Kapitel 8

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„Hermine, ich denke, dass der dunkle Lord....", setzte ich an. Ich wollte es nicht wahrhaben, doch ich hatte keine Macht dagegen. Als ob dieser Blitzgedanke mich beherrschen würde. Diese Gedanken kamen plötzlich und verursachten ein Chaos in meinem Kopf.

Ich musste es aber aussprechen, denn Hermine hatte mich darum gebeten. Also setzte ich fort. „...dass der dunkle Lord..." „Draco, warte, hörst du das?"

Ich spitzte die Ohren. Das war sicher Filch, ich hörte humpelnde Schritte in unsere Richtung zukommen. Wir sahen uns in die Augen und Hermine legte ihren Zeigefinger auf ihre Lippen und deutete mir an keinen Mucks von mir zu geben.

Sie zog mich in den dunkelsten Winkel hinter der Statue und wir standen uns näher, als ich je geträumt hätte. Ich konnte ihren regelmäßigen Atem auf meiner Brust spüren. Die Wärme ihres Handrückens spürte ich an meinen Handrücken.

‚Ich fasse es nicht, ihre Hände und meine Hände sind nur von einem Luftzug getrennt. Ich will sie so gerne nehmen, diese Distanz des Luftzuges überwinden und ihre volle Wärme an meinen Fingerspitzen, Fingern, Handflächen und Handrücken spüren. Wie wunderbar es sein musste, ihre Hand zu halten.'

Alles in mir wurde mit einem „Draco?", von Hermine, wachgerüttelt. Ich kam in der Realität an und ich sagte: „Ja?" Sie sah mich mit ihren wunderschönen Augen erwartungsvoll an.

Mich, sie sah mich, MICH, erwartungsvoll an. Das waren die schönsten Momente, die ich je erlebt habe. Ich spürte, wie ich wahrhaftig das Leben spürte. Wie sich alles besser anfühlte, selbst die Farben um mich herum noch kräftiger leuchteten als sonst.

„Hermine, den ganzen Sommer lang war mein Vater sehr glücklich, aber auch ängstlich. Er hat seine ganze Wut an meine Mutter und mir herausgelassen. Dauernd wurden Anspielungen auf die große Wertigkeit unseres ‚reinen Blutes' gemacht.", erzählte ich im Flüsterton. Sie sah mich gespannt an und ich merkte, wie ihre Blicke ab und zu auf meinen Lippen hängen blieben. Ich fuhr fort, als ob ich das nicht gemerkt hätte: „Aufjedenfall es waren sehr viele Hinweise und Momente, bei denen ich diese Gedanken nur flüchtig hatte, doch nach dem Ereignis mit Potter heute, denke ich, dass der dunkle Lord plant zurückzukommen."

Hermine sah mich mit weit aufgerissenen Augen an und sagte: „Das ist aber nicht logisch, was sollte Voldemort schon davon haben, wenn Harry beim Turnier mitmacht. Er ist sicher nicht so ein Feigling und lässt jemand anderen die dreckige Arbeit für ihn machen. Voldemort ist eitel, er wird niemanden glauben lassen, dass er nicht Harry umbringen kann."

Sie war so intelligent! Mein Herz schlug schneller, nicht weil das Thema so ernst war, sondern weil ich hin und weg von ihrer Intelligenz war.

„Wenn du mit deiner Vermutung recht hast, muss der dunkle Lord Potter umbringen, damit niemand glaubt, Potter wäre mächtiger als er. Denn du musst wissen, nach dem Sturz des dunklen Lordes, dachten viele, eingeschlossen meine Familie, Potter wäre mächtiger als der dunkle Lord, weshalb er ihn schon als Baby stürzen konnte.", erklärte ich ihr.

Sie nickte nur nachdenklich. Wir standen immer noch eng beieinander, mein Herz schlug lauter als zuvor. Ich hoffe doch, dass sie das nicht hörte. Doch sie war viel zu sehr in Gedanken um irgendetwas zu merken, denke ich....

View of Hermine:

Ich stand so nah an ihm. Ich hörte wie sein Herz laut schlug. Ich tat so, als ob ich es überhören würde. Es sollte ihm nicht unangenehm sein, höchstwahrscheinlich war er es nicht gewohnt an einer muggelstämmigen so nah zu sein.

Das alles hier war so absurd. Warum redete ich mit Draco darüber? Warum nicht mit Harry und Ron? Mit Ron konnte ich sicher jetzt sowieso nicht reden, er war eingeschnappt. Ich hatte es gespürt, als Harry vom Feuerkelch gewählt wurde. Sie hatten sich die Nächte eine Spaß gemacht darüber zu spekulieren, wie sie die Altersgrenze austricksen könnten.

Doch probiert hatten sie es nicht, ich weiß es, denn nachdem Fred und George allen gezeigt hatten, dass man Dumbledore nicht einfach austricksen kann, hatte sich niemand getraut einen weiteren Versuch zu starten zu tricksen.

Harry war es sicher nicht, der seinen Namen eingeworfen hatte. Ich wusste, dass er sich freute, mal ein Jahr nicht im Mittelpunkt zu sein und den Gesprächsstoff der Schüler von sich auf die älteren Champions abgab. Der arme Harry.

Und dann die Vermutung von Draco, dass Voldemort zurückkommen will... Ich wollte nicht mal daran denken, ich drängte diesen Gedanken sofort wieder weg, das war so surreal.

Bummm...Bummmm....Bummm.... Kam Draco näher oder bildete ich mir das nur ein? Ich spürte wie mir warm um meine Bauchgegend wurde. Ich konnte nicht ausmachen ob diese Wärme von ihm oder von mir kam. Ich hob mein Kopf und blickte direkt in die grauen Augen von Draco, er sah zu mir hinunter. Ich konnte die Wärme seiner Lippen an meiner Oberlippe spüren. Ich öffnete meinen Mund um zu sagen, dass es schon spät geworden war und ich ins Bett wollte.

Doch zu der Aussprache, dieses Gedanken kam es nicht, denn Draco kam näher mit seinen Lippen.

Zart berührten seine Lippen meine halb geöffneten Lippen. Ich bewegte mich nicht. Ich konnte nicht. Es war als ob es nicht real war. Er legte sanft seine Lippen auf meine und wartete 5 Sekunden. Kurz war es so als ob ich mich dem hingeben würde, doch ich trat ein Schritt zurück und sagte: "Draco. Es tut mir leid." Er reagierte nicht weitere Sekunden nicht. Sah auf Punkt und sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass er in Gedanken versunken war. 

Dann kam er wieder zu sich und lächelte: "Ist in Ordnung." 

Warum bereute ich meinen Schritt von gerade eben? Hätte ich es nicht einfach darauf ankommen lassen können? Mich hatte es schon mal interessiert, wie es ist den Draco Malfoy zu küssen. Doch ich durfte es nicht wissen, es durfte nicht sein. 

Daraus konnte nichts gesundes entstehen.

Entschieden sagte ich: „ Das darf nicht sein." Ich schob ihn beiseite und wollte gehen. Er hielt meine Hand und sagte: „Ich weiß was du fühlst, weil ich dein Herz hören kann, es verlangt nach mir, ich weiß das, denn mein Herz spürt das gleiche.  Du bist was Besonderes Hermine. Ich will dich bei mir in meiner Nähe haben, so wie gerade. Ich will dich halten können." Ich schüttelte den Kopf und wollte gehen, seine Hand hielt meine Hand immer noch. „Bitte, Hermine, bitte....", er flüsterte.

Mir tat das Herz weh, was war dieses Gefühl? Ich konnte nicht in seine Augen sehen, sie waren zu wunderschön, und der Schmerz den sie jetzt abbildeten, schmerzte in meiner Brust. Das war mir alles zuviel. Ich wollte hier weg.

Wir hatten doch noch über Voldemorts Rückkehr spekuliert und dann passierte dieser komische Moment zwischen uns. Wie konnte das nur passieren? Ich wendete meinen Blick von ihm ab und er ließ los und ich stürmte hinaus in den Gang.

View of Draco:

Das alles ist gerade doch nicht wirklich passiert oder? Sie wollte es, sie wollte mich küssen, ich habe es genau in ihren Augen gesehen. Was ist da nur passiert?

Ich war immer noch parallelisiert von dieser Schönheit,  ihrer Wärme, ihrer Hände... Sie war wunderschön.

Ich wünschte nur, dass sie mich genauso verlangte wie ich sie nun verlangte. Ich wollte sie nie wieder loslassen. Doch was wenn, das was ich mir sehnlichst wünschte, nie in Erfüllung gehen würde? Diesen Gedanken fand ich schrecklicher, als den Gedanken, dass der dunkle Lord zurückkommen könnte.

Ich ging gedankenversunken in mein Schlafsaal und warf mich in mein Bett, ehe ich über all das Geschehene nachdenken konnte war ich schon eingeschlafen. Diese Nacht träumte ich nichts... Mein Geist war überrumpelt von diesem Beinnahe Kuss mit Hermine.

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Do you mind if I Slytherin?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt