Kapitel 11- Der leuchtende Berg

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Datum: unbekannt

Ort: 1. Welt (Oritsu/Kurayami), der Mondberg


Der Mondberg beeindruckte mit seiner Gewaltigkeit und mit seiner mysteriösen Atmosphäre. Man konnte förmlich spüren, dass an diesem Ort etwas Magisches, etwas Düsteres lag. Mittlerweile war es eisig und Eiszapfen waren an den Bäumen zu sehen, die sie soeben hinter sich gelassen hatten. Die Gefährten standen vor einem riesigen Höhleneingang, der voller Frost bedeckt war.

Kaito frierte wie noch nie in seinem Leben bevor. ‚Naja, wie fast nie zuvor..'

„Lasst uns einfach reingehen", schlug Shōkyū vor. Kaito beäugte ihn misstrauisch. War er der Mörder? Er hatte den Traum von Niretsu immer noch in seinem Kopf. Er konnte sich an jedes einzelne Detail erinnern, dieses Blatt da, der Blutfleck da.. Verrückt.

„Los geht's"

Die Gruppe betrat den Gang. Je tiefer sie in den Berg hineingingen, desto düsterer wurde es. Kaito blickte einmal zurück, um zu sehen, wie weit sie schon gegangen waren. Ein paar Schritte nur??? Das hatte sich wie ein Tausenden von Metern angefühlt! Der Tag draußen war plötzlich finster, auf einmal war es Nacht. Milliarden an Sternen schwebten am Himmelsfirmament und ein helles, bläuliches Licht erfasste Kaito von hinten, woraufhin dieser zurückblickte. Schlagartig war es wieder dunkel. „Was, verdammt..", drehte er sich verwirrt wieder in Richtung Eingang. Plötzlich hatten sie Kilometer hinter sich zurückgelegt.

„Fuck, was ist hier los", sagte ein Soldat, der dasselbe entdeckt hatte.

„Egal, geht weiter, ohne euch zurückzudrehen", befahl Shōkyū, komischerweise sehr selbstbewusst, was ihm einen weiteren kritischen Blick von Kaito einbrachte.

Dann erhellte ein mattes, aber unglaublich extremes Leuchten die Höhlengänge. Das Licht, dass mit dem Dämonengott eingesperrt worden war und nur in der Nacht erschien.. Was es wohl war? Oder war das Licht sogar der Schlüssel selbst?

Es schien unendlich in den Berg hineinzugehen. Zeit kannte dieser Gigant nicht, eine Sekunde konnte sich wie Jahre anfühlen und ein Jahr wie eine Sekunde. Manchmal fühlte sich das Team schwach, und manchmal quellte es vor Kraft über. Alles, was sich in diesem Berg abspielte, war vollständig durcheinander. Oder war es doch nicht zufällig, und alles war genau so durchdacht? Man konnte es nicht wissen..

Nach hunderten Jahren in einer Sekunde war der Gang auf einmal zu Ende. Niemand hatte das Ende davor sehen können, obwohl alles hell erleuchtet war. War es die geistliche Blindheit der Menschen oder die unausreichenden Sinne derer, oder das Abstrakte des Berges?

Die Höhlen waren erfüllt von Fragen und Antworten, doch die Antworten konnte man nicht verstehen. Fehlende Kompetenz oder Unsinnigkeit? Die Antworten waren durcheinandergewirbelt, sie schienen keinen Sinn zu ergeben. Und doch wusste Kaito, dass sie einfacher als jede andere Antwort waren. Und er wusste, dass er sie verstand, aber trotzdem begriff er ihren Sinn nicht..

So etwas hatte er noch nie gefühlt. Diese Verwirrung, die gar nicht existierte. Er wusste alle Antworten, und doch kannte er sie nicht. Wie konnte das sein?

Plötzlich veränderte sich die ganze Umgebung. Die steinernen Wände begannen zu flackern und sich aufzulösen, dann wurden sie von etwas anderem ersetzt. Oder veränderte sich nichts, sondern sie bewegten sich? Wie wenn man aus dem Fenster eines Autos schaute, man sah die Landschaft an sich vorbeiziehen. War es das Auto, dass sich bewegte, oder die Landschaft? Natürlich war es das Auto, das wusste man ja. Aber trotzdem existierten beide Gedanken, und im Falle des Berges gab es nichts Bewiesenes.

Von Wirrwarr erfüllt, blinzelte Kaito mit den Augen. Da wurde alles klar, sie standen vor einem goldenen, edelsteinbesetzten Tor. Davor war ein steinerner, mit blauen Runen bestückter, lebender Löwe.

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