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Auf der Fahrt nach Hause schlafe ich ein. Etwas an der langen Fahrt und daran das mich meine Eltern früher geweckt haben als es mein Körper gewohnt ist, hat mich zusammenbrechen lassen.

"Jane, wir haben unseren Bestimmungsort erreicht, der sich Zuhause nennt, wie es uns die nette Dame auf dem Handy gerade gesagt hat."

Ich stöhne bei dem seltsamen Weckruf von meinem Vater. "Hättest du mir nicht einfach sagen können das wir Zuhause sind, wie es ein normaler Vater getan hätte?"

"Negativ. Ich bin kein normaler Vater." Er grinst mich an.

Ich schleppe mich aus dem Auto, reibe meine Augen und sehe meinen seltsamen Vater finster an.

Harry hat mir gesagt ihn bei der Lichtung zu treffen, also ducke ich mich ums Haus und steuere den Pfad entlang. Ungefähr bei der Hälfte des Weges fange ich an zu joggen, meine Füße prallen auf dem Waldboden auf. Vögel zwitschern und die Sonne strahlt von oben herab. Ich spüre wie meine Haare mit dem Wind zurückfliegen, und es ist ein belebendes Gefühl.

Ich werde langsamer, als ich die Lichtung erreiche.

Doch als ich mich umsehe ist die Wiese leer. Nicht einmal die Hasenfamilie von letzter Nacht ist zu sehen.

"Harry?" rufe ich, doch niemand antwortet.

Wo ist er? Er hat mir gesagt dass ich ihn hier treffen soll.

Ich stapfe enttäuscht den Pfad zurück.

Sobald ich wieder Zuhause ankomme, gehe ich in mein Zimmer.

Ich öffne die Tür und tatsächlich sitzt Harry immernoch in meinem Zimmer, an dem selben Ort wo ich ihn zurückgelassen habe. Er sieht so gelassen und zufrieden aus wie er auf meinen Kissen zurückgelehnt ist, sein Gesicht entspannt und seine Augen etwas geschlossen.

Seine Augen fliegen auf, als sich die Tür hinter mir schließt.

"Tut mir leid," sage ich.

"Ist in Ordnung."

Ich verlagere mein Gewicht. "Hast du...geschlafen?"

Er lässt ein trockenes Lachen heraus. "Nein, ich wollte nur schauen ob ich dieses Mal vielleicht...du weißt schon, schlafen kann."

"Kein Glück?"

Er schüttelt seinen Kopf. "Seit ich am Leben war hab ich nicht mehr geschlafen. Was ironisch ist, da die meisten Leute denken der Tod ist ein tiefer, ewiger Schlaf."

"Aber du fühlst dich nicht körperlich müde, oder?"

"Nein. Allerdings vermisse es zu träumen."

Er lächelt matt.

"Auf dem Bauernmarkt bin ich auf Jenna gestoßen," sage ich, ändere das Thema.

Harry lehnt sich nach vorne und legt seine Hände auf seine Knie, sieht mich mit neugierigen Augen an.

"Sie hat die Kette wiedererkannt, und sogar fast deinen Namen gesagt."

Harrys Augenbrauen schießen in die Höhe. "Wirklich?"

Ich nicke. "Sie sagte sie sieht wie die aus die Ava von jemandem bekommen hat, und sie hat fast einen Fehler gemacht und deinen Namen gesagt."

Harry schüttelt seinen Kopf. "Unmöglich. Ich hab die Halskette niemandem gegeben. Jedenfalls bis zu dir."

Ein kleines Gefühl der Zugehörigkeit lässt sich in mir nieder.

"Warum sollten sie Jenna und Ava dann erkennen?" frage ich.

Phantom » German TranslationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt