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Olivia

Drei Wochen. Solange ist es jetzt her, als Harry wegflog. Die ersten zwei Wochen waren noch echt schwer, doch so langsam gewöhnten Louis, die mittlerweile schon sieben Monate alte Darcy und ich uns an diesen Alltag. Sommerferien beginnen auch schon in ein paar Tagen. Darauf freute ich mich zurzeit am meisten. Wie erwartet hörten die Beleidigungen der anderen nicht auf, aber mittlerweile blendete ich das schon komplett aus. Emma und ich unternahmen auch mal mehr nach der Schule miteinander. Sie war zwar noch nie bei mir zuhause, aber das respektierte sie vollkommen. Außerdem ging es ihr ja um mich und nicht um meine Familie. Liam hatte sie übrigens auch schon kennengelernt. Wir verbrachten einen Nachmittag zu dritt. Ich hatte ihm ja schon vieles über Emma erzählt und er meinte auch, dass er sie echt sympathisch findet.

Zayns Termine in New York häuften sich mit jedem Tag. Zurzeit telefonierten wir auch nur 2-3 mal die Woche. Er versucht mich an meinem letzten Schultag abzuholen, weiß aber nicht, ob er es bis dahin schafft. Zayn selber meinte aber, dass es wohl so aussieht, als ob das klappen könnte. Ich hoffte inständig, das würde sich nicht noch ändern. Ich genoss also noch die letzten drei Tage, an denen wir sowieso kein Unterricht mehr hatten und nur Spiele spielten. Da ich mit Zayn in der Zeit nicht reden konnte und er auch nicht schreiben konnte, wusste ich am Morgen immer noch nicht, ob er mich abholen konnte. ,,Ich versuch Zayn nochmal zu erreichen, ansonsten hol ich dich ab.", stellte Louis nochmal klar, bevor ich das Haus verließ. Ich konnte Louis nämlich überreden mich, wenigstens die letzten Tage, mit dem Bus fahren zu lassen. Emma hielt mir immer einen Platzt frei. So konnten wir wenigstens schon im Bus den neusten Klatsch und Tratsch austauschen und nicht erst im Unterricht. Der Tag heute bestand nur aus Preisverleihungen und Zeugnissen. Ich unterhielt mich zwischendurch sogar mit Laila. Sie redete in den letzten Wochen immer mehr mit mir und ich muss sagen, eigentlich ist sie sehr nett und lustig. Ich schaute immer mal wieder auf mein Handy, doch keine Nachricht von Zayn. Ich gab die Hoffnung schon auf und konnte mich gar nicht mehr richtig für mein Zeugnis freuen. Dieses erhielt ich nämlich mit einem Durchschnitt von 1,6. Diesen Durchschnitt brauchte man aber auch für eine Schule wie diese. Der schlechteste jemals gemessene Durchschnitt der Schule war 2,7.

Ich unterhielt mich grad noch mit Emma, als es klingelte und wir endlich gehen konnten. ,,Schöne Ferien!", rief unsere Klassenlehrerin uns noch hinterher. Heute wurden so gut wie alle abgeholt, deswegen war der Parkplatz auch voll mit Menschen. Emma bat mich sie noch bis zu dem Auto ihrer Mutter zu begleiten, also tat ich das. Ich blieb allerdings nah bei ihr. ,,Wir müssen uns dann unbedingt mal treffen.", sagte ich noch zu ihr. ,,Unbedingt. Am besten du schreibst mir, wann du Zeit hast." Zuversichtlich nickte ich und winkte dem Auto noch hinterher. Ich ging jetzt ein wenig an die Seite, damit auch andere Autos dort parken konnten. Ich sah weder Louis', noch Zayns Auto, also wartete ich einfach. ,,Na, wird Prinzessin heute nicht von ihrem Rudel abgeholt?", rief die 'Gruppe' von Laila mir zu. Laila ging an ihnen vorbei und auf mich zu. ,,Vor zwei Sekunden haben sie noch gesagt, wie geil du aussiehst.", lachte sie, und ich mit ihr. Sie umarmte mich, um sich dann von mir zu verabschieden.

Die meisten Autos waren nun schon weg und so langsam wurde der Parkplatz immer leerer. Ich entschied mich dazu Louis anzurufen. ,,Lou, wo bleibst du?" Es raschelte stark auf der anderen Seite. ,,Der Verkehr ist der Horror, aber ich bin gleich da. Warte noch kurz." Ich legte auf und wartete.
5 Minuten.
Dann 10.
Und dann 15.
Mit jeder Minute bekam ich schlechtere Laune. Und außer mir und ein paar Lehrern befand sich niemand mehr auf dem Schulgelände. Irgendwann setzte ich mich einfach auf den Bordstein hinter mir und schaute auf mein Handy. Bis auf einmal Mr. Scott auf mich zukam. ,,Was machst du denn noch hier?" Ich erschrak ein wenig, da ich ihn nicht kommen gehört hatte. ,,Ich warte noch." Sein Auto stand nur ein paar Meter von meinem Sitzplatz entfernt. ,,Also, ich würd dich ja auch nach Hause bringen, aber ich glaube nicht, dass ich das darf und außerdem muss ich in eine komplett andere Richtung fahren." Er lud seine Tasche und ein paar Plakate in den Kofferraum und schloss die Tür wieder. ,,Danke, aber der Mann meines Bruders müsste gleich da sein." Er schaute mit mir zusammen auf den leeren Parkplatz. ,,Ist dein Freund noch in New York?", fragte er vorsichtig. ,,Ja. Leider schafft er es auch erstmal nicht hierher." Kurz bevor Mr. Scott ins Auto stieg wünschte er mir noch schöne Ferien, fuhr aber dann auch weg. Somit war ich wieder alleine und schaute erneut auf mein Handy. Auf einmal bekam ich eine Nachricht von Zayn. 'Hi.' Ich antwortete natürlich sofort. 'Hey.' Er antwortete sofort. 'Du siehst echt geil aus.' Ich verstand und schaute hoch. Mein Sexgott von Freund stand tatsächlich vor seinem Auto und schaute mich an. Sofort stand ich auf und rannte ihm entgegen. Er hatte seine Arme bereits ausgestreckt, als ich auf ihn sprang. Meine Beine umklammerten seine Taille, mein Kopf festgeschmiegt auf seiner Schulter, meine Arme fanden ihren Platz an seinem Hals, seine an meinem Po. Ich atmete tief ein. Er roch einfach so gut. ,,Da hat mich wohl jemand vermisst?", murmelte er provokativ. Ich zog meinen Kopf zurück, um ihn anzuschauen. ,,Nö. Ich hab dein Geruch vermisst." Sein Grinsen wurde immer breiter. ,,Dann sorg ich dafür, dass man ihn auch an dir riechen kann." Wir fingen an uns zu küssen. Es waren keine leichten Küsse, sondern aufdringliche, gierige, bestimmende Küsse. Wir beide wollten einander. Als er anfing seine Hände immer weiter zusammen zu drücken, musste ich ihn dann doch stoppen. Völlig außer Atem von dem Kuss löste ich mich von ihm. ,,Nicht hier. Fahren wir zu dir." Er nickte doch ließ mich nicht runter oder hörte auch nicht auf mich zu küssen. Er ging zur Autotür, setzte mich vorsichtig auf meinen Sitz und schnallte mich an, dabei küsste er mich nochmals. Ich meine es wirklich wenn ich sage, ich hätte mit ihm hier und jetzt Sex haben können. Irgendwann stieg er dann auch mal ein und fuhr los. Dabei platzierte er seine Hand auf meinem Oberschenkel und drückte immer mal wieder fest zu. ,,Ich glaub nicht, dass mich irgendwer klauen wird Zayn." Er drückte fester zu. ,,Ich will nur, dass du weißt, wem du gehörst."

Harry's secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt