Chapter 20

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"Alle Vorbereitungen sind getroffen?" fragte Sirius. "Phiolen sind verteilt?" Remus, Peter und ich nickten im Gleichtakt. "Gut, dann auf die Positionen!" Ich nickte erneut und verließ den Gemeinschaftsraum mit schnellen Schritten. Wir hatten überall im Schloss Phiolen verteilt die magischen Regen enthielten. Wenn ein Schüler an ihnen vorbei lief, würde sich eine Regenwolke über seinem Kopf bilden, die ihn verfolgte. Aber das beste daran war: alle anderen konnten die Wolke nicht sehen. Wir hatten uns dann ausgemacht wer wo die Situation beobachtete und darauf achtete dass nichts schief lief. Ich musste blöderweise die schwierigsten Stellen überwachen, weil ich meinen Tarnumhang hatte. Ich schlüpfte darunter und machte mich auf den Weg zu meinen Kontrollpunkten. So wie ich einige Schüler beobachtete, schien bisher alles glatt zu laufen. Einige rannten schon panisch durch die Korridore und hielten sich ihre Mappen über den Kopf. Anderen schien es entweder nichts auszumachen oder sie waren noch nicht in die Nähe von einer der Phiolen gekommen. Dies war allerdings kaum möglich, so viele wie wir davon verteilt hatten. Ich kicherte unter meinem Umhang darüber, wie witzig es aussah, dass die Schüler vor nichts wegrannten. Am Anfang klappte alles erstaunlich gut, immerhin hatte Remus die Tränke vorbereitet, doch dann schien die Sache aus dem Ruder zu laufen. Ein bisschen weiter vorn im Korridor explodierten zwei Fläschchen und es bildete sich eine riesige Unwetterwolke, die unheilvoll davon schwebte und nun auch zu sehen war. Mist, dass die Phiolen explodierten, war nicht geplant gewesen. Die Schüler wurden immer panischer, da sie nun von einer überdimensionalen Wolke verfolgt wurden. Ich musste die anderen finden. Schnell raffte ich meinen Umhang zusammen und sprintete zu Remus. Dieser war am nächsten an mir dran. Dadurch, dass sowieso alle in Panik gerieten, merkte niemand, dass ich unsichtbar ein paar Schüler umrannte. Auch bei Remus war das Chaos ausgebrochen. Die Wolke war noch größer geworden und attackierte einen Schüler nach dem anderen. Hinter einer Ecke nahm ich den Umhang ab. Dann ging ich auf Remus zu, der mich jetzt entdeckt hatte. "James!" Er rannte auf mich zu. "Es ist das komplette Chaos ausgebrochen! Die Wolke und..." Ich unterbrach ihn unwirsch. "Ich weiß! Es ist jetzt auch nicht wichtig warum die Wolke da ist, sondern wie wir sie weg kriegen! Also überleg dir was Remus!" Ich muss zugeben, ich war vielleicht nicht gerade nett zu ihm, aber ich war in Panik. Das letzte, was ich wollte war es, rausgeschmissen zu werden. Remus fing an auf und ab zu gehen. "Ich denk schon die ganze Zeit darüber nach ob ich was übersehen hab. Aber mir fällt nichts ein. Auch nichts dazu, wie wir das alles stoppen können." Sirius und Peter kamen von der anderen Seite angerannt. Wie es aussah waren wir nicht die einzigen mit Problemen. "Ihr auch?" fragte Sirius nur, der die Situation sofort überblickt hatte. "Was machen wir jetzt?" fügte Peter hinzu. Ich sagte nichts. Remus auch nicht. Ich wusste nicht, wie wir das Unwettermonster, das sich gerade seinen Weg durchs Schloss bahnte, aufhalten sollten. Es war tatsächlich ein bisschen wie in diesen Muggelfilmen, dass diese Wolke jetzt eine Art eigenen Willen bekommen hatte. "Wir müssen dieses... Ding, was wir erschaffen haben aus dem Schloss locken. Wir teilen uns auf. Und dann lassen wir es uns jagen. Aus dem Schloss raus. Das ist unsere einzige Chance." Wir standen noch einen Moment in stillem Einverständnis mitten in diesem Chaos, dann legten wir unsere Hände zusammen. "Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut!" Wir rannten in alle vier Himmelsrichtungen davon. Ich schlug den Weg ein, aus dem ich gekommen war. Unser "Wolkenmonster" jagte dort schon wieder Schüler. Es kam mir zwar albern vor, dennoch rief ich :" Hey! Du... Wolke? Hier bin ich! Komm und hol mich!" Ich winkte gerade einer Wolke zu. Was war eigentlich alles schief gelaufen, dass ich hier gelandet war? Wie auch immer. Wir waren Schuld an diesem Chaos, also mussten wir es auch wieder in Ordnung bringen! Und das bedeutete auch, dass ich mich jetzt zum Affen machen, und diese Wolke hinter mir her locken musste. Es funktionierte tatsächlich. Das Wolkenvieh nahm meine Verfolgung auf. Schnell drehte ich mich um und rannte in Richtung Eingangshalle. Dort würde ich mich dann mit den anderen Rumtreibern treffen. Dann würden wir dieses Teil aus dem Schloss werfen und hoffentlich keinen zu großen Ärger bekommen. Ich rannte weiter, drehte mich zwischendurch um, um zu schauen ob es mir noch folgte, stolperte mehrfach, aber ich kam schließlich unten an. Fast da! Da vorne waren Remus, Sirius und Peter. Ich sprintete die letzten Meter zu ihnen und wir nahmen uns an den Händen. Dann stießen wir die Eingangstür auf und rannten nach draußen. Genau in diesem Moment traten auch noch Dumbledore und McGonagall aus der großen Halle. Warum musste deren Timing immer so perfekt passen? Hätten die nicht ein paar Minuten später kommen können? Dann hätten sie unser perfektes Chaos gar nicht mitbekommen. Aber so würde es auf jeden Fall Ärger geben. Wir entließen unser Wolkendings in die Freiheit und schlossen die Tür. Dann drehten wir uns um und ich bekam einen Schock. Um uns herum hatte sich ein Halbkreis aus Schülern gebildet. Alle blickten uns sprachlos an. Sirius schien das ganze überhaupt nichts auszumachen. Er grinste und verbeugte sich in alle Richtungen. Remus sah aus als würde er am liebsten im Boden versinken und Peter versteckte sich hinter Sirius. Und ich? Ich trat vor und verbeugte mich noch einmal mit Sirius gemeinsam. Die Menge schob sich ein Stück auseinander und McGonagall und Dumbledore traten auf uns zu. Die Gryffindor Hauslehrerin schüttelte nur den Kopf, während unser Schulleiter fast eher amüsiert aussah. McGonagall drehte sich zur gaffenden Menge und hielt sich den Zauberstab an die Kehle :"Ab mit euch zurück in die große Halle!" Dann drehte sie sich wieder zu uns :"Warum seid es immer ihr vier, wenn es Ärger gibt?" Dann wedelte sie mit der Hand. "Na los, geht schon in die große Halle. Ihr wollt ja nicht Dumbledores Abschlussrede verpassen." Wir grinsten uns verblüfft an. Seit wann ließ sie uns denn ohne eine Strafe gehen? Am besten wir wunderten uns nicht weiter und befolgten einfach ihre Anweisung, wenigstens einmal.

"Schülerinnen und Schüler, Hexen und Zauberer und natürlich Lehrerinnen und Lehrer von Hogwarts. Ein weiteres Jahr voller Magie und Spaß liegt hinter uns. Es war ein interessantes Jahr voller Höhen und Tiefen und es erfüllt mich wie jedes Jahr mit unbändiger Freude, die jungen lernfreudigen Hexen und Zauberer zu sehen, wie sie in diesen Mauern leben und lieben. Ein besonderer Glückwunsch geht an die Erstklässler, die heute offiziell ihr erstes Jahr hier beendet haben. Natürlich gibt es wie jedes Jahr den Hauspokal zu verleihen, doch bevor wir dazu kommen, möchte ich noch der Quidditchmannschaft von Gryffindor gratulieren. Ihr habt hart gekämpft und euch diesen Pokal redlich verdient." Dumbledore winkte die Mannschaft nach vorn, die daraufhin den Pokal in die Hand gedrückt bekamen. Der Gryffindor Tisch grölte und jubelte. Doch jetzt wurde es noch einmal richtig spannend. Die Verleihung des Hauspokals stand an. "Nun kommen wir, wie jedes Jahr, zum Höhepunkt der Abschlussrede. Der Kampf um den Hauspokal ist jedes Jahr recht knapp, so auch dieses Jahr. Den vierten Platz belegt Ravenclaw mit 413 Punkten." Am Tisch neben uns wurde verhalten applaudiert. "Der dritte Platz geht an Slytherin mit 469 Punkten." Sirius stieß mich an. "Tja, da haben die Schlangen wohl etwas verkackt oder?" Auch vom Slytherin Tisch erklang leiser Applaus. Jetzt wurde es spannend. Wir oder Hufflepuff? Peter, der mir gegenüber saß kaute an seinen Fingernägeln herum und Remus aß unauffällig noch ein Stück Schokolade. Das tat er immer wenn er nervös war. Sirius klammerte sich an meinem Arm fest. "Die beiden ersten Plätze sind sehr knapp ausgefallen, mit nur einem Punkt Unterschied. Den zweiten Platz belegt Hufflepuff mit 504 Punkten. Dementsprechend bekommt Gryffindor den Hauspokal mit 505 Punkten." Die Gryffindors um mich herum sprangen auf und klatschten und jubelten. Ja, wir hatten es geschafft! Sirius, Remus, Peter und ich fielen uns in die Arme und tanzten herum. Dann warfen wir alle gleichzeitig unsere schwarzen Spitzhüte in die Luft. "Herzlichen Glückwunsch an Gryffindor! Zum Schluss möchte ich das Wort an die Siebtklässler richten. Ihr habt dieses Jahr eure Schulzeit beendet und nun beginnt ein neuer und aufregender Abschnitt eures Lebens. Ihr müsst nun nach draußen in die echte Welt und euch beweisen." Nach einer ewig langen Rede Dumbledores über das Leben außerhalb der Mauern Hogwarts richtete er das Wort wieder an alle. "Nun meine lieben Schüler, ich wünsche euch tolle und erholsame Ferien und freue mich euch nächstes Jahr wieder begrüßen zu dürfen."

Die Landschaft zog immer schneller vor dem Fenster vorbei. Sirius neben mir schnarchte laut, Remus las mal wieder und Peter schaute ebenfalls aus dem Fenster. Plötzlich hielt der Zug mit einem Ruck an. Die Rückfahrt war tatsächlich noch schneller vergangen als die Hinfahrt. Sirius erschrak und fuhr hoch und auch Remus schaute von seinem Buch auf. "Wir sind da." stellte Peter fest. "Das bedeutet es ist Zeit sich zu verabschieden." Ich nickte und war tatsächlich etwas traurig. Was würde ich denn die ganzen Ferien ohne meine besten Freunde machen? Wir standen auf und ich zog meine Freunde in eine feste Umarmung. Wir wurden von einem der Zugfahrer unterbrochen, der uns hinausscheuchte und unser Gepäck hinauszauberte. Draußen erwarteten mich schon meine Eltern, die mich beide umarmten. Auch Remus, Sirius und Peter wurden von ihren Eltern abgeholt. "Wie geht es dir James? Ich hab dich so vermisst." rief meine Mutter mir ins Ohr, als sie mich schon wieder umarmte. Kurz bevor ich meinen Eltern folgte, drehte ich mich zum letzten Mal um und winkte noch einmal meinen Freunden zu. "Bis nach den Ferien." flüsterte ich noch und lief dann durch die Mauer zurück in die Muggelwelt.

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Hey <3

Ja, das erste Schuljahr der Rumtreiber ist hiermit offiziell beendet. Ich hätte nie gedacht, dass ich überhaupt so weit komme. Ich habe nämlich schon mehrere Geschichten angefangen und nicht fertig geschrieben. Ich freue mich über jeden Vote oder Kommentar aber auch über Kritik. Ich hoffe ihr bleibt noch ganz lange dabei :). Außerdem möchte ich mich noch für die 600 Reads bedanken. Ich kann immer noch nicht glauben, dass überhaupt jemand das was ich hier fabriziere lesen will. Vielen, vielen Dank an alle, die bisher dabei waren. ;)

Wir lesen uns.

Amo <3

Mischief Managed |The Marauders and their StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt