Chapter 22

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Die fette Dame blickte uns pikiert an und quakte :"Passwort?" Mist, ich hatte ganz vergessen, dass wir ja ein Passwort brauchten, um hinein zu gelangen. Toll! Jetzt konnten wir ewig lange vor dem Portrait sitzen und warten bis uns jemand aufmachte. Mein Magen knurrte. Und dass wir dann ja nichts zu Essen bekommen würden, hatte ich auch nicht bedacht. "Hippogreif" Mehr als erstaunt nickte die fette Dame und öffnete. Woher kannte Remus denn das Passwort? Hatte er einfach gut geraten? "Ja vermutlich." antwortete er. "Ich hatte da so ein Gefühl." Was? Hatte ich schon wieder laut gedacht? Ich sollte wirklich an der Unterscheidung von "Denken" und "Sprechen" arbeiten. Das hätte mir auch in den Ferien einige Peinlichkeiten erspart. Meine Eltern dachten doch jetzt tatsächlich, dass ich in Evans verliebt war. Lily Evans? Ich? Das war die größte Beleidigung, die ich je gehört hatte, gewesen. Und das alles nur, weil mein Gehirn "Denken" nicht von "Sprechen" unterscheiden konnte. Ich hatte die ganzen Ferien meine Energie dafür verwendet, ihnen diesen Gedanken aus dem Kopf zu schlagen. Ich würde niemals, wirklich niemals!, etwas mit Evans anfangen. "Was ist mit Evans?" fragte Peter. Argh! Zur Hölle mit diesen Gedanken! "Stehst du auf sie?" Peter wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. "Uhhhh..." Na toll, danke Gehirn! Ich versuchte die Situation cool zu überspielen, doch das sorgte nur dafür, dass Sirius es bemerkte. "Waaaas? Du stehst auf unsere kleine Streberin?" Ich schüttelte vehement den Kopf. Doch es brachte absolut nichts. Sirius hatte diesen Gedanken schon in seinem Kopf verankert. Zum Glück lenkte Remus ihn kurzzeitig von dem heiklen Thema ab. "Evans ist keine Streberin! Ich habe mich schon ein paar Mal mit ihr unterhalten und sie ist nett und höflich. Meinen Segen bekommst du also James." Der letzte Teil war wieder an mich gerichtet. Wie sollte ich sie bloß vom Gegenteil überzeugen? "Leute. Ich steh nicht auf Lily Evans! Die nervt!"

"Doch tust du!" erwiderte Sirius.

"Nein tu ich nicht!"

"Dohoch!"

"Neihein!"

"Stopp! Wenn du es nicht zugeben willst ist das okay." mischte Remus sich wieder ein. "Aber da gibt es nichts zum zugeben." versuchte ich es noch einmal. "Jaja, red dir das nur weiter ein." kam es von Peter. Ich beschloss die anderen zu ignorieren und kramte in meinem Koffer nach meinem Pyjama. Als ich gefunden hatte, was ich suchte, machte ich mich ohne auf die anderen zu achten auf den Weg ins Bad. Nachdem ich geduscht und mich umgezogen hatte ging ich wieder zurück in den Schlafsaal. Mein Magen knurrte erneut. Oh man, ich hatte echt Kohldampf. Ich freute mich schon auf morgen früh, wenn es Frühstück gab. "Jameeeeeees, ich hab Huuuungeeeer!" quengelte Sirius. Ich zuckte die Schultern. Ich konnte ihm da auch nicht helfen. Als hätte uns irgendein Hauself unten in der Küche gehört, erschien plötzlich ein riesiger Schokoladenkuchen in der Mitte unseres Zimmers. Begeistert quietschend stürzte sich Sirius darauf. "Hey lass noch was übrig!" beschwerte sich Peter sofort. Ich kicherte und setzte mich dann schnell zu den beiden, damit ich auch noch etwas abbekam. Nach ein paar Minuten kam Remus, der nach mir ins Bad gegangen war, wieder zurück und setzte sich neben Sirius. Mmmh... Schokokuchen, der perfekte Start ins Schuljahr.

Kurze Zeit später stellten wir alle unsere Teller beiseite und ich lehnte mich zufrieden zurück. Wie konnte sich meine Stimmung eigentlich so schnell ändern? Vorhin war ich noch total schlecht drauf gewesen, weil nicht alles so gelaufen war, wie ich es mir vorgestellt hatte und jetzt war ich... naja, glücklich? Wie beschrieb man das denn? Ich wusste nicht wie ich mich fühlte, so glücklich war ich in diesem Moment. Remus zerstörte den perfekten Moment. "Ich glaube wir sollten jetzt ins Bett gehen. Es ist spät." Er stand auf und kramte in seiner Tasche herum, vermutlich suchte er nach seinem Buch. Sirius und ich tauschten einen Blick und verdrehten unisono die Augen. "Strebeeeer." flüsterte er mir im Vorbeigehen zu. Ich schmunzelte. Irgendwo hatte er ja Recht.

Ich erwachte von einem lauten Klopfen ans Fenster. Zuerst dachte ich es wäre Regen, doch dann klatschte es noch einmal, diesmal lauter, ans Fenster. Ich stand auf um nachzusehen. Es war dunkel draußen, nur die Ländereien von Hogwarts wurden vom abnehmenden Mond beleuchtet. Ich wollte schon zurück gehen, als etwas großes, dunkles erneut gegen das Fenster flog. Das war doch unsere Eule Potti. Ja, ich weiß, ein sonderlich kreativer Name war das nicht. Sofort öffnete ich das Fenster und ließ sie herein. Warum schrieben meine Eltern denn um diese Uhrzeit? Hätten die nicht bis morgen warten können? Die Eule pickte mir auf die Hand. Oh natürlich. Ich nahm Potti den Brief ab und ließ ihn wieder raus. Blöde griesgrämige Eule. Ich öffnete den Brief und erkannte die Handschrift meiner Mutter

Mischief Managed |The Marauders and their StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt