Am nächsten Morgen wachte ich von einem lauten Schnarchen auf. Sirius, links von mir, und Peter, rechts von mir, schienen tief zu schlafen. Oder sie veranstalteten einen Wettbewerb. Ich sah an Sirius vorbei, wo eigentlich Remus liegen sollte, aber er war schon weg. Ich kletterte aus dem Bett, um die beiden Schnarchnasen ausschlafen zu lassen und holte mir Klamotten aus dem Schrank. Heute war eh Samstag, da konnten sie auch ausschlafen. Es stand ja nichts wichtiges mehr an. Im Gemeinschaftsraum entdeckte ich Remus der, wie irgendwie immer, mit einem Buch dasaß und las. Ich winkte ihm zu und machte mich auf den Weg zur großen Halle. Ich hatte einen Bärenhunger. Während ich durchs Schloss ging, bemerkte ich, dass irgendetwas anders war. Die Stimmung war gereizter und angespannter als sonst. Vor allem die Stimmung zwischen den Slytherins und Gryffindors. Nicht dass die jemals entspannt war, aber heute war es mehr als sonderbar. In der Halle traf ich Marlene und Dorcas, die sich gerade setzten. Ich schlenderte zu den Beiden herüber. "Marls, warum bist du denn heute so hibbelig? Du musst ja nicht mal spielen!" kam es von Dorcas. "Oh hi James!" rief sie mir dann beiläufig zu. Marlene war also auch komisch. Hatten die heute alle einen im Kürbissaft oder was? "Ja! Aber das Spiel entscheidet einfach ALLES! Wenn Slytherin gewinnt, dann haben sie den Pokal. Wenn wir gewinnen, dann bekommen die Ravenclaws den Pokal. Oder wir, wenn wir mit extremem Abstand gewinnen! Das ist DAS Großereignis des Jahres!" Ich verstand immer noch nicht, worum es ging. Ich wusste nur, dass Dorcas Recht hatte. Marlene war SEHR aufgedreht. "Hey Mädels! Worüber redet ihr?" wollte ich also wissen. Marlene blickte mich fassungslos an. "Das weißt du nicht? DAS WEIßT DU NICHT?" Dorcas legte Marlene eine Hand auf den Arm. "Ganz ruhig Marls. Atmen, nur das Atmen nicht vergessen." Marlene sah aus, als würde sie gleich von der Bank kippen, als sie sich wieder an ihre Freundin wandte. "Dor. Wie kann er es nicht wissen? Ich dachte du willst auch Quidditchspieler werden?" Der letzte Satz war offensichtlich wieder an mich gerichtet. Sie brüllte ihn mir jedenfalls ins Gesicht. "Marls. Es reicht wenn du das James mitteilst und nicht der ganzen Halle." sagte Dorcas, mittlerweile sichtlich genervt. Ich klatschte mir die Hand gegen die Stirn. Das Quidditchspiel. Gryffindor gegen Slytherin. Wie konnte ich das vergessen? Es war das mit Abstand wichtigste der ganzen Saison. "Scheiße, wie spät ist es?" Dorcas verdrehte die Augen. "Oh nein, jetzt wird er auch verrückt! Darauf brauch ich jetzt erstmal Kuchen!" Sie stand auf und machte sich auf zu einem anderen Platz am Tisch, vermutlich da, wo der Kuchen stand. Ich schaute ihr noch einen Moment kopfschüttelnd hinterher, bis mir eine bestimmte Sache wieder einfiel. Das Spiel! Ich sprang auf und verließ die große Halle im Laufschritt. Jetzt machte die merkwürdige Stimmung heute Morgen auf jeden Fall Sinn. Wer den Quidditchpokal einheimste, hing allein von diesem Spiel ab. Ich musste Sirius wecken.
Ich durchquerte schnell den Gemeinschaftsraum und wollte schon die Treppe zum Schlafsaal hinaufsteigen. Da nahm ich aus dem Augenwinkel etwas wahr. Ich drehte mich um und entdeckte Sirius, der gerade Remus erdrückte. So sah es jedenfalls aus. Er hatte mich entdeckt und winkte mir hektisch zu. "James! Ich hab dich gesucht! Das Spiel ist doch heute!" schrie er mir ins Gesicht. Nebenbei bemerkt, er saß immer noch halb auf Remus Schoß. Dieser versuchte sogleich Sirius wegzuschieben. "Sirius. Runter von mir." Das funktionierte allerdings mehr als nur schlecht. Sirius rührte sich keinen Millimeter von der Stelle. Ein bisschen erinnerten sie mich an Marlene und Dorcas eben, die auch wie ein altes Ehepaar gewirkt hatten. "Remiiiiiiii! Ich freu mich schon so auf das Spiel!" Dieser nickte nur und grinste gequält. "Ja ich weiß. Und die anderen Schüler in Hogwarts wissen das bestimmt auch. Und jetzt runter von mir!" Den letzten Teil betonte er extra nachdrücklich. Dann zuckte er die Schultern und stand einfach auf. Da Sirius darauf nicht vorbereitet gewesen war, und zudem auch nur halb auf Remus Schoß saß, rutschte er mit einem lauten Poltern auf den Boden. Ich bemerkte, wie uns die anderen Schüler im Gemeinschaftsraum, insbesondere die Älteren, pikierte Blicke zuwarfen. Sirius saß auf dem Boden, hatte bockig die Arme vor der Brust verschränkt und schob schmollend die Unterlippe nach vorn. Remus kicherte und hielt ihm versöhnlich die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. "Tut mir Leid, Sirius. Aber ich habs im guten probiert." Sirius ignorierte demonstrativ Remus Hand und stand allein auf. "Wo ist eigentlich Peter?" fragte ich um das Thema zu wechseln. "Der duscht." Remus verzog das Gesicht. "Du hast nicht geduscht? Sirius, du Ferkel." Dabei trat er einen Schritt vom Angesprochenen weg. "Doch, natürlich! Aber vor ihm... Warum sind heute alle so gemein zu mir?" Ich grinste und boxte ihn in die Seite. "Niemand ist gemein zu dir! Wollen wir hoch gehen und unsere Ausrüstung holen?" Sirius grinste ebenfalls und zog mich mit nach oben. Im Schlafsaal trafen wir Peter, der sich noch anzog, beachteten ihn aber nicht weiter.
Nach einer halben Stunde voller Gekicher kamen wir wieder nach unten. Dort saß nach wie vor Remus, in seinem Buch lesend. Peter hatte es sich auf einem der anderen Sessel gemütlich gemacht und schrieb auf ein Stück Pergament. Beide schauten auf als wir auf sie zu kamen. Fassungslos blickte Remus zwischen uns hin und her, während Peter einen Lachanfall bekam. "Was habt ihr denn schon wieder gemacht? Ihr seht aus wie wandelnde Gryffindorbanner." Sirius und ich musterten uns gegenseitig. Remus hatte Recht, wir sahen wirklich albern aus. "Wo habt ihr das her? Ich will auch was." brachte Peter hervor, der immer noch von Lachern geschüttelt wurde. "Komm mit. Wir haben noch voll viel." Sirius zog ihn hoch, bevor er noch auf den Boden rollen konnte. "Aber beeilt euch! Wir müssen gleich los!" rief ich ihnen noch hinterher. Ein paar Minuten später kamen die beiden wieder, und Peter sah genauso bescheuert aus wie wir. Übertrieben hielt Sirius Remus seine Hand entgegen und verbeugte sich. "Wollen wir, werter und geschätzter Remus?" Dieser schüttelte den Kopf. "Solange ihr so ausseht, möchte ich nicht mit euch gesehen werden." So schlimm war es nun auch nicht. Wir trugen überdimensionale Hüte, Tutus, Kniestrümpfe und wir hatten jeder eine riesige Fahne in der Hand. Alles in Rot und Gold, versteht sich. Außerdem hatten wir es uns nicht nehmen lassen uns fette Streifen in Gryffindorfarben ins Gesicht zu malen. "Du kannst auch noch etwas haben. Es ist noch genug Zeug übrig." bot Sirius an. "Nein, danke. Nein." betonte Remus nachdrücklich und versuchte dabei nicht angewidert auszusehen. Ich hing mir meine Gryffindorflagge über die Schultern und stolzierte in Richtung des Portraits. Die anderen beiden taten es mir gleich. "Wir gehen jetzt zum Quidditchfeld. Eure Majestät verlässt den Raum." Sirius und ich hatten die letzten Wochen hart an diesen Kostümen gearbeitet und jetzt wollten wir sie auch zur Schau stellen. Auch wenn Remus wieder einen auf Spielverderber machen musste. Ich hoffte nur, dass es was bringen würde.
"Und das Spiel beginnt! Slytherins Jäger Piff ist im Ballbesitz. Er passt hinüber zu seiner Teamkollegin Lestrange. Doch der Quaffel wurde abgefangen! Die Gryffindor Jägerin Jolie ist jetzt auf dem Weg zu den Torringen!" Frank Longbottoms Stimme ertönte über dem gesamten Quidditchfeld. Die beiden Jägerinnen von Gryffindor passten sich vor unserer Tribüne den Quaffel hin und her, wodurch der Slytherin Jäger vollkommen verwirrt zwischen ihnen entlang flog. Typisch, Slytherins. Wussten mal wieder nichts mit Taktiken anzufangen. Die eine Jägerin von Gryffindor warf den Quaffel in den Torring der Slytherins. Ja! Schon zehn Punkte! Um mich herum fingen alle Gryffindors an zu jubeln. Auch ich klatschte fleißig in die Hände. Plötzlich fing Sirius neben mir an etwas zu schreien. "Gryffindor, noch ein Tor! Slytherin, ja die spinn! Vor mit dem Quaffel, einen an die Waffel! Klatscher rot, Slytherins tot!" Ich fing an seine Motivationsrede mit zu brüllen und auch Peter stieg mit ein. Die anderen Schüler auf der Tribüne waren ein Stück zurückgetreten und starrten uns verdattert an. Das veranlasste Sirius, Peter und mich dazu, auch noch eine Art Tanz dazu zu erfinden. Wir rissen die Arme nach oben und klatschten und schnipsten rhythmisch mit. Ich drehte mich zu den anderen Gryffindors hinter uns und ermutigte sie mit zu machen. Nach einigem Zögern stiegen die ersten Schüler in unsere Fangesänge ein. Ich ließ meinen Blick über die Menge schweifen und meinte Remus zu entdecken. Dann drehte ich mich wieder um und konzentrierte mich auf den Tanz. Die Spieler unseres Teams schienen sich angespornt zu fühlen, jedenfalls gaben sie alles und kämpften, als würde es um ihr Leben gehen. Dann sah ich wie der Sucher unseres Teams nach vorne schoss. Anscheinend hatte er den Schnatz gesichtet. Nach kurzer Zeit ging der Fangesang der Tribüne in ein Jubeln unter. Ich brauchte etwas länger um zu kapieren, dass das bedeutete, dass unser Sucher den Schnatz gefangen hatte und wir somit gesiegt hatten. Sirius und Peter hüpften auf mich zu und wir fielen uns glücklich in die Arme. Das Team von Gryffindor hatte den Quidditchpokal gewonnen! Von allen möglichen Seiten wurden wir umarmt, auch von Leuten, die wir eigentlich gar nicht kannten. "Das schreit nach einer Party!" brüllte jemand in der Menge. Ein anderer rief :"In einer Stunde im Gemeinschaftsraum!" Sirius tippte mir auf die Schulter. "Komm wir gehen runter und gratulieren den Spielern!" Das war eine gute Idee. Es war bestimmt gut, sich schon einmal etwas einzuschleimen.
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Hey <3
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem zweiten Kapitel der Lesenacht. Ich hoffe ich schaffe es noch zwei Kapitel hochzuladen. Ich kann aber noch nichts versprechen. ;)
Wir lesen uns.
Amo <3
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Mischief Managed |The Marauders and their Story
Fanfic~pausiert~ Mr Moony heißt Sie herzlich willkommen und freut sich, dass Sie hier sind. Mr Padfoot möchte Ihnen sagen, dass Sie sehr hübsch sind und Sie auf ein Date einladen. Mr Prongs schlägt seinen besten Freund und möchte noch etwas sagen, vergiss...