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Als ich ein paar Stunden später aufwache liegt eine weitere Decke auf mir und ich bin der Rückseite der Couch zugewandt. Ich setze mich träge auf, reibe mir den Schlaf aus den Augen.

Harry sitzt immer noch in dem Sessel, tippt mit seinem Fuß und summt leise vor sich hin. Er sinkt in den Sessel zurück, seine schlaksige Figur beinahe zu groß für ihn. Er richtet sich auf, als er sieht das ich aufgewacht bin.

"Sieh mal einer an," sagt er, lächelt mich halb an. "Wer da endlich aufgewacht ist."

Ich begreife sofort warum eine weitere Decke auf mir lag, als die eisige Luft meine Haut trifft. Mein Innenleben erwärmt sich, als ich realisiere, dass Harry sie da hin getan haben muss.

"Das mit der Kälte tut mir leid," sagt er, fummelt mit seinen Fingern herum, sieht nach unten. "Ich weiß, dass du das...nicht gewöhnt bist."

Ich wickel die Decke um mich, lächel ihn an. "Schon okay," sage ich.

Er lächelt mich von dem Sessel aus an, und plötzlich sieht er so begehrenswert aus; seine langen Beine vor ihm ausgestreckt und seine Hände in seinem Schoß gefaltet, seine Augen in ihrem gewöhnlichen Blassgrün und seine Grübchen in seine Wangen sichtbar.

"Glaubst du, dass..." beginne ich zu sagen, halte dann inne. "Vergiss es."

Er hebt eine Augenbraue. "Das kannst du nicht machen, Jane," sagt er. "Jetzt musst du es mir sagen." Spuren von einem Schmunzeln zieren seine Lippen.

Ich werde rot. "Ich..." Ich blicke auf meinen Schoß. "Glaubst du, dass es eine Möglichkeit gibt, das du jemals wieder fühlen kannst?"

Meine Frage überrascht ihn, als er sich leicht an seinem Platz verlagert. Es ist eine dumme Frage. Ich wünschte ich hätte ihn nicht gefragt.

Dennoch antwortet er.

"Ich weiß es nicht," sagt er leise. "Es ist etwas das ich mir schon oft gewünscht habe."

"Ich auch," gestehe ich, und ich bin froh das er nicht in einer seiner Neckerei-Stimmungen ist, wo er bei meinem Geständnis schmunzeln würde anstatt einfach zuzuhören.

Er starrt mich an, seine blassen Augen scheinen direkt in mich hinein zu schauen, an meiner Haut und meinem Skelett vorbei, direkt in meinen Kopf.

"Warum siehst du mich so an?"

Er blinzelt. "Wie denn?"

"So." Ich ziehe die Decke enger an mich, als mich ein Ansturm von kalter Luft trifft.

Er legt sein Kinn in seine Handfläche. "Ich habe dich einfach noch nie so natürlich gesehen," sagt er. "Wenn du aufwachst lässt du in deiner Wachsamkeit nach."

Ich habe noch nie jemanden gekannt der Worte wie Harry benutzt, auf solch eine feinfühlige und faszinierende Art. Schamröte schleicht sich auf meine Wangen. "Ist das gut oder schlecht?"

Er lächelt, bemerkt den rosanen Farbton auf meiner Haut. "Gut."

Ich wickel die Decke um meine Finger, will das meine Wangen wieder ihre normale Farbe zurückerlangen.

Harrys Augen bewegen sich zu der Uhr, die auf dem Kamin von der Feuerstelle auf der anderen Seite des Raumes positioniert ist, ehe er wieder zu mir sieht.

"Es ist zehn vor drei," sagt er. "Ich sollte gehen." Er drückt sich aus dem Sessel hoch, erhebt sich zu seiner vollen Größe. Wenn ich mich wenn ich stehe neben ihm klein fühle, fühle ich mich praktisch mikroskopisch klein, als er vor mir steht während ich auf der Couch sitze. Er muss über 1,80 Meter sein, mindestens.

Phantom » German TranslationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt