Zittern, musste aber immer wieder zu Kakashi schauen. Er schien jedoch sehr beschäftigt zu sein, redete mit seinen Kollegen, untersuchte Dokumente und das Gespräch war noch nicht mal eröffnet. Sie war so sehr in ihren Gedanken vertieft, dass sie gar nicht erst merkte, dass das Gespräch anfing und auch schon Sachen beinhaltete, die sie eigentlich brennend interessierten. Es erinnerte sie an die alten Kagetreffen, die eher damals einfach nur ein Treffen der Obersten waren. Sie durfte dort natürlich nicht hin, ging aber meistens trotzdem, nur um zu erfahren, ob er wieder irgendetwas rassistisches gegen die Uchihas geplant hatte, aber das war zum Glück eher selten der Fall. Danach sagte er ihr auch meistens, dass sie da nächstes Mal nicht hin soll, schließlich war es eine private Veranstaltung. Gut in der Spionage war sie nicht gewesen. Diese Tagträumerei zog Kasumi in den Bann, sobald sie sich hinsetzte und nur kurz über die Vergangenheit nachdachte. Ihre Sicht war grau, sie hörte nichts mehr davon, was um sie herum passierte. Sie sah nur alte Situation und hörte auch nur andere Stimmen, die von Madara oder Tobirama.
„Hier ist die Schriftrolle“, sagte der Mizukage und rollte eine weiße Schriftrolle auf den Tisch. „Sie zeigt an, wo das Unwetter herkommt. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass dies keine Naturkatastrophe ist, sondern von jemanden ausgelöst wird.“
Kakashi war der erste, der diese Schriftrolle nehmen wollte, doch sie flog in die Luft, bevor er sie nehmen konnte. Verwundert und schon sofort kampfbereit verkrampften die Kage und schauten der Rolle hinterher. Sie flog zu einer Gruppe von Menschen, die etwas weiter in der Ecke über dem Boden schwebten. Sie waren mit einem weißen Kimono gekleidet, die Haut war ebenfalls weiß und selbst die Haare hatten einen hellen Stich, der eher in die Richtung hellblau ging. Die Haare waren glatt und kurz, bei einer von den drei Personen sogar lang. Es war nicht klar, wer diese Personen waren, jedoch war sofort klar, dass es sich bei diesen Leuten um die Personen handelten, die diese Katastrophe auslösten. Der Mann in der Mitte fing die Schriftrolle in seiner Hand und sah den Kagen nicht besonders friedfertig an. Die beiden neben ihm ebenso. Ein Kampf zwischen den Kagen, den Angreifern und den Schülern fand statt, die sich in dem Raum aufhielten. Nur nicht mit Kasumi. Sie saß noch immer auf dem Stuhl, umwickelt mit der Decke und war in ihren tiefsten Erinnerungen versunken. Die Hintergrundgeräusche bei ihr waren laut, jedoch ließ sie dies nicht von dem Traum abhalten. Erst, als ein starker Windstoß ihren Stuhl mit ihr drauf umstieß und sie zu Boden fiel, kam sie wieder zu sich. Erschrocken setzte sie sich auf und schaute sich um. Ihre Beine waren unter etwas eingeklemmt, was wohl vorher ein großes Stück Wand gewesen war. Ein Chaos machte sich vor ihren Augen sichtbar. Die Möbel waren zerstört, Kakashi und andere, die Kasumi schon mal gesehen hatte, kämpften gegen verdammt schnelle Unbekannte und es schien nach einem Gleichstand auszusehen. Es ging einfach viel zu schnell. Kasumi aktivierte ihr Sharingan, um besser die Bewegungen verfolgen zu können, aber die Decke über ihr erregte ihre Aufmerksamkeit.
Die Schriftrolle, die der Fremde in die Hand bekam, wollte abhauen und Kakashi war der Einzige, der gerade freie Bahn hatte und niemanden zum Kämpfen hatte. Die Kage und seine Schüler waren mit Kämpfen beschäftigt und er erkannte seine Chance, die Rolle zurückzuholen.
„Lass ihn nicht entkommen!“, rief ihm der Raikage zu.
Kakashi brauchte nicht lange zum Reagieren, da stockte ihm der Anblick von der zusammenbrechenden Decke über Kasumi. Sie schien die zusammenbrechende Decke nicht Mal zu bemerkte, also war klar, dass er handeln musste, denn sie tat es scheinbar nicht. Sein Weg zu dem Fremden brach er ab und lief dafür lieber zu Kasumi, die nun auch zur Decke schaute, kurz bevor Kakashi sie erreicht hatte. Es verlief alles so langsam, dass es sich wie in Zeitlupe anfühlte. Sie drehte ihren Kopf langsam zu ihm, Angst war in ihren Augen zu sehen, aber Kakashi wusste, dass er sie retten würde. Er schob seine Hände unter ihre Achseln und hob sie während er weiter geradeaus weiterlief mit an. Mit Schwung riss er sie über seine Schulter, rannte den Raum entlang, während die Decke hinter ihm ihn fast einholte. Erst ein paar Räume weiter blieb er langsam stehen. Sein Herz pochte, tatsächlich hatte er doch kurz Angst, sie nicht beschützen zu können. Aber als er in ihre erstaunten und vor allem auch mit Tränen befüllten Augen sah, wusste er, dass es alles gut war und sie am Leben war. Er dachte sogar kurz an Rin, die er nicht beschützen konnte, war aber umso glücklicher, als er Kasumi retten konnte.
Auch ihr Herz pochte bis zum Hals. Erst war es die Angst von der Decke erschlagen zu werden, wobei sie nicht gestorben wäre, aber es wäre definitiv sehr schmerzhaft gewesen, dann war es aber Hoffnung, als sie Kakashi sah und dann war die Freude, dass sie gerettet wurde. Sie war jemanden so wichtig genug, dass man sich für sie ihn Gefahr begab, um sie zu beschützen. Und es war auch Kakashi, dem sie so wichtig war. Ihre Beine hatten heftige Schrammen und tiefere Verletzungen davongetragen, als er sie herauszog, aber das war es definitiv wert gewesen. Sie musste ihre Arme um seinen Hals schließen, während sie noch auf seinem Arm war. Er drückte sie noch fester an sich und so verweilten die beiden für einen Augenblick.
„Ist alle gut bei dir?“, fragte er.
Sie nickte nur und versuchte sich zu beruhigen.
„Die Schriftrolle“, sagte sie nur.
 

Verlorene Uchiha * Kakashi ff *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt