Chapter 17

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Ich wälzte mich von einer Seite zur anderen. Egal wie ich mich hinlegte, es wurde einfach nicht bequemer. Und jetzt hatte ich auch noch Durst, toll. Plötzlich hörte ich, wie sich Jemand links von mir hektisch hin und her warf. Leise zog ich die Vorhänge zur Seite und stand auf. Dann holte ich mir einen Becher Wasser aus dem Bad und kehrte zu meinem Bett zurück. Ich wollte mich hinlegen, als ich wegen einem Geräusch inne hielt. Aus Sirius Bett erklang ein Schluchzen. Ich ging zum Bett und schob den Vorhang zur Seite. Sirius warf sich hin und her und schluchzte immer wieder leise. Er schien einen Albtraum zu haben. Sollte ich ihn wecken? Schlafwandelnde Menschen sollte man ja nicht wecken, aber galt das auch für schlechte Träume? Egal. Ich konnte ihn nicht länger leiden sehen. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Sirius... Sirius, wach auf. Shhh, alles gut. Es ist nur ein Traum." Sirius bewegte sich wieder ruckartig zur anderen Seite und ich dachte kurz, er sei aufgewacht. Doch er fing dann an unkontrolliert zu zucken und zu schreien. Schritte näherten sich Sirius Bett. Dann stand Peter vor mir, der sich müde die Augen rieb. "James? Was ist los?" Ich deutete auf Sirius. Peter nickte nur. "Wir sollten ihn wecken, denkst du nicht? Damit Remus nicht auch noch aufwacht.". "Du hast Recht." Da tippte mir jemand auf die Schulter. Ich fuhr herum und wollte meinen Zauberstab zücken, hatte ihn jedoch nicht in meiner Nähe. Durch die plötzliche Drehung verlor ich das Gleichgewicht und knallte volle Kanne auf Sirius Bett. Dieser fuhr hoch und schubste mich dabei wieder heraus. Mit einem lauten Poltern kam ich auf dem Boden auf und blickte hoch. Remus schmunzelte während Peter sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. Kichernd reichte er mir eine Hand und zog mich hoch. Ich ging ein Stück auf Remus zu und sagte gespielt drohend :"Erschreck mich nie wieder so, sonst..." Er unterbrach mich indem er in Sirius Richtung deutete, der die ganze Zeit noch nichts gesagt hatte. Ich drehte mich um. Sirius saß nur stumm in seine Decke eingewickelt da und starrte uns verständnislos an. Ich setzte mich zu ihm auf die Bettkante. "Alles in Ordnung mit dir? Du hast geweint." Er zuckte die Schultern und starrte weiterhin ins Leere. "Hab schlecht geträumt." Remus streckte sich. "Wenn das jetzt geklärt ist, geh ich wieder schlafen." Er drehte sich um und lief zurück zu seinem Bett. Wie unsensibel konnte man sein? Er sah doch, dass es Sirius nicht gut ging. Ich jedenfalls sah es. "Was ist? Ihr könnt auch wieder ins Bett gehen. Ich bin jetzt auch leise." riss Sirius mich aus meinen Gedanken. Mit diesen Worten legte er sich wieder komplett hin, schloss die Augen und zog uns den Vorhang vor der Nase zu. Ich wechselte noch einen Blick mit Peter und ging dann ebenfalls zurück in mein Bett.

Nach einer Weile wälzte sich Sirius, vermutlich, schon wieder herum. Ich hatte bisher auch kein Auge mehr zu getan. Ich drehte mich nach links und zog meinen Vorhang ein Stück zur Seite. Gerade rechtzeitig um zu sehen wie Sirius seinerseits seinen Vorhang zur Seite schob und aufstand. Dann schlich er sich durch die Tür nach draußen, wahrscheinlich in den Gemeinschaftsraum. Da ich eh nicht mehr schlafen konnte, setzte ich mich auf und ging ihm hinterher. Tatsächlich entdeckte ich ihn im Gemeinschaftsraum auf einem Sofa sitzend und ein Stück Pergament anstarrend. War das schon wieder ein Brief von seinem Bruder? Die Sache beschäftigte ihn anscheinend doch mehr, als er zugeben wollte. Vorsichtig ging ich auf ihn zu und setzte mich neben ihn. Diesmal versuchte er gar nicht erst den Brief vor mir zu verstecken und hielt ihn mir einfach hin. Ich zögerte. Sollte ich das wirklich lesen? Sirius "Na mach schon!" zerschnitt die Stille. Erschrocken blickte ich ihn an. Seine Stimme klang schwach und gebrochen, aber gleichzeitig auch irgendwie teilnahmslos. Es klang als hätte er geweint. Er hielt mir das Pergament noch einmal nachdrücklich hin. Schließlich griff ich danach. Das Papier fühlte sich leicht feucht an, vermutlich wegen seinen Tränen. Ich blickte ihn noch ein letztes Mal fragend an, doch er starrte nur auf den Boden. Dann begann ich zu lesen.

Sirius!

Ich bins, Reg. Ich hoffe Mum und Dad merken nicht, dass ich den Brief schreibe, sie wollen nicht, dass ich mit dir in Kontakt trete. Du bist schließlich immer noch ein Blutsverräter. Naja, wie auch immer. Sie haben mich zum dunklen Lord gebracht, gestern. Er hat mir eine Aufgabe gegeben, die ich erledigen soll, sobald ich in Hogwarts bin. Ich habe Angst. Ich darf dir nicht sagen, was es ist, aber ich kann das nicht. Und wenn ich es nicht tue dann wird er mich foltern und töten. Aber wenn ER es nicht tut, dann wird Dad es sicher gern für ihn übernehmen. Lass uns reden, wenn du wieder da bist. Oh nein, ich glaube das ist Mum!

Tschüss! Reg.

Die letzte Zeile war sehr unordentlich geschrieben, als wäre sie noch schnell hingekritzelt worden. Vermutlich hatte Sirius Bruder den Brief noch schnell fertig gestellt, bevor seine Mutter sah, wem er schrieb. Ich starrte den Brief fassungslos an. Sirius hatte ja schon einmal angedeutet, dass seine Eltern den Cruciatus regelmäßig an ihm verwendeten. Glauben konnte ich es aber trotzdem nicht. Wie konnte man so grausam zu seinen eigenen Kindern sein? Ich blickte zu Sirius und nahm ihn wortlos in den Arm. Er klammerte sich an mir fest und schluchzte leise. "Hast du deshalb schlecht geträumt?" Er nickte. "Du hast es ja gelesen. Ich will gar nicht wissen, welche Aufgabe er bekommen hat. Ich will nicht, dass sie ihn verderben." Ich wusste absolut nicht, wie ich Sirius trösten sollte, denn ich wusste wirklich nicht gutes an dieser Sache zu finden. "Wir sollten wieder schlafen gehen, meinst du nicht?" Er schüttelte den Kopf. "Ich will nicht schlafen gehen!" Ich stand auf und zog ihn mit mir hoch. "Komm. Du kannst mit bei mir schlafen, wenn du willst." Er nickte und folgte mir nach oben. Ich warf mich auf mein Bett und er tat es mir nach. Die Himmelbetten waren so groß, dass wir sogar auf dem Rücken nebeneinander schlafen konnten, ohne uns zu berühren. Plötzlich wurde der Vorhang wieder aufgezogen. Remus steckte den Kopf herein und schaute verwirrt auf uns herunter. "Was macht ihr denn hier?" Sirius vergrub sich in meiner Decke. Ihm war das alles vermutlich unangenehm. "Sirius kann nicht schlafen. Kommst du auch zu uns?" Remus drehte sich kommentarlos um und ging davon. Ich dachte, damit hätte ich meine Antwort, doch ein paar Sekunden später stand er wieder am Bett. Diesmal mit Peter und ein paar Decken im Gepäck. "Rückt mal." befahl er und grinste. Dann quetschte er sich auf Sirius andere Seite und Peter kam zu mir. "Gute Nacht, Jungs." flüsterte ich noch. Doch ich hörte schon ruhiges Atmen von allen Seiten. Ich drehte mich zur Seite und kuschelte mich noch ein Stück tiefer in die Kissen. Dann glitt ich langsam in einen tiefen Schlaf.

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Hey <3

Herzlich Willkommen beim ersten Teil der Lesenacht. Ich weiß, das Kapitel ist ein bisschen kurz. Sorry. In einer Stunde kommt dann das nächste Kapitel, das wird dann auch wieder länger, versprochen. Ich werde vermutlich 3-4 Kapis hochladen, je nachdem wie viel ich schaffe. Ich hoffe ihr freut euch.

Wir lesen uns in einer Stunde.

Amo <3

Mischief Managed |The Marauders and their StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt