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Olivia

Ich ging meiner Nase nach in die Küche. Es roch nach Pancakes.

Mein Lieblingsessen.

In der Küche waren meine beiden Mitbewohner schon hellwach. Lou saß schon am Tisch und Harry stand am Herd und bereitete die Pancakes zu. ,,Guten Morgen Liv. Gut geschlafen?", fragte Louis mich, als er von seinem Handy hochsah.  ,,Ja schon.." Ich legte eine Pause ein und setzte mich zu Louis an den Tisch. ,,..Bis ich euch beide gehört habe und aufgewacht bin." Harry drehte sich mit vollem Entsetzen um und Louis hätte fast sein Getränk wieder ausgespuckt. Ich musste lachen. Natürlich waren die beiden nicht zu überhören, sie sind nur einen kleinen Flur von mir entfernt und sie sind so oder so nicht gerade leise Menschen. Ich sah zu Harry, der feuerrot anstieg. ,,Dabei haben wir extra leiser gemacht." sagte Lou und schaute seinen Mann an. Meine Augen wurden größer. ,,Wie? Ihr seid sonst noch lauter?" Also sie waren ja schon echt laut, aber dass sie eigentlich noch lauter waren konnte ich mir beinahe gar nicht vorstellen. ,,Naja, sagen wir es so. Louis kann sich nie zusammenreißen." sagte Haz und stellte die fertigen Pancakes auf den Tisch. Ich nahm mir sofort einen, den ich mit Ahornsirup dekorierte. ,,Du könntest nächstes mal auch einfach langsamer machen. Dann wäre 'ich' nicht so laut gewesen und könnte jetzt vielleicht sogar normal sitzen." Ich liebe es, wenn die beiden sich so anstacheln. Deswegen sagte ich nichts mehr dazu, sondern folgte dem Gespräch mit einem breiten Grinsen. ,,Entschuldigung, aber warst du nicht derjenige, der unbedingt Sex wollte?" Sie schienen mich gar nicht mehr zu bemerken und stachelten sich immer weiter an. Ich weiß nicht einmal, ob sie sich wirklich 'stritten', oder es lustig meinten. ,,Ich kann ja nichts dafür. Ich war nicht der, deren Latte zuerst gestanden hat." Jetzt war es vorbei mit mir und ich konnte mir ein lautes Lachen nicht mehr verkneifen. Sie schauten mich beide an, während ich schon vor Lachen weinte. Sofort lachten sie mit mir. "Sorry Mini, stört es dich nicht, wenn wir davon so offen reden? Ich meine nur wegen.." Er beendete seinen Satz nicht, aber ich wusste natürlich, was er meinte. "Kannst du bitte einfach aufhören, Harry?" Manchmal hasse ich meine emotionale Seite, weil sie so stark ausgeprägt ist. Ich weiß, Harry meinte es überhaupt nicht böse, aber ich spüre schon die nächste Panikattacke, die sich anbahnte. Louis muss so verwirrt sein. Er weiß gar nichts. Irgendwann werde ich es ihm sagen. Irgendwann. "Mini, es tut mir leid. Ich wollte nicht.." Den Rest seiner Entschuldigung nahm ich schon gar nicht mehr wahr. Ich schloss meine Augen, versuchte meine Atemübung zu machen. Normalerweise würde es mir schon peinlich sein das vor meinem Bruder und seinem Mann zu machen, aber das sind Harry und Louis. Vor denen muss einem nichts peinlich sein. Nachdem mein Atem sich wieder regulierte, machte ich meine Augen wieder auf und sah zwei besorgte Augenpaare. "Ist alles gut?", fragte Louis vorsichtig. Ich nickte und lächelte. "Willst du darüber reden?" Harry griff nach meiner Hand, aber noch bevor er sie nehmen konnte, zog ich sie weg. "Nein. Es gibt nichts zu reden. Ich hatte eine kleine Panikattacke. Mehr nicht." Ich aß einfach weiter und schaute beide nicht mehr an. Eine ewige Stille überkam uns. Nach vielen Minuten sprach Harry wieder. ,,Die Jungs kommen so ungefähr um 10 her. Bis sie hier sind, gehen Mini und ich nochmal was einkaufen, dann kann ich dir gleich ein bisschen was zeigen. Dann hab ich ein Online Interview um 14 Uhr und Lou um 17 Uhr. Ich muss nachher noch einen Song für mein neues Album aufnehmen. Da kommt dann nachher noch jemand vorbei und ihr beide könnt eigentlich entspannen." Anscheinend war es Harrys Aufgabe sich um die ganzen Termine zu kümmern, was mich nicht wunderte da Lou sehr vergesslich ist. Ich fragte ihn nach einer Runde Fußball nach dem Essen. Dieses Angebot konnte er gar nicht ausschlagen. Nach dem Essen räumten wir alle ab, hier und da stachelten sich Louis und Harry noch auf. Wie nach Plan gingen wir dann einkaufen. Dabei blieben wir nicht unbemerkt und schon nach einigen Minuten vom Haus entfernt, kamen die ersten Fans auf uns zu. ,,HARRYYYYYY." schrie ein Mädchen und kam mit Tränen in den Augen auf uns zu. Harry öffnete sofort seine Arme und lächelte sie an. Ich liebe es, wie er mit seinen Fans umging, er war immer nett, liebte jeden einzelnen von ihnen und war immer offen sich mit ihnen zu unterhalten. Sie umarmte ihn und weinte noch stärker. Das Mädchen war ungefähr in meinem Alter, war aber viel größer als ich. Haz versuchte sie zu trösten. ,,Hey. Na, wie heißt du? Du brauchst nicht weinen." Immer noch unter Tränen antwortete sie. ,,Ich-Ich heiße Ella." Sie beruhigte sich schnell wieder, unterhielt sich eine Weile mit ihm. ,,Ella? Schöner Name. Wollen wir ein paar Fotos machen?" Ella nickte und sie machten ein paar süße Bilder. ,,Entschuldigung Ella, aber ich muss jetzt weiter. Ich hab noch was zu erledigen." Wir drehten uns schon um, als sie noch hinterherrief. ,,Darf ich dich noch was fragen?" Haz nickte und sie zögerte erst, traute sich dann aber doch. ,,Ist Olivia wirklich deine Freundin?" Wir sahen uns beide mit großen Augen an. ,,Nein! Olivia ist meine Schwester." Ich fühle mich wie ein Geist neben ihm. Unfähig was zu sagen. Woher dachte sie, wir seien ein Paar? ,,Ok. Danke für die Antwort. Viel Spaß euch noch. Und ich hoffe wir sehen uns irgendwann mal wieder." ,,Ja hoffe ich auch. Tschüss Ella." schrie Harry, noch immer geschockt von ihrer Frage, hinterher. Wir gingen weiter und überlegten, wie die Leute auf sowas kommen. ,,Die Nachrichten sind wahrscheinlich voll mit Gerüchten, dass wir zusammen wären. Warum? Wie kommt man auf sowas?" er sah mich an. ,,Das war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann sie so denken würden. Du bist hübsch und jung. Perfekt für so ein Gerücht."

Harry's secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt