IX

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Die Luft war kalt und der Wind wehte ihr durchs Gesicht. Seven öffnete langsam die Augen. Doch da war nichts, wo sie hingucken könnte. Sie schaute in die schwarze Leere. Die Braunhaarige lag auf einem moderigen Boden, das spürte sie eindeutig. Plötzlich hörte sie Schritte und ein Licht tauchte in der Ferne auf. Seven setzte sich aufrecht hin und versuchte zu erkennen, was dort kam. 

,,Mein König sie ist wach." sagte eine kratzige Stimme. Das Licht kam näher. Seven starrte in die Augen eines Eisriesens. Es schien der Anführer zu sein, der sie in Asgard gepackt hatte. Die Zwanzigjährige sprang wütend auf und lief auf ihn zu. Doch plötzlich spürte sie einen Widerstand, zwischen ihr und dem Anführer. Es waren Gitterstäbe, die sie aufhielten, dem Eisriesen an die Kehle zu gehen. Vergebens streckte sie ihren Arm nach ihm. Er lachte vor sich hin. Immerhin war er auch doppelt so groß wie sie. ,,Sie ist hellwach. Das ist gut." grinste er weiter. ,,Lasst mich sofort hier raus !" Seven rüttelte die Tür ihres Kerkers. Es brachte nichts. Ohne ein weiteres Wort verließen die Riesen die junge Frau und somit ging auch das Licht mit ihnen. ,,Das werdet ihr bereuen !" rief die Braunhaarige aus Trotz hinterher. Dann schlug eine schwere Tür hinter dem Licht zu, es knallte laut und Seven war wieder alleine in der Dunkelheit gefangen.


,,Wo kann er nur hin sein Vater ?" in Asgard lief Amelia verzweifelt vor Odin hin und her. Auch im Palast selbst, hatte ein Kampf statt gefunden. Einige Vergoldungen an den Säulen waren zerkratzt, Blumenranken hingen trostlos hinunter und auf dem Boden waren Blutspuren zu erkennen, die ein paar Asen versuchten, wegzuwischen. Hier hatte der Allvater, mit  anderen Soldaten, den Thron verteidigt. Thor und Peter standen ebenfalls vor ihm, bewegten sich jedoch nicht. Vor allem der Teenager traute sich erst gar nicht mit der Wimper zu zucken. Er stand mit seinen Händen vor dem Körper haltend da und beobachtete die hektische Amelia.

,,Vater lasst mich Loki suchen, bevor er wieder irgendwas dummes anstellt." Thor trat vor. ,,Nein Thor ! Ich bin mir sicher, er macht nichts dummes." warf Amelia ein, bevor Odin antworten konnte und blieb vor ihrem Bruder stehen. ,,Schwester, er ist der Gott der Schabernacks und das wird sich nie ändern, auch wenn er dir eine andere Seite gezeigt hat. Er ist hinterlistig." antwortete der Gott des Donners. ,,Thor hat Recht, mein Kind. Wir können uns keinen weiteren Kampf stellen, dein Bruder sollte ihn suchen." Ein enttäuschter Blick seitens der Blonden wich zu Odin, als er anfing zu reden. 

,,Mein Geliebter, mein Sohn. Ihr solltet manchmal auf die Instinkte einer Frau hören. Loki hat andere Pläne, als ihr denkt." auf einmal stand Frigga neben den vieren. ,,Was meinst du damit Liebes ?" der Mann mit dem goldenen Zepter drehte sich zu seine Gemahlin. ,,Woher weißt du das ?" fragte jetzt auch die Zwanzigjährige. ,,Denkst du ich wohne hier, bin die Gemahlin von Odin, die Mutter des Thors und kann nichts besonderes ?" schmunzelte Frigga. ,,Komm mit mein Kind." die Göttin lud ihre Tochter ein mit ihr zu kommen. Sie zögerte nicht und folgte ihr. 

Sie gingen viele vergoldete Treppen hinauf. Der Turm hatte ein paar Löcher, vom Angriff der Eisriesen, doch ein paar der Soldaten und Baumeister waren schon damit beschäftigt dies zu richten. Im obersten Raum, stand ein Kelch mit Wasser. Auf dem Rand des Kelches waren Runen abgebildet. Die Wände waren mit Efeu bedeckt und an einem großen Fenster hingen seidige Vorhänge. Frigga berührte das Wasser in dem sonderbaren Kelch und das Spiegelbild wurde milchig. Amelia starrte neugierig in die Flüssigkeit vor ihr. ,,Siehst du. Loki ist auf dem Weg zu den Eisriesen." Und tatsächlich, das Wasserbild zeigte Loki, der gerade in Jotunheim versuchte, hoch auf die Ebene der Riesen zu gelangen. ,,Ich habe es gewusst." sagte Amelia. Frigga lächelte. Doch das Lächeln verschwand schnell wieder. ,,Er ist anders weißt du mein Kind. Eigentlich ist er Laufey's Sohn." ,,Laufey ?" Amelia war verwirrt. ,,Der einstige Anführer der Eisriesen. Bis dein Vater gegen sie kämpfen musste und dann ein verwaistes Baby fand. Loki will das einzig richtige tun und tief im Inneren ist er nicht so schlimm wie alle immer sagen. Auch für den Angriff auf Midgard wird es eine Antwort geben. Doch viel wichtiger ist, dass er gerade versucht deine Freundin zu retten." ,,Wie will er das alleine schaffen ? Thor und ich sollten bei ihm sein !" Das Wasser verwandelte sich vom trüben, wieder ins klare. ,,Meine Kräfte werden auf Jotunheim unterbunden, er ist jetzt auf sich alleine gestellt." sagte Frigga. ,,Denkst du er schafft das ?" die Stimme der blonden Frau wurde immer verzweifelter, umso mehr Wörter sie sagte. 

The Avengers - Day of absolution [1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt