Prolog

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Weiße Wände, keine Fenster und kaum Luft zum atmen. Ein junges Mädchen saß auf einem der klapprigen Gitterbetten. Ihr Ausdruck war leer und sie starrte, wie angewurzelt, gegen eine der weißen Wände. Bis sie vom lauten Knall der Metalltür zusammenzuckte. Ihre Augen wurden groß und aus ihrem leblosen Gesichtsausdruck wurde ein ängstlicher Blick. Ein großer, breiter Mann, mit kurzen, dunkelbraunen Haaren kam auf sie zu. Er trug einen weißen Kittel. Auf der linken Seite, auf einer kleinen Brusttasche, war ein Totenkopf, mit Beinen einer Krake ringsherum, eingestickt worden. In seiner rechten Hand hielt er eine Spritze und während er auf das Mädchen zu lief fing er an breit zu grinsen. ,,Meine Kleine. Daddy hat etwas für dich." Das Mädchen fing an mit dem Kopf zu schütteln und wich zurück. Der Mann machte einen großen Schritt und packte sie am Arm. ,,Es ist das letzte Mal, versprochen...", sagte er dann. ,,Zumindest wenn es funktioniert.", fügte er hinzu. ,,Nein !", schrie das Mädchen. ,,Gemma halt still !", sein Griff wurde fester, sodass sich das Mädchen nicht mehr bewegen konnte. Dann rollte er den Ärmel ihres Pullovers hoch und setzte die Spritze an. Gemma gab einen schmerzerfüllten Ton von sich und kniff die Augen zusammen. 

,,So.. siehst du Schatz, schon geschafft. Mal sehen ob Daddy diesmal Glück mit seiner Forschung hat.", sagte der Mann und grinste erneut. Gemma zog ihren Ärmel schnell wieder runter und drehte sich weg. Ihr Vater ging um das Bett herum und setzte sich neben sie. ,,Wenn das funktioniert, dann können die anderen nichts mehr gegen uns ausrichten. Keiner wird je an den Stein geraten, meine Kleine.", er streichelte ihr über die Wange. ,,Warum ich Vater ?" Gemma schlug seine Hand weg. ,,Weil du jung bist und dein Körper noch besser arbeitet. Er kann schneller Wirkstoffe aufnehmen und Gifte abbauen. Das verstehst du doch oder ?", erklärte er. Gemma fand sich mit der Antwort ab und nickte. Sie wollte einfach wieder alleine sein.

 ,,Leg dich hin und schlaf ein bisschen. Dann arbeitet dein Körper noch schneller. Wenn du irgendeine Veränderung merkst, komm zu mir ins Labor.", sagte ihr Vater und küsste sie auf die Stirn. Ohne ein weiteres Wort stand er auf und verließ den Raum. Gemma legte sich hin und versuchte die Augen zu schließen. In ihrem Kopf brummte es und ihr flogen tausend Gedanken durch den Kopf. Gedanken, an die eine Dreizehnjährige nicht denken sollte. Seit sie fünf war, erforschte ihr Vater Sachen an ihr. Ihre Mutter war an Krebs gestorben und seitdem hatte sich alles verändert. Er machte Experimente und spritzte ihr Flüssigkeiten zu. Der Grund war dieser Stein, der irgendwie in seinen Besitz geraten war. Wie wusste Gemma nicht. Auch nicht wie dieser aussehen mochte. Sie wusste nur, dass dieser ihren Vater verändert hatte. Er wurde besitzergreifend und unberechenbar. Mal behandelte er Gemma wie eine Prinzessin und im nächsten Moment, war sie wieder sein Versuchskaninchen. Diese Gruppe, zu denen er gehörte, schien ebenfalls zu seinem Verhalten beizutragen. Zumindest vernahm das junge Mädchen es so. Ob überhaupt  jemand wusste, das Gemma noch lebte ? Ab einem gewissen Punkt, erlaubte er ihr nicht mehr in die Schule zu gehen oder gar Freunde zu haben. Es sei zu gefährlich, falls einer der Versuche klappen sollte. Er redete immer davon, dass sie andere verletzen könnte. Das machte ihr Angst. Sie wusste nicht was in ihrem Körper vor sich ging und wann oder ob es sich ausbreiten würde. Ein paar mal schon, hatte sie ihr Fenster, nur mit einem Blick zu fallen lassen. Sie glaubte aber es wäre eher Zufall gewesen. Immerhin war es in New York öfters sehr windig. Doch diesmal war es anders...





The Avengers - Day of absolution [1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt