Das Quidditch war aufregend und fairer als ich gedacht hatte. Ich hatte befürchtet, dass die Weasleys mir den Klatscher ins Gesicht schlagen, doch dies war nicht der Fall.
Potter und Krum lieferten sich ein wunderbares Spiel. Krum flog leider nur professioneller als Potter und daher entschied er das Kopf an Kopf rennen für sich, indem er den Schnatz vor Potter zu fassen bekam, obwohl sie beide hinter ihm her waren.
Doch unsere Jäger und unser Hüter waren nicht von schlechten Eltern. Die Bande die Krum aufgestellt hatte waren nicht halb so gut wie ihr Nationalspieler. Also gewannen wir das Spiel, obwohl der Schnatzfang an Krum ging.
Ich fühlte mich seid langem nicht mehr so frei von allen Ängsten. Zu unserer Überraschung hatten viele in der Schule von unserem Freundschaftsspiel mitbekommen und wir hatten ein großes Publikum.
Lee Jordan erheiterte alle mit seinen Kommentaren und sogar die Schulleiter waren nach dem Abendessen erschienen und hatten ihre Schulen angefeuert. Mein Blick suchte unweigerlich Hermines Blick. Doch ich wurde enttäuscht, sie sah mich weiterhin gekonnt nicht an.
Nachdem wir von unseren Mitschülern und Lehrern beglückwünscht wurden und zu unserer Überraschung auch noch alle 50 Hauspunkte für unser Haus bekommen hatten, ging ich ins Bett.
Ich dachte nach, hatte ich mich vielleicht in der Sache mit Hermine verrannt? Interpretierte ich vielleicht mehr in dieses neue Gefühl als da war? Vielleicht war Hermine nur ein Symptom meiner neuen Erkenntnis? Oder trotzte ich nur meinem alten Leben und wollte nur das Gegenteil von dem machen, was ich gewohnt war zu tun?
All diese Gedanken schwirrten mir im Kopf und das einzige was ich wusste war, dass ich Angst hatte. Wie sollte ich überleben wenn der dunkle Lord an die Macht kam? Wo war mein Platz? Ich war weder auf der guten noch auf der schlechten Seite, und was wäre dann mit Mutter? Mit all diesen Gedanken fiel ich in einen unruhigen Schlaf.
Am nächsten Morgen sprachen alle, zu meiner Genugtuung, von dem außergewöhnlichen Spiel. Das hob meine Laune erheblich. Mit meinem Vorsatz alles in Ruhe anzugehen, setzte ich fort und bemühte mich in Gegenwart von Hermine gelassen und normal zu wirken.
Ich schaffte es wirklich, sie diplomatisch und normal zu behandeln. Wenn ich sie im Unterricht ansah, merkte ich, wie verunsichert sie wirkte. ‚Sie ist sicher nicht verunsichert wegen dir, im Endeffekt wollte sie das alles nicht', meldete sich meine überaus aufdringliche Gedankenwelle. Ich ignorierte das alles. Es war zum Gnome melken!!
Als ich nach dem Unterricht in der Bibliothek saß um Hausaufgaben zu machen - und nur um Hausaufgaben zu machen, ohne Hintergedanken - setzte sich jemand mir gegenüber. Überrascht musste ich feststellen, dass es nicht irgendjemand war, sondern Hermine persönlich. Ich musste in irgendeinem irrsinnig witzigen Kosmos leben, denn genau dann, wenn ich meine Gedanken von diesem Mädchen gelenkt hatte, sprang sie mich förmlich an.
Mich an meinem Vorsatz haltend, sah ich sie erwartungsvoll an. Sie seufzte laut und flüsterte leise: „Es tut mir leid für meinen Ausbruch und wie ich mich verhalten habe."
Innerlich verfluchte ich diesen Kosmos. Was sollte das? Da konzentrierte ich mich endlich auf das Wesentliche und konnte Hermine gekonnt ausklammern, da brach sie die Tür zu meinem Herzen auf und ich musste wieder alle Kraft dafür aufwenden, sie vor ihr zu verbergen.
„Es muss dir nicht leidtun", flüsterte ich gequält zurück. Das alles fiel mir wirklich schwer. Ich bürdete ihr soviel auf, indem ich auch nur ihre Freundschaft verlangte. Das war nicht fair in Anbetracht meiner dunklen Seele und meinen ungelösten Konflikten.
Hermine schwieg und zappelte auf ihrem Stuhl hin und her. Ihr schien es wohl unangenehm zu sein. ‚Da sind wir schon zwei', dachte mein sarkastisches Gewissen, dass sich immer wieder zu unangebrachten Zeiten meldete.
„Doch ich denke es sollte mir leidtun, denn es ist einfach aus mir herausgekommen und ich weiß nicht einmal woher diese Eifersucht kam", offenbarte sie mir. „Du warst eifersüchtig?", fragte ich langsam. Das verstand ich nicht. Warum war sie denn eifersüchtig? Etwa wegen Pansy?
„Ja, und ich weiß nicht einmal warum das so war", gab sie zu. Ich versuchte vergeblich das Glücksgefühl in mir zu dämmen, sonst würde es sich auf mein Gesicht aufzeichnen. Das Letzte was ich wollte war Hermine meine Gefühle aufzwängen. „Vielleicht magst du mich ja mehr, als du denkst?", antwortete ich verschmitzt. Eigentlich meinte ich das ernst, doch ich versuchte ihr den Eindruck zu erwecken, dass es nur als Witz gedacht war.
Zu meiner Erleichterung nahm sie dies auch so wahr. „Das wirst du dann nie erfahren", grinste sie mich an. Eine weitere Welle der Erleichterung übermannte mich, sie hatte mich angegrinst. „Alles wieder gut?", flüsterte ich. Sie nickte und stand auf.
„Alles wieder gut, Draco", sagte sie in meine Richtung und drehte sich um und ging.
Meine Hausaufgaben gingen mir einfach so aus der Hand, diesen neuen Schritt feierte ich, indem ich den Aufsatz für Zaubertränke, die Recherchen für Pflege magischer Geschöpfe und die Aufgaben für Arithmetik erledigte.
Erschöpft ließ ich mich nach dem Abendessen in mein Bett fallen, es war ein guter Tag gewesen. Unsere Familieneule flog neben mich. Ich sprang auf und warf der Eule ein Eulenkeks zu während ich den Brief entfaltete, in der Hoffnung etwas Gutes von meiner Mutter zu hören:
Draco,
es freut mich zu hören, dass es dir in Hogwarts gut geht. Die Umstände hier zuhause sind sehr angespannt, doch sorge dich nicht um mich. Ich habe es die Jahre vor dir und mit dir gut aushalten können. Dein Vater ist zurzeit nicht oft im Haus, er ist abwärts beschäftigt.
Dein neuer Entschluss freut mich und zugleich bringt es mir viel Sorge. Die Reaktion deines Vaters will ich mir nicht ausmalen. Doch du hast Recht, es geht so nicht mehr weiter. Ich habe Angst um dich, denn wenn ich die Zeichen richtig deute, könntest du bald in all das eingewickelt werden.
Das Trimagische Turnier ist bei weitem ein sehr schlechtes Omen. Harry Potter wurde sicher mit einem bestimmten Grund in das Turnier eingeschleust. Leider muss ich deinem Verdacht zustimmen, dass es sich hierbei um schwarze Magie handelt und dein Vater höchstwahrscheinlich auch seine Finger im Spiel hat.
Sein dunkles Mal brennt in letzter Zeit öfter, was ein weiteres Omen ist, dass der dunkle Lord zurückkommen wird.
Mein Sohn, ich will, dass du dich aus dem allem fern haltest. Die Sorge, dir könnte etwas passieren, bringt mich um den Verstand. Sei vorsichtig, und bleib auf der sicheren Seite.
Ich wünschte ich könnte sagen, dass alles gut wird. Doch das kann ich bei weitem nicht tun. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, dich von dem Ganzen fernzuhalten.
Mach es mir nicht schwer.
Ich liebe dich
Mum
Das wars wohl mit meinem Glücksgefühl, es schwand dahin und ich konnte ihm in Form unserer Familieneule zusehen, wie sie in die schwarze Nacht hinweg flog.
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Do you mind if I Slytherin?
FanfictionAufgrund mehreren Ereignissen, steht Draco Malfoy vor der Wahrheit: Sein Leben ist nicht so perfekt, wie er all die Jahre geglaubt hatte. All das will er überdenken und stellt einen Plan auf, wie er sich seiner alten Persönlichkeit entziehen un...