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Sie liefen zwischen hohen Gebäuden her. Um sie herum tummelten sich viele Menschen. Manche liefen, so wie sie, auf dem breiten Weg entlang, wiederum andere, standen hinter Ständen oder in kleinen Läden. Bucky hatte Seven in die große Stadt, vor dem Palast, gebracht. Die Braunhaarige wusste gar nicht, wo sie als erstes hinschauen wollte. Es gab hier soviel zu sehen und zu entdecken. Die Stadt erleuchtete in den schönsten Farben. Verzierte Fahnen, Vorhänge, Teppiche und Tücher mit afrikanischen Mustern, Obststände, Menschen die Musik spielten.

,,Wieso kennst du dich so gut hier aus ?" funkelten ihre Augen. ,,Irgendwie muss man sich ja beschäftigen, wenn man mehrere Monate hier in Therapie ist." lachte Bucky auf. ,,Therapie ?" schaute Seven ihn schmunzelnd an. ,,Ja. Shuri hat mir geholfen wieder zu mir selbst zu finden." antwortete er. ,,Sie scheint ganz schön schlau zu sein." staunte sie. ,,Das ist sie." sagte Bucky. Darauf lächelten sie sich erneut entgegen. ,,Also, was möchtest du machen ?" durchbrach der Winter Soldier diesen Augenblick und schaute wieder Richtung der vielen Gebäude. 

Reflexartig ging Seven zu einem der Stände, der rechts neben ihr lag. Barnes bekam dies nicht mit, denn er starrte immer noch geradeaus. ,,Es ist unglaublich weich !" hörte er Seven sagen, bevor er aufzuckte, als er plötzlich etwas an seiner Hand spürte. Er schaute zu ihr. Sie zog einen langen, aus Seide bestehenden, Schal zurück zu sich und legte ihn sich mit einem breiten Grinsen um die Schultern. Darauf konnte sich Bucky ein schräges Lächeln nicht verkneifen. ,,Wunderschön." sagte die Zwanzigjährige zu dem Mann, der sich hinter dem Stand befand. Der Verkäufer nickte ihr lächelnd entgegen. 

Darauf wendete sie sich zurück zu Barnes, griff ihm kurzzeitig an sein Handgelenk und zog ihn ein paar Meter hinter sich her ,,Was hast du gerne hier gemacht ?" blickte sie hinter sich. ,,Nun.." fing er an. ,,Zeig es mir !" forderte sie ihn aufgeregt auf. Bucky wartete nicht lange und lief los. 

Ihr Weg führte sie zu einem Stand mit Obst und Gemüse. Gespannt stellte sich die junge Frau neben ihn. ,,Tien pruime." sagte er zu der Verkäuferin. Seven hatte keinen blassen Schimmer was er damit meinte, bis er von der afrikanischen Frau einen kleinen Korb entgegen gereicht bekam. Der Winter Soldier hielt ihr diesen hin. ,,Pflaumen." schaute die Braunhaarige die blau-lilafarbenen Früchte an. Er verabschiedete sich mit dem wakandianischen Zeichen, was die Frau erwiderte, bevor er sich wieder Seven widmete. 

Er bekam einen verwunderten Gesichtsausdruck entgegen geworfen. ,,Woher weißt du das alles ?" ,,Was ?" zog Bucky die Augenbrauen zusammen. ,, Die Sprache, die Sitten oder was auch immer das gerade war." antwortete sie. ,,Das ist somit das einzige was ich auf ihrer Sprache kann. Ich habe mir hier fast täglich Pflaumen gekauft." lachte er auf. ,,Deine Lieblingsfrüchte also ?" schmunzelte sie. ,,Irgendwie schon. Die Bäume werden vor allem hier als Zeichen der Erkenntnis angesehen und sie sollen gegen Wut und Aggressionen helfen." erklärte Bucky. Dabei ging sein Blick auf den Boden. ,,Ich habe mich noch nie mit Bedeutungen von Früchten auseinander gesetzt." Barnes schaute nach oben. ,,Aber vielleicht sollte ich mal damit anfangen." lächelte die junge Frau breit. 

Dann nahm sie sich eine der Pflaumen aus dem Korb und ging weiter die lange Straße entlang. Der Winter Soldier wusste nicht so recht mit dieser Situation umzugehen, aber sie schien glücklich zu sein, also blieb er ihr dicht auf den Fersen. Sie kamen an unzählig vielen anderen Ständen vorbei. Probierten frisch gebackenes Brot, hörten den Musikanten beim spielen zu und aßen dabei den Korb mit den Pflaumen leer...

Seven stoppte auf einmal, als sie an ein etwas abgelegeneren Teil der Stadt gelangten. Im Hintergrund waren die Lehmhütten zu erkennen, die in der Nähe des Sees standen. Ein Händler, der Pferde anbot lag vor ihnen. Die Zwanzigjährige ging mit langsamen Schritten auf die edlen Tiere zu. ,,Ich wusste gar nicht, dass es hier auch Pferde gibt." sagte sie, als sie ihre Hand auf die Nüstern, eines schwarzen Hengstes legte. ,,Nicht nur das." behauptete Barnes und seine Augen richteten sich hinter Seven. 

The Avengers - Day of absolution [1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt