Kapitel 11

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Ich konnte nicht anders, als Potter anzustarren. Soviel Nettigkeit hätte ich nicht von ihm erwartet. Ich nickte nur und sagte: „Falls du willst, könnte ich dir bei paar der Zaubersprüche helfen zu üben."

Er kratzte sich am Hinterkopf und sagte: „Wer hätte je gedacht, dass ich diesen Satz von dir hören würde. Aber trotzdem, das Buch sollte genügen."

‚Dieses arrogante Nabengesicht!! Und dann heißt es Malfoy ist so hochnäsig. Wirklich! Das Hermine diese Masche nicht durchschaut? Er sollte mich anflehen und betteln ihm Nachhilfe zu geben. Diese Art von Zauber wurde mir von klein aus beigebracht und er will sich hier besser stellen als ich. Wo wir doch beide wissen wer von uns der wirkliche Reinblüter ist.', ich kochte innerlich vor Wut, doch lies mir nichts anmerken. Pokerface.

„Gut", würgte ich nur aus mir heraus.

„Gut", sagte Potter „Hermine wir sehen uns dann beim Abendessen." Und er ging, ENDLICH!

Ich wollte Hermine nur für mich allein und seine Anwesenheit brachte mich zur Weißglut. Er war gar nicht anders als alle anderen und doch wurde er als Held deklariert. Wirklich! Neid stand auf meiner Stirn geschrieben. Doch, dank Merlin, konnte nur ich die Inschriften auf meiner Stirn lesen.

„Draco", sagte Hermine. Meine ganze Aufmerksamkeit galt nun ihr. All meine Wut und mein Ärger war wie verflogen. Sie ließ mich wirklich wie ein besserer Mensch fühlen, wenn sie bei mir war.

Doch machte es mich nicht von ihr Abhängig? Was wenn sie mal nicht bei mir war? Ich schüttelte diese Ängste ab und sagte: „Ja, liebste Freundin?"

Sie lächelte und sagte: "Ich finde es gut, dass du einen Schritt nach vorn gegangen und Harry eine Chance gegeben hast." 

"Also ehrlich gesagt, war ich selber überrascht von mir, mich trotz Potters Arroganz so ruhig verhalten zu haben. Und nicht auf seine kindischen Provokation eingegangen zu sein."

Sie sah mich überrascht an, ich verstand nicht wieso, doch dann kam es wie ein Schlag in Gesicht. ‚Gedankenohrfeige!, Draco du solltest echt aufhören die Dinge auszusprechen, die du denkst!!' Ich tat jedoch so, als ich nicht verstanden hätte, warum sie mich so ansah.

„Aha, so denkst du also?", fragte sie mich, mit hochangezogenen Augenbrauen. „Natürlich nicht, das ist mir nur so herausgerutscht!", versuchte ich die Lage zu retten.

Doch es gab nichts zu retten.

„Du nennst meinen besten Freund, dessen Leben auf dem Spiel steht, arrogant? Und nach all der Schikane innerhalb der Jahre ist es für dich 'kindisch provokativ' wenn er auf deinen ersten Annäherungsversuch skeptisch reagiert?", sprach sie in Herminehaften hohen Tönen.

„Nein so meinte ich's doch gar nicht! Hermine, verdammt. Ja okay ich war nicht nett zu ihm, früher. Doch du bist der Mensch der mich zu was Besseren macht. Doch ich kann nicht von heute auf morgen einfach meine ganzen Gedanken und Angewohnheiten umpolen. Was kann ich denn dafür, dass ich Potter in der Art wie er zu mir ist, nervig finde?", ich war sichtlich verwirrt, habe ich mich nun unwissentlich in eine Mädchen Gefahrenzone begangen?

„Nervig. AHA.", sagte sie schnippisch und drehte sich elegant um, ein Tick zu elegant, meiner Meinung nach, und ging in Richtung große Halle.

‚Gedankenohrfeige! Denk nächstes mal nach bevor du etwas sagst du Idiot!!' Sie lies mich einfach hier stehen und ich dachte mir nur: Ist das ein inszenierter Streit? Stellt sie mich auf die Probe? Verdammt, was hab ich nur falsch gemacht?

Ich ging, relativ schlecht gelaunt, hinunter zum Abendessen und setzte mich überraschend laut hin. Blaise roch viel zu schnell meinen Ärger und sagte: „Na? Ärger im Paradies?" Ich drehte mich zu ihm um und sagte: „Blaise, wie wird man schlau von Mädchen?" Er lachte und zuckte mit den Schultern: „Gar nicht Bruder, gewöhn dich dran."

Ich aß mein Essen, sehr lustlos, auf und sah immer unauffällig zu Hermine rüber. Die mich sehr gekonnt ignorierte.

‚Bravo! Hermine du bist echt gut darin!', ich applaudierte ihr in Gedanken. Ich konnte es einfach nicht glauben, da erlaubte sich echt jemand noch arroganter zu handeln, als ich es je gemacht habe.

„Kopf hoch Draco, morgen ist unsere erste Tanzstunde, da machen wir uns heiße Mädels klar", sagte Blaise. Ich startete den jämmerlichen Versuch zu lächeln, doch ich konnte nicht. Ich war wütend auf mich, doch in erster Linie war ich auch auf Hermine sauer. Was sollte solch ein Attitude? Sie führte sich wirklich auf.

Nach dem Abendessen ging ich hinunter zum Gemeinschaftraum. Ich setze mich in eine Ecke um über diese Sache nachzudenken und konnte mich kaum konzentrieren. Neben dem Kamin saßen paar kichernde Mädchen, die sich ausmalten mit einen der Bulgarischen Jungs auf den Ball zu gehen. Blaise saß auf der großen Couch und summte ein betörend grässliches Lied vor sich hin. 

Crabbe und Goyle saßen genau gegenüber von mir auf der anderen Seite des großen Raumes. Sie steckten ihre Köpfe zusammen und diskutieren, so wie es aussah sehr hitzig, miteinander. Der Anblick, dass sie ausgesprochene Worte für eine Diskussion verbrauchten, erstaunte mich in vielerlei Hinsicht. 

Doch die Tatsache, dass Hermine so reagierte, verstand ich trotzdem nicht. Alles und jenes verband ich mit ihr, dieses Gutseinwollen kotzte mich allmählich an. Ich war schon kurz davor mich zu Crabbe und Goyle zu setzen, da kam ich wieder zur Besinnung.

Die beiden entsprachen nicht mehr meiner Wertvorstellung, sie dachten alles über ihr ach so reines und gutes Blut, was ich nun ablehnte. Also blieb ich einfach auf meinem Platz sitzen und fing an mein Arithmantikbuch zu lesen, wenigstens irgendetwas was mich ablenkte.

Ich versuchte krampfhaft Hermine aus meinen Gedanken zu vertreiben, und es klappte ganz gut, ich vertiefte mich immer mehr in die überaus logischen Zahlen und vergaß immer mehr und mehr...

Es vergingen Stunden und ich beschloss das Buch wegzulegen und ins Bett zu gehen. Schlagartig kam Hermine vor mein geistiges Auge und das Lernen hatte mich echt vergessen lassen, dass ich eigentlich sauer auf sie war. 

„Draco, wo bist du? Warum schläfst du noch nicht? Denkst du etwa an deine Geheimnisvolle Braut?", Blaise sprach von den Treppen, die zu unserem Schlafsaal führten, aus zu mir. 

 Ich grinste: „Ich komm gleich. Warte nicht auf mich."

Meine Wut auf Hermine war wie weggeblasen.


Do you mind if I Slytherin?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt