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"Gib mir den Hammer, Jane."

Ich seufze und greife nach dem Werkzeug, gebe es meinem Vater der gefährlich auf einer Stufenleiter steht die der Flurwand zugewendet ist. Normalerweise würde ich nicht sagen das es gefährlich ist auf einer Stufenleiter zu stehen, doch bei meinem Dad weiß man nie.

Ich beobachte wie er ein Auge zukneift und vorsichtig beginnt den Eisennagel mit höchster Präzision in die Wand zu hämmern. Ich sitze auf dem Boden, mein Kinn ruht in meinen Handflächen.

Ich habe immernoch Hausarrest. Seit einer Woche.

Ich habe mein Auto nur zu und von der Schule zurück gefahren. Die einzigen zwei Orte an denen ich diese Woche gewesen bin sind die Schule und Zuhause, mit einem gelegentlichen Stop bei McDonalds.

Ich weiß das ich wie ein quengeliger Teenager klinge, aber so bin ich, und es ist mir egal. Ich will einfach nur mein Auto zurück sodass ich aus diesem moderigen, alten Haus rauskomme und von meinen grenzwertig nervenden Eltern wegkomme.

Ich bin so ein Sonnenstrahl, nicht wahr?

"Okay, gib mir das Foto von uns vor dem Empire State Building."

Ich rümpfe meine Nase. "Ich hasse dieses Bild."

"Du hasst alle Bilder. Gib es mir, bitte."

Ich seufze dramatisch und reiche ihm das eingerahmte Foto, welches er vorsichtig an den Nagel hängt. Er lehnt sich etwas zurück, kneift seine Augen zusammen und richtet den Rahmen gerade.

"Perfekt," sagt er, grinst. Er strahlt mich an. "Du kannst dich glücklich schätzen das du einen Vater hast der so gut mit Dekoration umgehen kann."

"Ich kann mich so glücklich schätzen," sage ich monoton.

Er ignoriert meinen Sarkasmus, nimmt einen weiteren Nagel aus seiner Hosentasche und steigt von der Leiter herunter, um sie auf die Seite zu stellen.

"Kann ich nicht einfach meinen Autoschlüssel wiederhaben?" stöhne ich. "Es ist eine Woche her. Und ich habe noch nicht einmal irgendwas falsch gemacht."

Er schnaubt. "Wie wäre es mit du hast Schule geschwänzt und bist bis Mitternacht nicht nach Hause gekommen? Wir wissen immernoch nicht wo du überhaupt warst."

"Das hab ich euch doch gesagt, ich war mit meinem Auto unterwegs. Ich musste...einen klaren Kopf bekommen."

"Das hättest du nach der Schule machen können, und zum Abendessen wieder Zuhause sein können."

"Es tut mir leid, okay? Kann ich einfach-"

Ich werde von dem Geräusch wie mein Vater auf den Nagel hämmert unterbrochen, doch ein seltsamer Lärm hallt um uns- ein spitzes Knallen.

Wir beide starren die Wand an.

"Was zum Teufel war das?" Mein Vater runzelt seine Stirn.

"Vielleicht hast du einen Balken getroffen," sage ich.

"Nein, das hätte sich anders angehört." Er legt den Hammer ab und drückt sein Ohr an die Wand, klopft leicht. Dann klopft er lauter, und das selbe Geräusch wiederholt sich, außer das es ein wenig leiser ist als beim ersten Mal.

"Sie ist hohl," stellt er fest.

"Hohl?"

"Ja. Ich schätze wir müssen den Rest unten aufhängen. Naja, zumindest haben wir ein paar hier-"

"Aber warum ist sie hohl?"

"Ich weiß es nicht, Schatz. Vielleicht ist es einfach ungenutzter Raum. Manchmal haben Häuser das, aus bautechnischen Gründen."

Phantom » German TranslationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt