Kapitel 7- Die Teufelshörner

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Datum: unbekannt

Ort: die Teufelshörner

Nachdem sich alle kurz ausgeruht hatten, war die Gruppe erneut aufgebrochen. Es war nun fast Nachmittag und auch wenn sie immer noch alle relativ erschöpft waren, mussten sie weiter. Das Wetter war nun nicht mehr so schlecht wie davor, aber es lag immer noch eine gewisse Dunkelheit in der Luft.

Mukanshin hatte davor den anderen noch erklärt, wie die Kräfte funktionierten. Wahrscheinlich entfaltete das Gehirn diesen Gehirnbereich unter extremen Stressbedingungen. Dann konnte er in jedem einzelnen Grashalm, Blatt, oder Wurzeln tief unter der Erde einen Code voller Zahlen und Variablen sehen. Da er diesen anhand seiner Computerkünste vollständig verstand, wusste er, welche der Milliarden Zahlen er genau umschreiben musste, um den Code manipulieren zu können. So konnte er auf einmal eine Knospe zu einer 5 Meter großen Blume in Sekundenschnelle heranwachsen können, oder Wurzeln aus der Erde hervorschießen lassen.

Don'yoku packte dann auch aus, nur sah er die Zahlen an seinem eigenen Körper. Im Moment verstand er nur die Codes, mit denen er seine Ausdauer, Bewegung und Reaktionsgeschwindigkeit drastisch beeinflussen konnte, aber er konnte noch viele weitere erkennen, die er wahrscheinlich mit der Zeit alle noch begreifen würde.

Nach einem kurzen Marsch hatten sie jetzt die Teufelshörner erreicht. Sie waren zwei unglaublich riesige, Tausende von Metern in die Höhe ragenden, spitze Steinfelsen, vor denen selbst Boryōku wie ein verweichlichter Winzling aussah.

Sie begannen gerade mit dem Aufstieg, als ein Soldat mit der Aufschrift

G-26 zu husten begann. Er hatte davor schon erzählt, dass er von einem der Reptilienviecher gebissen worden war und sich seitdem immer komischer fühlte. Daraufhin hatte Don'yoku sich bei den Eingeborenen erkundigt, aber diese wussten nichts. Das die Echsen bissen, war ihnen noch nie passiert. „Vielleicht Wundfieber", hatte Shōkyū unbekümmert gemeint.

„Geht's dir gut, Saisho?", fragte einer seiner Kameraden besorgt.

„Nur ein bisschen schwach", entgegnete dieser daraufhin und spuckte aus.

Der andere Soldat, der anscheinend Nibanme hieß, klopfte ihm auf die Schulter. „Diese Missgeburt hat wenigstens bekommen, was sie verdient"

Die Gruppe ging weiter und ein paar Stunden später standen sie vor einem Höhleneingang. Dem Soldat ging es inzwischen immer schlechter, einmal kotzte er grünen Schleim auf dem Boden aus.

„Vielleicht haben die Viecher eine Art Giftzähne", sagte Boryōku. „Aber wir haben keine Ahnung, wie man das heilt.."

„Im Moment können wir nichts tun", fügte Aima hinzu. „Vielleicht finden wir später irgendwann mehr heraus"

„Soll er bis dahin schon verreckt sein, oder was??", entgegnete Nibanme entrüstet und besorgt.

„Wie gesagt, uns fehlt das Wissen und die Mittel, etwas dagegen zu unternehmen. Im Moment müssen wir uns damit abfinden", erwiderte Shōkyū kühl, aber man konnte seine Besorgnis ebenfalls sichtlich von seinem Gesicht ablesen.

„Was für eine abgefuckte Scheiße", fluchte Saisho mit bleichem Gesicht. Rotze lief ihm aus der Nase, woraufhin ihm weitere ‚umgangssprachliche' Ausdrücke entwichen.

Das Team entschied sich weiterzugehen und betrat den Höhleneingang. Drinnen war es noch dunkler als im Freien, weswegen ein paar Eingeborene Fackeln entzündeten.

„Die Eingeborenen erzählten mir die Legende dieser zwei Felsen", berichtete Mukanshin. „Der Legende nach gab es am Anfang dieser Welt zwei Brüder. Der eine war sehr weise und schlau, während der andere unglaublich stark und furchteinflößend war. Zusammen bezwangen sie die verschiedensten Völker dieser Welt und machten sich zu den Häuptlingen dieser. Zusammen waren sie unbesiegbar, und zusammen waren sie auch unzertrennlich. Aber eines Tages wollte der stärkere Bruder mehr. Er wollte auch über die andere Hälfte des Landes herrschen, die sein Bruder besaß. Er versammelte seine Stämme und griff gemeinsam mit ihnen die andere Seite an. Daraufhin entbrannte ein hässlicher Krieg, und bis heute existiert deswegen Zwiespalt zwischen den zwei Eingeborenenstämmen.

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