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„Alles gut? Hast die ganze Autofahrt kein Wort von dir gegeben.", merkte Jace an, als er seinen besten Freund Zuhause absetzte.

Alec nickte und stieg lautlos aus dem Auto.

Er wollte in dem Moment nicht darüber reden was los war. Er wollte nicht zugeben, dass Magnus etwas in ihm auslöste und vorallem nicht daran denken, dass Magnus möglicherweise an Camille interessiert wär.

Jace kannte Alec aber mittlerweile sehr gut. Er wusste, dass etwas in ihm vorgeht. Dass Alec ihn also erneut etwas verschweigt, verletzte Jace.

„Nagut, dann fahr ich. Meld dich, wenn etwas ist, ja?"

„Mach ich, danke."
Alec drückte die Autotür zu ohne sich richtig zu verabschieden und bewegte sich Richtung Haus. Den verletzten Blick von Jace kriegte er nicht mit. Er war zu sehr in Gedanken.

Drinnen angekommen schlich Alec wieder die Treppen hoch. Zuerst wollte er zu Isabelle in das Zimmer gehen, aber er erinnerte sich, dass sie heute eine Stunde länger Unterricht hatte.

Somit blieb Alec nicht viel mehr über und bevor er noch auf seinen Vater trifft, wollte er sich schnell in sein Zimmer verkriechen.

Leises Schluchzen hielten ihn allerdings davon ab. Er sah sich um und erkannte, dass es aus dem Schlafzimmer von Robert kam.

Er überlegte lange, doch seine Neugier gewann.
Leise ging er den Flur entlang und hielt vor dem Schlafzimmer an. Die Tür war bloß angelehnt, weswegen Alec hineinsehen konnte.

Das Bild was er vorfand, sah er schon lange nicht mehr.

Er sah seinen Vater weinend auf dem Bett sitzen. In der Hand hielt er ein Bild, was Alec jedoch nicht erkannte. Er war so verwundert seinen Vater so vorzufinden.

Seit einem Jahr kannte er Robert nur noch wütend. Andere Gefühle gab es bei ihm nicht mehr, er war ein anderer Mensch. Alec hatte immer Angst ihm zu begegnen.

„Kannst ruhig reinkommen.", flüsterte Robert plötzlich.

Alec zögerte. Er fragte sich, ob es ein Trick sei.
Robert schluchzte.
„Bitte, Alec.", versuchte er es erneut.

Mit vorsichtigen Schritten näherte Alec sich seinem Vater und somit auch dem Bild in dessen Händen.

Alec stiegen sofort Tränen in die Augen. Es war ein Bild von seiner Mutter, wie sie mit ihrem Lieblingskleid in einem Blumenfeld stand. Sonnenstrahlen bedeckten ihr Gesicht.

„Sie war so wunderschön.", flüsterte Robert leise und fuhr mit seinen Fingern über das Gemälde.
„Fast ein Jahr ist es jetzt her."

Nun rollten die Tränen an Alecs Wange herunter. Seine Schuldgefühle erwachten wieder.

„Ich-", fing Alec an zu stottern, doch sein Vater hob die Hand. Alec verstand, dass er keine Erklärung hören wollte.

Robert löste sein Blick von dem Gemälde und sah Alec direkt in die Augen.
„Du hast sie umgebracht."

Dieser Satz traf Alec wie ein Messer, dass in seinem Herzen landete. Dieser Satz wiederholte sich immer und immer wieder in seinem Kopf.

„Das stimmt nicht.", erklang plötzlich eine Stimme hinter Alec. Es war seine Schwester Isabelle.

Langsam drehte Alec sich zu ihr um.

Doch Isabelle war nicht alleine. Hinter ihr stand ausgerechnet Magnus.

Wie erstarrt sah Alec ihm in die Augen. Es war ihm peinlich, dass Magnus ihn so vorfand. Er hatte Angst, dass Magnus ihn jetzt verurteilt.

Das war nicht für Magnus Ohren gedacht.

Schnell wischte Alec sich die Tränen aus dem Gesicht. Er lief an den beiden vorbei in das Badezimmer, um somit der Situation zu entfliehen.

Weinend rutschte er an der Badezimmertür herunter zum Boden.

Was machte Magnus dort?

Get out of my head | malecWo Geschichten leben. Entdecke jetzt