Das OK!

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Ich wartete darauf das Lexi mir endlich die Tür öffnete und gerade als ich nochmal auf die Klingel drücken wollte, wurde mir die Tür geöffnet. Allerdings stand nicht Alex vor mir sondern Liam. Wie automatisch schlug mein Herz schneller und da ich nicht wirklich nicht wusste wie ich mich verhalten sollte, lächelte ich ihn einfach an.
„Hey. Du willst zu Lexi oder?“ fragte er mich lächelnd.
„Ja ist sie in ihrem Zimmer?“
„Ne, im Garten.“
Ich nickte nur als Antwort  und ging an ihm vorbei Richtung Garten. 
„Können wir gleich vielleicht nochmal reden?“ fragte Liam mich, als ich gerade an ihm vorbei war.
Ich drehte mich um und fragte mich was er wohl von mir wollte.
„Okay. Ich wollte Lexi jetzt alles erzählen und komme dann einfach in dein Zimmer.“

Dann ging ich einfach in den Garten und schon von weitem sah ich Lexi mit Kopfhörern in den Ohren auf dem Rasen liegen. Deswegen hatte sie mich also nicht gehört. Gerade überlegte ich mir, dass ich sie erschrecken könnte, da sah sie in meine Richtung und stand auf.
„Oh ich hab die Klingel gar nicht gehört, tut mir Leid. Aber Liam scheint dir ja geöffnet zu haben.“
Mit diesen Worten kam sie auf mich zu und umarmte mich zur Begrüßung.
„Hab ich gemerkt, dass du die Klingel nicht gehört hast.“ lachte ich.
Wir setzten uns hin und redeten zunächst über dies und das. So recht wusste ich nicht wie ich das heikle Thema anfangen sollte, doch hatte ich mir fest vorgenommen ihr heute alles zu erzählen.
Als eine kurze Pause entstand, lenkte ich das Gespräch dann endlich in die richtige Richtung.
„Warum ich eigentlich hier bin, ich wollte über was wichtiges mit dir reden.“
Zunächst wirkte Lexi etwas verwirrt, doch dann hellte sich ihr Blick auf.
„Es geht um Liam oder?“ fragte sie.
„Ja, aber wie kommst du jetzt darauf?“
„Ich bitte dich, so schwer war das jetzt auch nicht. Ich meine ich kenne euch beide schon eine ganze Weile und selbst ein Blinder würde sehen, dass sich zwischen euch etwas verändert hat. Dein verhalten in Italien war teilweise doch sehr komisch und dass das was mit Liam zu tun hatte war mir klar. Also was möchtest du mir erzählen?“
„Ja ok du hast vielleicht Recht. Wie du bemerkt hast hat sich etwas zwischen mir und Liam verändert. Seitdem er zurück ist, ist auch sehr viel passiert. Bevor ich jetzt was erzähle, was würdest du sagen, wenn ich mit Liam ausgehen würde und wir einfach gucken was sich da entwickelt?“

Hatte ich sie das jetzt echt gefragt? Scheiße ich hatte wirklich Angst vor ihrer Antwort. Schließlich war sie meine beste Freundin und wenn sie etwas gegen eine Beziehung hätte, würde ich gar nicht erst mit Liam ausgehen.
Ich wartete wirklich lange auf ihr Antwort.
„Naja ich habe dir ja schon mal gesagt, was ich davon halten würde wenn ihr zusammen wärt. Wirklich begeistert wäre ich noch immer nicht, aber zu übersehen und zu ignorieren das da irgendwas zwischen dir und Liam ist, wäre unmöglich. Ich weiß das es euch beiden ernst wäre, deswegen wäre ich damit einverstanden. Wahrscheinlich wäre es komisch, aber so lange ihr beide Glücklich seit, ist mir das egal.“
Erleichtert über diese Antwort atmete ich auf.
„Warum fragst du mich eigentlich. Habt ihr ein Date?“ fragte Lexi mich noch.
Ich nickte nur immer noch in der Angst, dass Lexi sauer auf mich sein würde. Vielleicht klingt das alles ein bisschen komisch und vielleicht übertreibe ich auch ein wenig. 
Aber Lexi war nun mal eine der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Sie war seit 13 Jahren meine beste Freundin und ich hatte so ziemlich alles  mit ihr gemeinsam erlebt. Praktisch hatte ich ein Versprechen gebrochen, dass ich ihr gegeben hatte und meiner Meinung nach war das ein Grund sauer auf mich zu sein. Und in diesem Fall wäre das kein Streit, der nach einem Tag vergessen war, sondern einer der länger anhalten würde.
„Das kam doch aber nicht nur einfach so oder?“ fragte Alex mich.
„Nein, das kam nicht einfach nur so. Eigentlich ist das eine sehr lange Geschichte.“ sagte ich. 

Dann fing ich ganz vorne an und erzählte, alles was zwischen mir und Liam passiert war. Ich ließ wirklich nichts aus und war froh meiner besten Freundin endlich alles zu erzählen. Es war doch anders mit meiner Mutter zu reden, oder eben mit Lexi.
„Ich freue mich für euch. Aber warum hast du mir das alles nicht erzählt?“ 
„Naja, kurz vorher habe ich dir ein Versprechen gegeben, dass ich nichts mit Liam anfangen werde, dass wollte ich halt nicht brechen. Außerdem dachte ich, dass du sauer sein würdest, wenn ich das halt doch mache.“
„Du bist echt dumm. Mein Gott du bist meine beste Freundin, wenn du dich verliebst dann kannst du mir das doch erzählen, gerade wenn derjenige mein Bruder ist. Natürlich ist das komisch und vielleicht wäre ich auch ein wenig sauer gewesen, aber du kannst doch nichts für deine Gefühle und ich freue mich trotzdem für euch.“
„Du bist echt die beste Freundin dieser Welt.“ sagte ich und umarmte  Lexi. Sie war wirklich die beste Freundin dieser Welt.
„Ach Quatsch. Das ist doch selbstverständlich. Wann ist euer Date denn?“ winkte sie ab.
Ich zuckte  mit den Achseln.
„Weiß ich noch nicht. Aber er wollte gleich nochmal mit mir reden.“ antwortete ich ihr.
„Achso, ok. Wenn ihr dann das Date habt, muss du mir versprechen, dass du mir Bescheid sagst und dann helfe ich dir mal dein Outfit auszusuchen.“
Jetzt musste ich lachen. Wenn sie mir helfen würde ein Outfit zu finden würde ich noch länger brauchen. Trotzdem versprach ich ihr Bescheid zu sagen.
Nachdem wir noch ein wenig gequatscht hatten, sagte Lexi dann irgendwann:
„So und jetzt geh mal hoch und mach mit Liam ein Date aus.“
So verabschiedeten wir uns voneinander und ich ging nach oben zu Liam.

Sehr nervös stand ich vor der Tür und klopfte an.
Nach einem kurzen Moment rief er ein „Herein.“.
Ich trat ein und wusste nicht so recht, wohin mit mir.
„Setzt dich doch hin.“ bat Liam mir an.
Dankend nahm ich sein Angebot an und setzte mich auf das Sofa. Liam's Zimmer war ziemlich geräumig. Gegenüber der Tür stand sein großes Bett, das sehr bequem aussah. Links neben der Tür stand sein Schreibtisch und daneben sein Kleiderschrank. Rechts war ein großes Fenster mit Teerassentür, die auf  den Balkon führte. Von einem Raumteiler getrennt stand noch ein Sofa und ein Regal mit Fernseher in seinem immer.
Ich saß also neben Liam auf dem Sofa und wir redeten beide nicht. Irgendwann brach Liam das schweigen.
„Was hat Alex gesagt?“ fragte er.
„Es ist ok. Sie findet es komisch, freut sich aber für uns.“ antwortete ich knapp. 
Normalerweise konnte ich wirklich viel reden, doch wenn Liam da war fiel es mir in letzter Zeit immer schwerer mit ihm zu reden. Mein Herz schlug mir einfach bis zum Hals und ich hoffte immer nur, dass er es nicht hörte.
Liam schenkte mir sein schönes lächeln und sagte:
„Das ist doch echt gut!“ er zögerte kurz und da war wieder diese schüchterne Seite von ihm. „Hast du am Samstag Abend zeit?“ fragte er hoffnungsvoll.
Er war wirklich süß. Wie hatte ich ihn eigentlich so lange scheiße finden können? Er war wirklich nett, schien mich wirklich zu mögen und sah gut aus.
„Ja klar habe ich Zeit.“ 
„Dann hole ich dich um 18 Uhr ab und wir gehen was essen? Ich weiß das ist total klischeehaft und so, aber … .“ er wollte noch weiter reden, doch ich unterbrach ihn.
„18 Uhr bei mir. Alles perfekt, essen gehen ist super. Zwar typisch aber immer noch am besten, mach dir keine Sorgen.“
Ich lächelte ihn an und erneut entstand ein Schweigen. Dieses mal alledings ein angenehmes.
„Ich freue mich.“ flüsterte ich leise in die Stille.
„Ich mich auch.“ erwiderte Liam ebenso leise.
Wir sahen uns einfach nur in die Augen und schon wieder drohte ich in diesem blau zu ertrinken, allerdings löste ich mich dann irgendwann doch von diesem Anblick.
Ich verabschiedete mich und machte mich dann auf den Weg nach Hause.
Im Bus hatte ich viel Zeit zum nachdenken. Ich war echt froh, dass das alles für Lexi ok war und dass sie nicht sauer auf mich war. Noch viel Glücklicher war ich darüber Samstag ein Date mit Liam zu haben. Noch immer klang das für mich etwas absurd und trotzdem fühlte sich das normal an. 

Die Tage bis Samstag zogen nur so an mir vorbei und mit jedem Tag wurde ich nervöser. Am Samstagmorgen wachte ich auf und war direkt munter wie eigentlich nie am Morgen. Hoffentlich würde das Date schön werden.

Liebe auf den tausendsten Blick?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt