"Jane! Essen ist fertig!"
Ich lege endlich das Foto hin, nachdem ich es zahlreiche Minuten angestarrt habe. Wer ist H.S.? Warum ist das Foto hier? Was macht es in meinem Kleiderschrank?
Ich balle meinen Kiefer bei den vielfachen Kartons, die immernoch unausgepackt herumstehen, bevor ich aus meinem Zimmer gehe und mich die Treppen hinunter begebe.
Dennoch kann ich nicht anders, als neugierig zu sein. Kaum etwas war in diesem Haus zurückgelassen worden, als wir eingezogen sind, und diese Box scheint so sentimental. Wem hätte sie gehören können? H.S.?
Als ich mich am Esstisch gegenüber von meinen Eltern setze ist das unvergessliche Lächeln auf dem Gesicht des Jungen das Einzige, was durch meinen Kopf gleitet. Ich schätze es ist gut meine Gedanken auf etwas zu konzentrieren, außer mich umzubringen, auch wenn dieses etwas ein gruseliges Foto ist, dass ich in dem staubigen Schrank eines steinalten Hauses gefunden habe. Naja, ich habe versprochen das ich optimistischer sein werde, richtig?
"Magst du dein Zimmer?"
Ich blicke auf in die begeisterten Augen meines Vaters, drehe halbherzig Pasta um meine Gabel. "Ja, es ist...groß."
"Wir müssen dir ein paar neue Möbel besorgen, um all den Platz auszufüllen!"
"Ist schon in Ordnung. Ich denke ich habe genug Möbel."
Es ist offensichtlich für mich, dass sich meine Eltern immer fragen, weshalb ich so negativ und sarkastisch bin, wenn beide nur Sonnenstrahlen sind. Alles was sie sagen oder tun hat einen positiven Beiklang. Sie sollten König und Königin Optimist des Universums gekrönt werden.
Ich liebe meine Eltern. Manchmal, jedoch, will ich einfach nur von ihnen und ihrer nuklearen Positivität weg.
"Also Jane," sagt meine Mutter, löffelt sich Salat auf ihren Teller. "Die Schule fängt morgen an."
Ich seufze. "Ja."
"Aufgeregt?"
Ich werfe ihr einen Blick zu und sie schürzt die Lippen.
"Komm schon, du wirst viele neue Freundschaften schließen!"
"Freunde sind überbewertet."
Meine Eltern tauschen einen Blick aus.
"Erinner dich daran, über was wir uns unterhalten haben, bevor wir umgezogen sind, Jane," sagt mein Vater, rückt die Brille zurecht, die in seinem Gesicht sitzt.
Ich blicke auf mein Essen herab.
"Die Welt ist ein wunderschöner Ort, wenn du nur ein wenig offen wärst," fährt er fort.
Ich beiße auf meine Unterlippe, um nichts zu entgegnen.
"Du musst die Welt nur anlächeln und sie wird dir direkt zurücklächeln." Als ob sie noch einen draufsetzen wollten, grinsen mich sowohl meine Mutter als auch mein Vater breit an.
Ich beiße die Zähne zusammen, atme aus. "Ihr kapiert es nicht. Ihr kapiert es nicht und ihr werdet es auch nie kapieren." Sobald die Worte mich verlassen stehe ich auf, schiebe meinen Teller weg.
Meine Eltern sehen zu mir auf, ihre Augen geweitet. Ich kann sehen, dass sie Angst davor haben, dass ich wieder etwas probiere, und das füttert meine Wut.
"Gott, entspannt euch," stöhne ich. "Ich werde mich nicht wieder ritzen." Ich verlasse das Esszimmer, versuche den Zorn in mir zu bändigen.
Ich schließe die Tür zu meinem Zimmer, atme mehrmals tief durch. Ich gehe hinüber und schließe die Vorhänge vor dem Fenster, schiebe ein paar Kartons aus meinem Weg. Ich seufze und setze mich auf meine Matratze, plumpse auf meinen Rücken, um die Decke anzustarren.
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Phantom » German Translation
FanficDie tragische Liebesgeschichte von einem traurigen Mädchen und einem toten Jungen, die mitten unter Herzschmerz und Rätseln zusammenarbeiten müssen, um seinen Mörder zu finden und lernen, dass der Tod möglicherweise nicht das Ende ist. © Copyright 2...