Chapter 48

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James Po. V.

Ich blätterte durch meine Liste an Hausaufgaben, die viel zu lang war, als Remus um die Ecke bog und seine Tasche abstellte. "Tut mir Leid, dass ich bisschen spät bin. Ich hab beim Lesen die Zeit vergessen." Er lächelte und ich tat es ihm gleich, dann umarmte ich ihn kurz. "Okay, was machen wir heute?" fragte ich unnötigerweise, denn der Haufen Hausaufgaben, den wir Freitag aufbekommen hatten und den ich immer noch nicht angerührt hatte, sprach Bände. "Die Hausaufgaben für Montag schätze ich. Aber vorher muss ich dir noch was erzählen." antwortete Remus prompt und ich blickte überrascht auf. "Schieß los." forderte ich und er begann von einer Begegnung mit Sirius im Gemeinschaftsraum zu erzählen. Ein merkwürdiges Geräusch, das klang, wie jemand, der scharf einatmete, ließ Remus verstummen. Wir schauten beide in Richtung des Bücherregals, wo das Geräusch hergekommen war, aber da war niemand. Ich dachte schon, ich hätte mich geirrt, bis ein Poltern ertönte. Remus und ich standen beide gleichzeitig auf und lugten um die Ecke. Ich erstarrte. Mein Blick glitt über Peter, der perplex neben dem Regal stand und einen halben Sirius, der Rest von ihm wurde von einem Tarnumhang verborgen. Schließlich landete ich bei seinen Augen, die mich panisch und gleichzeitig entschuldigend anstarrten. Er hielt meinem unnachgiebigen Ausdruck nicht stand und nestelte sich komplett aus dem Umhang. Jetzt konnte ich es auf jeden Fall erkennen. Das war mein Tarnumhang. Diesen faltete Sirius wieder ordentlich zusammen und blickte auch danach noch starr auf den Boden. Peters Augen huschten über Remus und mich und über Sirius, mit meinem Umhang in der Hand. Sirius schluckte. "Ich... ich kann das erklären." stotterte er. "Das hoffe ich." brachte ich mit zusammen gebissenen Zähnen heraus. Ich zerrte die beiden hinter das Regal und sprach einen Muffliato, damit wir uns unterhalten konnten, ohne, dass Mme Pince uns die ganze Zeit anschnauzte. Ich fixierte Sirius erneut. Peter neben ihm schien gar nicht zu verstehen, was gerade passierte und Remus war noch in einer Art Schockstarre. Also musste ich das wohl übernehmen. Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich höre." Sirius sah wieder auf den Boden. "James, ich... es tut mir Leid." nuschelte er und schwieg dann, aber das reichte mir nicht. "Warum klaust du meinen Tarnumhang und schleichst dann auch noch mir und Remus hinterher? Ich will wissen wieso." Sirius schaute wieder hoch, jedoch in Remus Richtung. "Nachdem ich Remus im Gemeinschaftsraum gesehen habe, war ich mega verwirrt. Ich hatte ihn ewig nicht mehr außerhalb des Unterrichts gesehen. Irgendwie hat er glücklicher ausgesehen als sonst, ich hatte mir vorher echt Sorgen um ihn gemacht, und hab mich für ihn gefreut. Und dann hab ich weiter darüber nachgedacht, wie er uns die Freundschaft gekündigt hat und was er uns verborgen hat. Er hat uns nie die ganze Wahrheit gesagt. Dann habe überlegt, wie ich es herausfinden könnte, ich wollte es wissen. Also hab ich mir den Tarnumhang geliehen und bin ihm hinterher, wo ich ihn dann hier mit dir gesehen habe. Ich war so perplex, weil ich mich so verraten gefühlt habe. ich meine ihr seid ja anscheinend schon seit einer Weile wieder befreundet. Und dann habt ihr mich gehört, also wollte ich weg, aber Peter ist in mich reingelaufen." ratterte er herunter. Ich ließ kurz sacken, was er gesagt hatte. "Aha, du hast dich verraten gefühlt, weil du uns hinterher spioniert hast? Das ergibt keinen Sinn." stellte ich fest. Sirius fuhr sich durch die Haare und seufzte. "Ich weiß. Und es tut mir Leid, aber ich kann es nicht mehr ertragen, dass wir nicht mehr die Rumtreiber sind." gestand er. "Ich vermisse die Zeit, als wir zu viert unterwegs waren, aber jetzt habe ich es wahrscheinlich komplett verbockt." Verzweifelt sah er mich an und ging auf Remus zu. "Bei dir will ich mich auch entschuldigen. Ich hätte einfach respektieren sollen, dass du uns, was auch immer es ist, nicht erzählen willst und nicht auf Zwang darauf bestehen es herauszufinden. Ich hoffe du verzeihst mir, Remus, denn ich wäre gern wieder mit dir befreundet." Ehrlich sah er ihn an und trat dann wieder zurück. Kurz hatte ich Mitleid mit ihm, er hatte es ja nur gut gemeint, aber auch ich hatte meine Prinzipien. "Ich denke du gehst jetzt besser." sagte ich ohne jegliche Betonung. Er nickte, trat auf mich zu und drückte mir meinen Tarnumhang in die Hand. "James." flüsterte er. Dann drehte er sich um und ging mit gesenktem Kopf. Ich schaute ihm kurz nach, dann wandte ich mich wieder an meine Freunde. Peter meldete sich zu Wort. "Remus, vertragen wir uns wieder? Ich akzeptiere dein Geheimnis, ob du es nun sagen willst oder nicht. Ich werde dir deswegen nicht die Freundschaft kündigen." Er hielt Remus die Hand hin, der diese allerdings nicht ergriff, sondern Peter umarmte und Ich hätte schwören können, dass ich Tränen in seinen Augen aufblitzen sah. "Danke, Pete." flüsterte er. Kurzerhand ging ich zu den beiden und schloss sie ebenfalls in die Arme.

Mischief Managed |The Marauders and their StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt