Tag 6 Teil 2

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Beim Mittagessen durfte ich nichts essen. Nur eine Schüssel mit Milch habe ich bekommen. Herrchen hat gesagt er will nicht, dass ich zulege. Herrchen hat es mir verboten zu essen. Herrchen ist toll.

Es ist schon fast Abend und ich verhalte mich immer noch brav wie ein Kätzchen. Ich habe die Milch brav mit meiner Zunge aufgeleckt, auch wenn es nicht sehr schnell ging. Herrchen ist mittlerweile in seinem Zimmer wieder an seinem Laptop. Ich liege schon einige Zeit auf seinem Bett, und habe sogar vorhin ein kleines Nickerchen gehalten. Ich strecke mich und ziehe meine Pfoten über das Bett, als hätte ich Krallen. Ich mag es meine Krallen in Dinge zu drücken. Ich würde Herrchen so gerne den Rücken zerkratzen. Er als Kratzbaum, das wäre schon toll. Ich hüpfe vom Bett und gehe auf allen Vieren zu ihm. Er dreht sich zu mir und rollt den Stuhl nach hinten. „komm her" sagt er während er mit den Händen auf seinen Schoß klopft. Ich hüpfe hoch und lege mich auf seinen Schoß.

Auch wenn ich mich schon fühle wie eine Katze, bin ich leider noch keine und bin auch nicht so klein und leicht. Trotzdem behandelt mich Herrchen wie eine, und lässt sich nicht davon abhalten mich auf seinen Schoß zu lassen. Er streichelt mir über den Kopf und macht noch ein wenig weiter mit seiner Arbeit. Ich liebe es auf Herrchens Schoß zu liegen. Es fühlt sich so warm und gemütlich an. Ich würde am liebsten den ganzen Tag hier liegen, und von ihm gekrault werden. Ich stelle mir vor wie es wäre, selber eine Katze zu haben. Schon irgendwie süß, aber ich will nicht dass sie mir den Platz klaut. Herrchen hat nur eine Katze und das bin ich. Ich will dass er mir all seine Aufmerksamkeit gibt, auch wenn ich das nicht verlangen darf.

Vorsichtig hüpfe ich von seinem Schoß und unter den Schreibtisch. Mit meiner Pfote streichele ich vorsichtig über seinen Schritt. Nur weil ich eine Katze bin heißt es ja nicht, dass er mich nicht benutzen kann, oder? Ich will ihn in mir. Ich will ihn so gerne in mir. Ich werde ganz verrückt von der Vorstellung und spüre ihn sogar schon durch seine Hose. „so verhält sich aber keine katze" sofort ziehe ich meine Pfote zurück. „na komm", sagt Herrchen „wir gehen zu abend essen". Er klappt seinen Laptop zu und geht aus dem Raum. Leise folge ich ihm. „morgen bekommst du genug von dem was du willst", sagt Herrchen als wir die Treppe zu Küche hinab gehen „freut dich das". Ich entgegne nur mit einem leisen „miau". Ich musste mich am Anfang wirklich daran gewöhnen, aber mittlerweile geht es immer besser.

In der Küche angekommen hocke ich mich vor meinen Napf. „miau" sage ich auffordernd. „du kriegst ja gleich was", antwortet er „lass mich nur auch eben mein essen machen". Ich sehe ihm zu wie Herrchen ein paar Scheiben Brot und Aufschnitt holt, und auf den Tisch stellt. „miau" fordere ich ihn erneut auf. „jetzt beruhig dich doch mal, du bekommst doch gleich was", sagt er lachend. Herrchen stellt sich noch eine Tasse auf den Tisch und holt eine Box aus dem Futterschrank. Ich höre das Rascheln und sofort bekomme ich Hunger. Seit heute Morgen habe ich nichts ordentliches mehr gegessen. „miau". Er füllt mir eine große Portion in den Napf. „dieses mal trockenfutter, damit du dich nicht wieder so dreckig machst". „miau" entgegne ich beschämt.

Herrchen setzt sich an den Tisch und ich warte darauf dass er anfängt zu essen. Als Herrchen den ersten Bissen nimmt, stürze ich mich auf das Futter. Es schmeckt wirklich gut, obwohl ich wetten könnte dass das Futter heute Morgen ähnlich schmeckte. Vielleicht denke ich mittlerweile wirklich wie eine Katze. Glücklich verputze ich das Essen. Da fällt mir ein was Herrchen im Flur gesagt hat. Morgen bekomme ich genug von dem was ich will. War das auf meinen Versuch bezogen, ihn glücklich zu machen? Hat er morgen etwa wieder Sex mit mir? Benutzt er mich endlich wieder? Ich spüre eine große Vorfreude in mir, aber versuche sie unten zu halten. Ich sollte nichts erwarten. Und Vorfreude ist generell nicht gut. Meistens wird man dann nämlich enttäuscht, und ist traurig oder wütend. Aber Herrchen wird mich nicht enttäuschen. Herrchen enttäuscht mich nie.

Glücklich esse ich den Rest meines Futters auf. Zum Glück ist noch etwas Milch von heute Mittag über, so lässt sich das Trockenfutter besser genießen. Ich lasse noch ein Stück über, und esse es in dem Moment wo Herrchen seinen letzten Bissen zu sich nimmt. Zufrieden und satt schiebe ich den Napf mit meinen Pfoten nach vorne. Herrchen räumt seine Sachen vom Tisch während ich ihm dabei zusehe. Ich würde ihm gerne dabei helfen, aber ich kann nicht. Selbst wenn ich wollte, könnte mein Körper es wahrscheinlich nicht. Ich habe mittlerweile das Gefühl nie wieder auf zwei Beinen laufen zu können.

Wir gehen in sein Zimmer zurück und ich lege mich auf sein Bett. „steh auf" sagt er zu mir. „miau" entgegne ich ihm fragend. Es geht nicht. Es geht nicht mehr. „Steh auf!" befiehlt er mir. Es geht wirklich nicht. Es geht einfach nicht mehr. Ich versuche meinen Körper zu zwingen, aber ich kann es einfach nicht. Er packt mich am Schwanz und zieht ihn aus mir heraus. Ich habe das Gefühl ein Teil meines Körpers wurde abgerissen und schreie auf.

„Du bist jetzt ein Mensch!" sagt er befehlend zu mir. Sofort atme ich auf, als wäre ein Fluch von mir gelöst worden. Ich stelle mich hin und gehe zu ihm. „Meister!" rufe ich als ich in seine Arme falle. „vielen dank meister, ich habe sie so vermisst". Wie konnte ich mich so schnell umstellen? Er streichelt mir über den Kopf. Es fühlt sich genau so an wie damals, aber ganz anders als das Gefühl was ich als Katze beim Streicheln hatte. Ich finde beides sehr schön und ich freue mich schon wieder auf das nächste Mal, wo ich sein Kätzchen spielen darf. Hoffentlich machen wir es bald wieder.

Er zieht sich aus und legt sich ins Bett. „morgen wird ein anstrengender tag für dich", sagt er zu mir „also lass uns schlafen". Morgen muss ich auch schon wieder nach Hause. Dabei will ich gar nicht. Ich würde am liebsten für immer bei ihm bleiben, aber leider wird das wohl nicht gehen. Ich ziehe mir die Pfoten und Katzenohren ab und lege mich neben ihn. Dieses Mal hat es überhaupt nicht weh getan. War es etwa nur Einbildung? Nein ich habe es ganz sicher gespürt. Wahrscheinlich weil ich jetzt ein Mensch bin, wie mein Meister es mir befohlen hat. Natürlich spüre ich dann nichts mehr.

Ich bin das was mein Meister sagt. Und ich fühle das was ich bin. Ich ändere mich wie er es verlangt, und verhalte mich nach seinen Wünschen. Ich gehe über meine Grenzen für ihn, auch wenn ich mich dabei verliere. Ich will dass er das alles mit mir tut. Er soll mich ändern. Meinen Charakter. Meinen Geist. Meinen Körper. Ich will ihm gefallen. Das ist das wichtigste in meinem ganzen Leben. Ich will ihn unbedingt glücklich machen. Ich will dass er mich ausnutzt. Ich will generell ausgenutzt werden. Ich bin eine dreckige Hure. Eine Schlampe. Eine Frau ohne Rechte. Ich liebe es wie er mich behandelt. Wie er mir zeigt wie wertlos ich bin. Ich mag es, wenn er mir Befehle gibt und mich für sein Vergnügen ausnutzt. Ich will ausgenutzt werden.

Ich bin eine Frau. Ich habe das verdient. Verdammt alle Frauen haben das verdient. Frauen sind Objekte und sollten sich als solche sehen. Sie sollten sich benutzen lassen und darauf achten, ihren Männern und Freunden zu gefallen. Es ist der Zweck ihren Lebens. Es ist der Grund warum sie geboren wurden.

Als ich so meinen Gedanken freien Lauf lasse merke ich, wie sehr ich mich verändert habe. So etwas hätte ich damals nie gesagt. Nichts davon. Ich hätte mich selber als verrückt abgestempelt. Als Sexistin. Frauen haben Rechte und eine Meinung, hätte ich damals gesagt. Heute weiß ich es besser. Es hört sich zwar sehr komisch an, aber es ist wirklich so. Wenn man jemanden findet, wie ich meinen Meister, dann ist man bereit ihm sein Leben zu geben. Und dann merkt man wie wenig man selber wirklich wert ist.

Er ist so viel schlauer als ich. So viel stärker als ich. Körperlich und emotional. Er ist viel reifer und vorausschauender als ich. So viel hat er mir bereits beigebracht und von der Welt gezeigt. Ich habe ihm so unglaublich viel zu verdanken. Ich will nicht wieder in mein Leben von damals zurück. Ich will morgen nicht nach Hause. Ich will hier bei ihm sein. Er hat das Loch in meiner Brust gefüllt. Ich habe immer nur auf jemanden wie ihn gewartet. Ich weiß dass es nicht falsch ist, ihm alles von mir zu geben.

Wenn man so jemanden wie ihn in seinem Leben gefunden hat, merkt man das. Dann merkt man wie sehr man ihm alles geben will, und wie wenig man als Frau eigentlich wert ist. Der Mann hat den Ton anzugeben. Zumindest ein wahrer Mann wie er. Er soll alles entscheiden. Ich will ihn fragen bevor ich eine Entscheidung treffe. Ich will seinen Rat befolgen und alles von ihm lernen. Er soll mich kontrollieren. Er soll mein Meister sein. Mit diesen Gedanken schlafe ich ein...

Slave in 7 DaysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt