Kapitel 33- Kaito

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Datum: unbekannt

Ort: die echte Welt; unbekannt

[aus Kaitos Perspektive]


Ich schlug meine Augen auf. Verwirrt stand ich auf und blickte mich um. Ich war inmitten von...

Chaos und Zerstörung.

Was war passiert?

Und wo war ich?

Mein Kopf schmerzte. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich eine Beretta 92 FS in der Hand hielt. Meine treue Waffe...

Die Kopfschmerzen wurden stärker. So stark, dass ich beinahe zusammenbrach. Ich begann, Bilder zu sehen. Bilder, unendlich viele Bilder tauchten vor meinen augen auf.

Und dann erinnerte ich mich an alles.

Wie viele Jahre hatte ich verpasst?

Ungläubig blickte ich auf meine Hände.

Ich war zurück, nach so langer Zeit.

Niretsu... Niretsu, meine zweite Persönlichkeit, hatte mich seit so vielen Jahren kontrolliert.

Weil ich... mich vor der Wahrheit hatte verstecken wollen. Weil ich Angst gehabt hatte, weil ich von meinem Schmerz überwältigt worden war...

Ich hatte viel verpasst, aber mit jeder Sekunde erinnerte ich mich an weitere Machenschaften meines zweiten Ichs.

Und damit auch, wie diese Verwüstung, in der ich mich gerade befand, zustandegekommen war.

Ich hatte so viel Leid angerichtet...

Ich stützte mich mithilfe meines Knies auf dem Boden ab. Nein, so durfte ich nicht denken. Es war Niretsu gewesen, nicht ich. Und Niretsu existierte auch nur wegen dem Mord meiner Mutter und meiner Schwester...

Ich durfte mir nicht die Schuld geben. Zumindest nicht die Ganze.

Und dann hatte Niretsu dieses Mädchen getroffen... Aima... irgendwie kam mir ihr Name sehr bekannt vor. Und weil sie so aussah wie... wie Yuri... war ich zurückgekommen. Wegen dieses einen Events hatte ich wieder die Kontrolle über Niretsu zurückerlangt.

Seit wie lange schon befand ich mich hier?

Der Rauch tauchte die zerstörte Umgebung in eine düstere Atmosphäre, manche Gebäude hatten Feuer gefangen. Leichen lagen auf dem Boden herum, Blut floss unaufhörlich aus den hilflosen Körpern.

Was sollte ich nun tun? Ich war der Drahtzieher hinter dem gesamten Putsch gewesen, der nun scheitern würde, da Niretsu nur noch irgendwo in meinen Gedanken existierte. Genauso wie ich davor die ganze Zeit nur als ein kleiner Rest in Niretsus Gedanken existiert hatte. Ich würde ihn nie vollständig loswerden, das wusste ich. Ich hatte immer noch viele Schäden von meinen Traumata in mir, und er würde immer ein Teil von mir bleiben.

Aber ich würde ihn nicht mehr außer Kontrolle geraten lassen. Ich würde ihn in Schach halten, und stark bleiben.

"Hey! Da! Da vorne!"

Schritte näherten sich mir. 

Es waren Soldaten. "Da, ein Überlebender!"

"Geht es ihnen gut, Sir?"

Ein Mann schaute mich aus seinem dunklem Visier an.

"Ja, alles gut"

Der Soldat winkte einem seiner Kameraden, und zusammen trugen sie mich aus der Asche des Fukkatsu-Platzes heraus.

Ich würde befragt werden, und niemand würde darauf kommen, dass ich der Grund für all dieses Leid gewesen war und für den Tod des Präsidenten. Dafür gab es keine einzigen Beweise...

Aber ich musste noch die Fehler meines anderen Ichs ausbessern. Bald würden die neuen Amtsträger der Regierung erneut abtreten, und neue würden gewählt werden. Neue...

Dieser Tag war ein Neuanfang für Japan. Für die Welt. Auch wenn es eigentlich eh klar war, dass dieser Tag nicht viel ändern würde...

Andere korrupte Männer würden kommen, und sie würden diesselben Sachen ausführen wie ihre Vorgänger...

Aber ich, ich würde diese Chance nutzen. Ich würde mich ändern... Zu der Person, die ich wirklich war.

Zu...

Kaito.


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