Mit den Ponys war es einfach die verlorene Zeit wieder gut zu machen.
Sie waren sehr ausdauernd und fielen in einen gleichmässigen, ruhigen, aber dennoch zügigen Galopp den sie auch problemlos über längere Zeit halten konnten.
Gandalf führte uns an einen Waldrand. Die Ponys wurden losgelassen um zurück zu laufen.
Es fiel mir schwer auch Shetan zurück zu lassen. Doch ich wusste, dass der Wald zu gefährlich und zu unwegsam für ihn sein musste.
Immerhin hatte Gandalf nichts Gutes von ihm zu berichten.
Für einen Moment vergass ich alles um mich herum, während ich mich von ihm verabschiedete.
So lange ich konnte, blieb ich auf ihm liegen, streichelte seinen Hals und sprach leise mit ihm.
Als Gandalf weg galoppierte wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und stieg von ihm ab.
"Wo geht er hin?" fragte ich verwundert. "So sind Zauberer eben." sprach Bofur. "Sie kommen und gehen wie es ihnen beliebt."
"Wir dürfen den Weg nicht verlassen, dann sollte uns nichts passieren." sprach Thorin zu mir.
Als Antworte nickte ich und flüsterte Shetan noch ein paar letzte Abschiedsworte zu. Dann gesellte ich mich zu Kili, der bereits mit den ersten Zwergen hinter seinem Bruder in den Wald eintrat.
Meine Hand in Kilis, blickte ich solange ich ihn sehen konnte über die Schulter und beobachtete, wie Shetan vor dem Wald wiehrend auf und ab trabte; laut vor sich her grummelte, seinen Kopf herumwarf und schliesslich den Rand des Waldes entlang galoppierte bis er ausser Sicht war.
Es betrübte mich ihn schon wieder zurück lassen zu müssen. Doch hoffte ich, dass er mir auch weiter folgen und mir helfen würde, wenn ich ihn brauchte.
Dieser Wald war wirklich merkwürdig. Schon beim Eintreten hatte ich das Gefühl mir würde ein schwerer Stein auf der Brust lagern. Die Bäume waren nicht wie gewohnt braun, sondern schimmerten in den wildesten Farben.
Keine Tiere waren zu hören noch zu sehen. Kein Vogel zwitscherte. Wenn ich dachte das Haus des Gestaltwandlers währe unwirklich gewesen so musste ich jetzt meine Aussage korrigieren.
"Wir haben den Weg verloren! Sucht ihn!" So ein Mist. Wir versuchten uns etwas aufzuteilen aber uns dennoch nicht aus den Augen zu verlieren.
Ich fühlte mich merkwürdig leer und wenn ich mir nicht ständig wieder ins Gedächtnis rief was ich denn eigentlich suchte, entfiel es mir sofort wieder.
Das Licht schien langsam zu schwinden und meine Umgebung zu verschwimmen. Mir war nach einer Rast, doch hatte ich etwas in der Hand, was mich stetig weiterzog.
Plötzlich wurde der Himmel noch dunkler als er gewesen war und mir wurde schwarz vor Augen.
Als ich zu mir kam hatte mich jemand in eine Decke gewickelt..
Nein es war keine Decke.. Es war eine Art Netz. Aber so gross.. Nein es konnte nicht von einer Spinne stammen. Das flehte ich zumindest inständig, da es kaum etwas gab was ich genauso fürchtete.
Ori und Bofur halfen mir aus dem Netz zu kommen.
Unsere Umgebung war für mich wirklich furchteinflössend. Wir befanden uns dem Anschein nach in einem riesigen Spinnennetz.
Panik kam in mir auf. Zwar wusste ein Teil von mir, dass es sicherer bei den anderen war. Doch ein stärkerer Teil in mir schrie zu laufen. Diesem Ort zu entfliehen so schnell ich konnte.
Noch während ich mit mir kämpfte sah ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung.
Wie befürchtet war es eine riesige Spinne die auf uns zu gelaufen kam. Gefolgt von ein paar weiteren. Ein paar Sekunden stand ich wie angewurzelt da und konnte mich nicht bewegen.
Dann, ohne Nachzudenken lief ich einfach los. Ich wollte diesen Ort einfach hinter mir lassen so schnell es ging. Ich hörte Kili hinter mir meinen Namen rufen, doch ich blieb nicht stehen. Er folgte mir, zumindest glaubte ich das. Ich wollte mich nicht umsehen um eventuell noch mehr von diesen Biestern zu sehen.
Schliesslich musste ich eine Vollbremsung hinlegen, denn eines dieser Untiere kam mir von vorn entgegen gesprungen. Normalerweise hätte ich meine Waffe gezogen und gekämpft. Doch bei diesem Anblick konnte ich nicht anders als mich mit einem ersticktem Angstschrei auf den Boden zu kauern und meinem Kopf unter den Händen zu vergraben.
Ich hörte wie das Untier vor Schmerz aufschrie. Vorsichtig, am ganzen Körper zitternd schaute ich unter meinen Armen hervor und sah das Untier tot auf dem Boden liegen. Es war so nah, das ich sofort versuchte rückwärts zu kriechen um mehr Platz zwischen uns zu schaffen.
Die Panik war mir ins Gesicht geschrieben als Kili auf mich zu stürzte.
"Geht es dir gut? Du bist kreideweiss! Was ist denn nur los mit dir. Du hast doch nicht etwa Angst vor Spinnen?!" schonwieder hörte ich das leise schmunzeln im Unterton. "Jeder darf vor etwas Angst haben!" schnell versuchte ich meine Fassung wieder zu finden.
Dann folgte ich seinem Blick und sah, dass wir nicht mehr allein waren. Vor uns standen Elben mit gezogenen Waffen und umstellten uns. Als ich die Situation überblickte fiel mir auf, dass uns nicht nur die eine Spinne gefolgt war. Um uns herum hatten die Elben zahlreiche Spinnen abgeschlachtet.
Bei diesem Anblick konnte ich nicht anders, als Kili noch näher in die Arme zu rücken.
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Warum ausgerechnet Spinnen.
Sie führten uns zu unseren umstellten Kameraden. Thorin und Fili entspannten sich ein Stück, als sie sahen, dass wir unversehrt waren.
Es waren zu viele Elben um ihre Anzahl auf die Schnelle zu überblicken.
Kili nahm mich bei der Hand und stellte sich leicht vor mich. Sein Bruder hat es ihm auf der anderen Seite gleich.
Ein blonder Elb schien diese Gruppe anzuführen. Im Vergleich zu den Elben Bruchtals blickte er zorniger und grimmiger. Er musterte die Zwerge nacheinander und liess sie durchsuchen.
Als er der Reihe nach zu uns kam, veränderte sich sein Blick als er mich sah.
Er wechselte von Neugier zu Ungläubigkeit und zurück zu zornig. Er sprach etwas in Elbisch und jemand packte mich von hinten am Arm und zog mich vor.
Kili der dies zu verhindern versuchte, wurde von seinem Bruder mit Mühe im Zaum gehalten.
"Wer bist du" sprach der Elb in einem zornigen Ton. Er versuchte sich zu beherrschen, doch die Wut war ihm anzusehen.
"Mein Name ist Serena, ich..:" noch bevor ich aussprechen konnte holte er aus und schlug mir mit einer solchen Wucht ins Gesicht, das ich das Gleichgewicht verlor und zu Boden stürzte.
Sofort spürte ich das altbekannte Dröhnen in meinem Kopf und versuchte es unter Kontrolle zu bekommen. Der Schlag hatte meine Lippe aufplatzen lassen und hallte dermassen nach, dass ich Probleme hatte sofort wieder aufzustehen.
Kili musste mittlerweile auch von Bofur im Zaum gehalten werden, um nichts dummes anzustellen.
"Wie süss" sprach der blonde Elb mürrisch "Ein Zwerg der sich um das Wohle eines Menschen sorgt" Er ging auf ihn zu und zog ein Messer.. "Glaubt nicht, das ich euch nicht töten würde. Es wäre mir eine Freude."
Langsam schwankend rappelte ich mich wieder auf und er wandte sich wieder mir zu. "Hat dir deine Mutter nicht beigebracht fremde Wälder zu meiden" ich blickte ihn finster an.
"Das muss sie vor ihrem Tod vergessen haben" zischte ich zurück und wischte mir das Blut von meiner Lippe.
Wieder durchzog seine Mimik verschiedene Emotionen. "Legolas." Eine Elbin wandte sich zu ihm und flüsterte ihm etwas. Sie hatte rote Haare und blickte als einzige nicht Zornig auf uns herab.
Er nickte nur auf ihre Worte und sie blickte mich mit einer eigenartigen Neugier an.
Legolas schien hingegen hin und her gerissen. Er überlegte was er mit uns anstellen sollte, während sein Gefolge auf weitere Anweisungen wartete.
"Bringt sie zu meinem Vater!" knurrte er schliesslich. Kili stand sofort an meiner Seite und nahm mich schützend in dem Arm. Sein Bruder flankierte mich auf der anderen Seite.
Mein Gleichgewicht hatte ich noch nicht ganz wieder gefunden.
"Geht es? " fragte er besorgt. "Es geht mir gut" sprach ich knapp und drückte sie leicht von mir weg. Auch mir fiel es schwer meine Wut zu zügeln, doch half sie mir jetzt mich zusammenzureissen und ihnen erhobenen Hauptes zu folgen.
Ich hatte den Drang mir nicht die Blösse zu geben und eine Stütze zu benutzen. Ich würde ihnen aufrecht folgen. Diese Genugtuung sollte er nicht erhalten!
Zielstrebig führten sie uns durch den Wald auf ein riesiges Tor das mitten in dem dichten Wald zwischen engen Bäumen gebaut war. Unter anderem Umständen hätte ich auch diesen Ort als durchaus schön bezeichnet. Doch so betrachtete ich ihn nur als eine Art Gefängnis das versuchte uns von unserer Reise abzuhalten.
Sie führten uns zielstrebig in die Kerker und nahmen uns unsere restlichen Waffen ab. Sie schlossen uns zu zweit in mehrere Zellen ein. Zum Glück konnten Kili und ich uns eine teilen.
Während sie uns in die Zellen verfrachteten viel mir auf, das Bilbo wieder einmal nicht bei uns war.
Er musste es geschafft haben ihren Blicken zu entgehen.
Vielleicht war er ja in der Lage uns aus dieser misslichen Situation zu retten.
Zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer für uns.
Da waren wir nun. Festgesetzt in einem dunklen Kerker. "Es tut mir so leid.. Es ist meine Schuld, das du jetzt hier bist." Ich setzte mich zu Kili auf die Bank und ergriff seine Hand.
"Du bist das beste was mir je passiert ist!" dabei blickte ich ihm tief in seine traurigen rehbraunen Augen und küsste ihn innig.
Liebevoll lächelte er mich an und nahm mich ihn Arm.
Zeit war in Kerkern bedeutungslos. Leise begann ich vor mir her zu summen um Kilis Stimmung zu erhellen.
Ich bemerkte die rothaarige Elbin, die im Kerker eine Runde ging um nach dem Rechten zu sehen.
Sie war stehen geblieben und beobachtete uns neugierig. Als wir sie ansahen lächelte sie matt und setzte ihren Rundgang fort.
Nach kurzer Zeit kamen ein paar Wachen die Treppen hinunter und holten Thorin.
Der Herr des Reiches wollte wohl seine neuen Gäste kennenlernen.
Es dauerte nicht lange und sie brachten ihn wieder die Treppe hinunter.
Er war aufgebracht und erzählte, was der König von ihm verlangte und was er ihm entgegnete.
Zwar verstand ich kein Zwergisch doch war es anhand der Tonart nicht schwer zu verstehen, dass dies nicht nett gemeint war.
Die rothaarige Elbin betrat wieder den Kerkerbereich. Dieses Mal von ein paar Wachen begleitet. Sie blieb vor meiner Zelle stehen und blickte mich traurig an. Kili reagierte sofort, als er begriff, dass sie die Tür öffneten. Er stellte sich sofort schützend vor mich. "Dem König verlangt es das Mädchen zu sprechen." sprach die Elbin im betrübten Ton. Kili schüttelte vehement den Kopf "Nein!" Bevor er noch etwas dummes tun konnte ergriff ich seine Hand und drehte ihn um. "Er möchte nur sprechen. Mir wird schon nichts passieren." ich strich ihm sachte über die Wange "Bist du dir da sicher?" er hatte wirklich Angst mich gehen zu lassen. "Ich bereue nichts!" flüsterte ich ihm zu und gab ihm einen Kuss. Dann folgte ich den Wachen die Treppe hinauf. Ich hörte Thorin aufbrausend fluchen, doch das würde auch nichts ändern.
Ich hatte schon darauf gewartet, wann der König mich zu sprechen begehrte.. Immerhin hatte sein Sohn extrem merkwürdig auf mich reagiert.
Über zahlreich verschlungene Pfade brachten sie mich auf ein Podest vor einem riesigen Thron. Es sah sehr beeindruckend und auch etwas furchteinflössend aus, wie der König der Waldelben auf seinem Thron auf mich hinunter blickte.
"Du bist also das Mädchen das mit den Zwergen gereist ist.. Serena... Ja natürlich bist du das..
Auch ohne deinen Namen siehst du ihr so ähnlich... Sogar den gleichen Blick hast du wie deine Mutter.. Arrogant, herablassend und ihrer Unbedeutendheit nicht bewusst."
Seine Stimme war kalt. Frei von Emotion.
"Woher kennt ihr meine Mutter?" Er grinste hämisch "Du hast wirklich keine Ahnung hmm? Schon fast ein bisschen Ironisch." Er war von seinem Thron herabgestiegen und ging um mich herum.
"Deine Mutter .. Ich habe noch eine Rechnung mit ihr zu begleichen."
Geringschätzend blickte ich zu ihm auf. "Dann wird es euch sicher treffen, das sie tot ist und ihre Rechnung nicht begleichen kann."
Ein schmunzeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Es schien ihn zu freuen.
"Das ist belanglos... Mein Sohn hat grosse Mühen auf sich genommen um dich vor mir versteckt zu halten. Nur damit du freien Stückes nach Hause zurück kehrst. " irritiert blickte ich ihn an.
"Nach Hause? Versteckt halten? Wovon sprecht ihr eigentlich?"
" Legolas wusste was ich mit dir machen würde, wenn ich dich finden würde.. Eine solche Schande kann ich in meiner Familie nicht dulden!"
Ich kam nicht mehr mit. Dachte er ich wäre die Tochter seines Sohnes? War Legolas deswegen so wütend weil ich in seinen Augen freiwillig zurück kam?
"Ihr müsst euch irren" stotterte ich hervor und blickte ihn an. Er lächelte mich an. Doch war es kein echtes Lächeln. Ein aufgesetztes falsches und kaltes Lächeln.
Dann drehte er sich von mir weg ging einen Schritt zu Seite und Schlug mir ohne irgendwelche Anzeichen ins Gesicht.
Wie bei Legolas warf mich die Wucht des Schlages auf den Boden. Meine Wange brannte wie Feuer und mein Kopf der zusätzlich auf den harten Boden aufschlug liess mich alles verschwommen wahrnehmen.
Ich versuchte festzustellen, was sich um mich herum abspielte. Jemand ging neben mir langsam auf und ab. Verschwommen hörte ich ihn etwas sagen, dann schlug jemand mit etwas langem auf mich ein. Es war ein dumpfer Schmerz von einem Stab, Stock oder Tritt stammend.
Ich versuchte aufzustehen und mich zu wehren, doch hatte ich mich gerade wieder auf die Knie gekämpft schlug mir etwas hartes den Halt unter den Füssen weg.
Sein dreckiges Lachen hallte in meinem Kopf nach. Er wollte mich leiden sehen, das war nicht zu übersehen.
Schliesslich blieb ich kraftlos auf dem Boden liegen.
Mein Blick wurde etwas klarer und ich erkannte ihn, wie er sich über mich beugte. Immer noch hatte er ein dreckiges Lachen im Gesicht. Doch hatte er nun ein Schwert in der Hand.
"Mein Sohn wird nicht rechtzeitig zurückkehren um dich zu retten! Sollst du in den tiefen meines Kerkers verrotten bis er versteht was gestehen ist." Mit einem genüsslichen Gesichtsausdruck stach er mir die Waffe in den Bauch, drehte sie und zog ihn wieder hinaus.
Ich versuchte mit aller Kraft einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. Diese Genugtuung wollte ich ihm nicht geben. Wie erhofft blickte er mich etwas enttäuscht an. Ein letztes Mal wollte ich mich auflehnen, doch fehlte mir die Kraft.
Amüsiert beobachtete er mich eine Weile, während mein Wunde stark blutete und sich der Boden rot färbte.
Schliesslich liess er von mir ab und die Wachen zogen mich an den Armen die verschlungenen Pfade hinab zum Kerker.
Meine Umgebung verschwamm miteinander ebenso wie die Geräusche.
Ich folgte dem Klang der klirrenden Rüstung in die Tiefen des Kerkers und hatte das Gefühl mit jedem ihrer Schritte immer tiefer in einen dunklen schwarzen Tümpel abzutauchen.
Als würde mich ein gewaltiges Gewicht in die Tiefe reissen.
Ein stechender Schmerz liess mich aus dem dumpfen Tümpel auftauchen. Zurück an die Oberfläche wo alles klar und nicht verschwommen war. Ich hörte die Zwerge meinen Namen Rufen, doch konnte ich nicht antworten.
Eine Kerkertür wurde geöffnet und man warf mich hinein.
Zu meiner Verwunderung landete ich auf etwas weichem.
Dann, gerade als ich die Geräusche wieder zu verschwimmen begannen, hörte ich meine Lieblingsstimme. Mit aller Kraft versuchte ich mich auf sie zu konzentrieren um nicht das Bewusstsein zu verlieren. "Serena, was ist passiert... Nein! bitte nicht! " Kili klang geschockt und verzweifelt zugleich. So hatte ich ihn noch nie gesehen.
Mit einem Schlag wurde ihm die Ernsthaftigkeit und die Gefahr in diesen Kerkern wirklich bewusst.
"Du musst mir etwas auf die Wunde drücken" sprach ich leise unter Anstrengung. Er folgte meinem Wort und drückte mir ein Tuch auf die Stichverletzung.
Dabei fuhr mir der Schmerz durch den ganzen Körper und ich stöhnte leicht vor Schmerz.
Vorsichtig versuchte ich mir einen Überblick zu schaffen. Ich war voller Blut. Wenn ich diese Verletzung als weitere Narbe abhaken wollte, musste die Blutung gestoppt werden.
"Du musst fest drücken. Es muss aufhören zu Bluten" Ich versuchte mich zu entspannen und Kraft zu sparen. Solange ich konnte, musste ich gegen das taube Gefühl, das nach mir griff ankämpfen.
Je mehr Zeit ich meinem Körper gab, desto mehr konnte er sich selbst heilen.
Mein Zeitgefühl verliess mich komplett. Ich wusste nicht wie lange wir schon so verharrten.
Als er mich mit Tränen in den Augen ansah wurde mir klar, dass ich ohne weitere Hilfe einfach Verbluten würde. Mein Blick wurde langsam trüb und es viel mir schwer etwas zu fixieren.
Ich griff nach seiner Hand und versuchte eine Tonlage zu halten.
"Ich halte deine Hand. Solange wie ich kann und ringt die letzte Runde an. Wir habens beide gewusst und doch verdrängt bis zum Schluss, dass man die Zeit nicht besiegen kann.....
Doch ich bereue nichts! Nicht einen Schritt nicht einen Augenblick davon! Auch wenns für uns nicht reicht... Es war doch nichts umsonst. Bereue nichts davon..!"
Meine Stimme bebte unter den Schmerz der mich lähmte. Von Wort zu Wort fiel es mir schwerer sie klar auszusprechen. Ich wusste nicht ob er verstanden hatte, was ich ihm versuchte zu sagen.
Vorsichtig zog ich ihn zu mir herrunter und gab ihm einen letzten Kuss.
Dies sollte es also gewesen sein? Mehr Glück hatte das Leben also nicht für mich vorgesehen..
Doch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, schweiften meine Gedanken ab und es wurde immer dunkeler um mich herum. Ich hörte jemanden entfernt schreien und weinen. Ein quietschendes Geräusch einer Kerkertür. Dann fühlte ich mich fast schwerelos. Schmerz und Trauer belasteten mich nicht mehr. Ich liess sie hinter mir als vage Erinnerung der ich zu entfliehen versuchte. Alles war verflogen und meine Gedanken waren einfach leer. Ich vergass wo ich war, mit wem ich reiste und sogar wer ich war.
Das einzige was ich wusste war, das ich dieses schwerelose Gefühl behalten und ihm folgen wollte.
DU LIEST GERADE
Der Zwerg der mein Herz berührte/ Hobbit
FanfictionSerena ist eine Amazone aus einer fremden Welt.. Sie ist stark, unabhängig und auf niemanden angewiesen. Vom Leben gezeichnet mit tiefer Trauer im Herzen, gelangt sie auf ihren Reisen durch die Welten schliesslich nach Mittelerde. Dort triff...