7. Silbergraue Bekannte

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Hastig stolperte sie durch das Geäst. Sie hatte Glück, dass Arrow verletzt war und daher nicht so schnell laufen konnte. Dadurch dass sie nie zuvor so weit und so schnell gerannt war, war sie schnell aus der Puste gekommen. Die kalte Luft brannte bei jedem Atemzug in ihrer Lunge. Ihr flacher Atem verärgerte sie. Hätte ihr Vater sie, wie jedes andere Kitz auch, nach draußen gelassen,  hätte sie auch nicht so eine schlechte Ausdauer. Erst jetzt fiel ihr auf, wo sie eigentlich gelandet war. Sie stöhnte leise. Das durfte ja wohl nicht war sein! Sie stand direkt im Eingang einer Höhle. Zögerlich trat sie ein.
"Hallo?"
Ein weißer Fuchs kam ihr verwundert entgegen.  Reena kannte Füchse aus den Büchern, die ihr Vater ihr gegeben hatte, doch diese waren immer rot gewesen.
"Na sieh mal einer an."
Der Fuchs pfiff anerkennend durch die Zähne.
"Was haben wir für hübschen Besuch. Hey! Lenard! Wir haben Besuch."
Da bemerkte er Reenas Augen.
"Nanu? Bist du blind?"
Sie schüttelte nur überfordert den Kopf.
"Hm. Warum habt ihr außergewöhnlichen Kitze eigentlich immer die Angewohnheit abzuhauen?"
Reena machte unsicher einen Schritt zurück.
"Ihr?"
"Na sieh an. Kannst ja doch sprechen. Und ja, zufällig ist schonmal ein Kitz von Zuhause weggelaufen und zu mir gekommen. Der hatte allerdings"
Der Fuchs tippte ihr auf die Schnauze.
"ein rotes Näschen."
Reena versuchte sich ihre Überraschung nicht anmerken zu lassen. Damit konnte ja eigentlich nur ihr Vater gemeint sein.
"Was ist aus dem Kitz geworden?"
Nicht dass sie die Antwort schon kennen würde.
"Hm. Der hat ein hübsches Rehntiermädchen gefunden und  die oberste Position der Zugtiere des Weihnachtsmanns eingenommen. Aber dann haben die beiden ein Kitz bekommen und..."
Er brach ab. Seine Augen wurden tellergroß.
"Heiliger Schneesturm... du bist Reena!"
Mit einem Satz wirbelte Reena herum und wollte sich aus der Höhle stürzen, doch sie traf auf graues Fell.

Das reinste HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt