Die Feier, die ich gelassen ausspionierteWährend ich mir die Worte der Gäste genauestens anhörte, um ja nichts zu verpassen, bemerkte ich, dass mich jemand beobachtete. Langsam lies ich meinen Blick über die Gäste schweifen, diese Übung hatte ich schon seit ich ein Kind war drauf.
Unter Lucius Malfoy's Erziehung zu stehen, hatte endlich seine Früchte getragen. Früher war ich ein sehr neugierig, lebendiges Kind, doch mein verehrter Vater hatte es mir verboten diese Neugier an den Tag zu legen. Also hatte ich es mir angewöhnt, teilnahmslos die Menschen um mich zu mustern, ohne dass jemand diesen Eindruck hatte oder mein Vater Verdacht schöpfte.
Ich bemerkte die gleiche Teilnahmslosigkeit bei Clinton Fawley, ein alter aristokratischer Freund der Familie. Seine Statur war von beträchtlicher Größe, sein Umhang fiel elegant von ihm ab. Leicht Graue Strähnen zierten seine pechschwarzen Haare. Diese dunkelgrünen Augen gruselten einem bei jedem Anblick. Als ob er in einem durchsehen wolle, dass er immer noch unverheiratet war, war für mich jedenfalls kein Wunder. Meine Mutter bezeichnete ihn als stattlich, undurchsichtig und reichen Mann, der auf Mitte 40 zuging.
Er war, soweit ich wusste, ein Drachengüterhändler. Ein sehr angesehenes Gewerbe in diesen Kreisen. Die geschätzte Drachenmilch bekamen wir immer von Fawley. Doch er handelte wohl auch mit teureren Gütern, er war zum Beispiel der Lieferant für Ollivander's Zauberstäbe. In welchen weiteren dunklen Geschäften er ein Standbein hatte, konnte ich nicht sagen. Allein, dass er mit meinem Vater Geschäfte machte, sagte viel über seine Moral aus: Er hatte keine. Es war mir daher keine Überraschung, dass er mich unbemerkt beobachtete. Der Grund dafür erschloss sich mir nicht. Er war auch allgemein sehr still heute. Ich hatte wirklich nichts rausragendes vom ihm gehört.
Kurz schüchterte mich das ein, doch ich rappelte mich auf mit einer Gedankenohrfeige. Vielleicht war das genau seine Absicht, um meine Reaktionen zu sehen. Doch das würde mich verraten. Wenn ich nervös wurde , würde er wissen, dass ich etwas zu verbergen habe. Daher setzte ich eine unwissense Maske auf und beschäftigte mich mit Pansy, die sich prächtig amüsierte.
Ich weiß nicht an welchem Punkt ich ihre Gemeinheiten verziehen hatte. Auch, dass wegen ihr meine Mutter diesen Sommer geschlagen wurde. Aber im Endeffekt wusste ich, dass es nicht wirklich ihre Schuld war, sondern die meines Vaters. Nachtragend zu sein war zu anstrengend, doch nachtragend für etwas zu sein, was nicht in Pansy's bewusster Schuld stand, empfand ich als Energie- und Zeitverschwendungen .
Nach dem Essen begaben wir uns in den Garten, wo eine Harfe magisch spielte und Elfenchampagner den Gästen angeboten wurde. Wir Minderjährige wurden mit Butterbier in edlen Gläsern ausgestattet. Ich musste über diese lächerliche Geste kopfschüttelnd grinsen. „Was amüsiert dich so, Draco?", fragte mich Pan. „Butterbier in diesen Gläsern? Es schmeckt grauenhaft", lachte ich. Sie stimmte unsicher in mein Lachen ein.
„Das ist keine Kritik Pan, meine Eltern hätten sicher das Gleiche getan. Doch, dass Protz vor Geschmack geht ist einfach lächerlich." Ich sah wie sie sich entspannte. „Du hast dich verändert", gab sie offen zu. Und zum ersten Mal sah ich etwas in ihr, was ich davor nicht gesehen hatte: Ehrliche Neugier. Aus dem Nichts, hatte sie einen Faden zwischen uns gesponnen und ich fühlte mich ihr verbundener als sonst.
„Wie meinst du das", fragte ich jedoch vorsichtig nach. Es wäre ja fast absurd, würde ausgerechnet Pansy meine Tarnung entlarven. Ich glaube ich würde meine Persönlichkeit überdenken müssen, würde sie darauf kommen.
„Früher hast du auf sowas nicht geachtet, oder fandest es der Etikette entsprechend. Doch jetzt bist du so anders", sie blickte kurz um sich und blickte mich verschwörerisch an „ich mag das." Belustigt sah ich sie an, sie hatte mich echt überrascht. Sowas hatte ich nicht von ihr erwartet. „In dir steckt mehr Überraschung als vorher angenommen", konterte ich. Sie winkte mit einem herzigen Lächeln ab: „Ach Dracolein, du willst nicht wissen, welche Tiefen in mir stecken."
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Do you mind if I Slytherin?
FanficAufgrund mehreren Ereignissen, steht Draco Malfoy vor der Wahrheit: Sein Leben ist nicht so perfekt, wie er all die Jahre geglaubt hatte. All das will er überdenken und stellt einen Plan auf, wie er sich seiner alten Persönlichkeit entziehen un...