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„Jetzt rede doch mit mir, Alec!"
Nachdem Alec am Abend zuvor nicht aus dem Badezimmer kam, versuchte Isabelle am nächsten Morgen mit ihrem Bruder zu reden.
„Bitte!"

„Nicht jetzt, Isabelle.", antwortete Alec emotionslos nach ihren mehreren Versuchen. Er packte sich eine Wasserflasche in seine Tasche und öffnete die Haustür.

„Willst du denn gar nichts Essen? Jetzt warte doch mal Alec!", rief Isabelle verzweifelt, doch Alec ließ sich nicht aufhalten.
Diesmal ging er zu Fuß zur Schule. Auf eine Autofahrt mit Jace verzichtete er ebenfalls.

Nach seinem gestrigen Zusammenbruch wollte er mit niemanden reden. Er fühlte sich als würde er gleich innerlich ausrasten, doch nach außen hin wollte er nichts von sich preisgeben.

Er verzog sich direkt in seinen Kursraum um somit besonders Jace aus dem Weg zu gehen. Er wusste, dass er Fragen stellen würde.
Doch so wie das Schicksal es wollte, traf er zumindest in seiner Mittagspause auf diesen.

„Wieso wolltest du heute Morgen nicht bei mir mitfahren?", fragte Jace während Alec seinen Spind öffnete.

„Mir war heute Morgen einfach nach Laufen."

„Ist alles okay?"

„Ja, wieso nicht? Darf ich nicht einmal zu Fuß gehen?"
Alec wurde unbewusst lauter.

„Guck mich mal an, Alec. Wieso redest du nicht mit mir? Gestern warst du auch schon so drauf.", merkte Jace an.

„Lass mich in Ruhe Jace, ich muss zum Unterricht."

„Was ist dein Problem?!"
Nun wurde auch Jace lauter.
„Du hast Sportunterricht, machst eh nicht mit also red doch bitte jetzt mit mir."

Einige Blicke von Mitschülern lagen nun auf den beiden.
Jace realisierte was er gerade sagte und sofort tat es ihm Leid.
„Sorry, ich wollte das mit Sportunterricht nicht. Ich weiß, dass-"

„Ich mache mit.", unterbrach Alec ihn und holte seine Sportasche hervor. Er ging an Jace vorbei und bewegte sich zur Sporthalle Richtung Umkleide.

Sobald er die Tür öffnete lagen alle Blicke auf ihm. Darunter war auch Magnus.

Stur bewegte Alec sich zu einer freien Stelle und wollte sich gerade umziehen, als Magnus ihn aufhielt. Er stellte sich hinter Alec.

„Hey, du musst das nicht machen. Wem willst du etwas beweisen?"

„Wieso beweisen? Dank dir weiß doch jeder jetzt wieso ich die letzte Zeit nicht mitgemacht habe.", antwortete Alec kühl und zog sich sein Tshirt über den Kopf. Anschließend drehte er sich zu Magnus um.

„Kümmere dich um deine eigenen Sachen."

Magnus schluckte bei dem Anblick. Alecs verwuschelten, braune Haare zusammen mit seinem gut gebauten Oberkörper machten ihn schon länger verrückt.

Er merkte aber, dass Alec an dem Tag anders war. Nachdem Magnus sich umsah und feststellte, dass die anderen alle aus der Umkleide herausgegangen sind, guckte er Alec tief in die Augen und versuchte schlau aus denen zu werden.

„Was ist los mit dir?"

„Wieso fragen mich das heute alle? Ich habe einfach keine Lust zu reden.", mit den Worten drehte er sich wieder von Magnus weg. Er konnte ihn nicht länger angucken ohne nervös zu werden.

Plötzlich spürte er Magnus Hand auf seinem Rücken. Kalte Finger fuhren über eine Narbe an seinem Rücken und bereiten ihm Gänsehaut.

„Hat dein Dad dir das angetan?"

Alec antwortete nicht, genauso wie er sich nicht gegen Magnus Berührung wehrte. Im Gegenteil; es fühlte sich sogar gut an, aber das wollte Alec sich nicht eingestehen.

„Ich glaube das was dein Dad gestern zu dir gesagt hat übrigens nicht."

Langsam drehte Alec sich wieder zu Magnus und er hatte das Gefühl, dass Magnus ihm näher kam.

„Wieso nicht?", fragte Alec nun nervös.
„Du kennst mich doch gar nicht."

Get out of my head | malecWo Geschichten leben. Entdecke jetzt