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Schon wieder zu breit im Gericht. Der Staatsanwalt quatscht, ich schlafe ein. Gebrochenes Nasenbein. Gazi muss Strafe zahl'n. -Halftime Gzuz

Ein dröhnendes Piepen weckt mich, es hörte sich beinahe wie ein Tinitus an. Trotz dass ich die Hälfte noch verschwommen sehe, erkenne ich ein Krankenzimmer. Überall weiße Wände, es war alles steril. Als ich an mir hinunter blicke, sehe ich eine Decke, sowohl an meiner rechten Hand als auch an meinem linken Arm einen Zugang. Noch orientierungslos reibe ich mir müde die Augen, ich war alleine. Neben mir ein Fenster, welches einen Teil der Norderelbe zeigt, man kann sogar bis zu den Landungsbrücken blicken. Doch die einzige Frage die ich mir gerade stelle war, wie bin ich hier her gekommen und was genau war nochmal passiert. Ein elender Schmerz im Hals lässt mich beinahe würgen. Zudem trägt die Stütze an meinem Hals dazu bei mich kaum bewegen zu können. Ein Pochern im Kopf scheint gerade zu beginnen, während ich mir sachte an der Stelle meine Hand auflege. "Was ist nur passiert?" Flüstere ich fragend vor mir hin.

Plötzlich klopft es an der Tür und ein junger, doch kleiner Arzt läuft mit einem Klemmbrett zu mir ans Bett. "Guten Morgen Frau von Frieling. Ich bin der Oberarzt Dr.Seehofer.
Wie geht es Ihnen?" Fragte er mich höflich, während er die Zugänge checkt.
Kopf kratzend und immer noch fraglich darüber, was passiert war blicke ich zu ihm, "Kopf- und Halsschmerzen." Beteuere ich "Was ist überhaupt passiert?" Füge ich hinzu und beobachte sein Vorgehen genaustens. "Sie wurden hergebracht von ihrem Partner. Wir mussten sie gestern noch Notoperieren, da sie eine gequetschte Lunge hatten. Sie hatten Würgemale an ihrem Hals, sie haben sehr viel Glück gehabt. Vor letzte Nacht mussten sie künstlich beatmet werden, da ihre Lunge noch nicht im Stande war selbst zu arbeiten. Wir sind froh wie es jetzt verlaufen ist." Erzählte er und wechselte einen Beutel oben für den Zugang. Mit großen Augen starre ich ihn an, wie lange liege ich hier bitteschön schon? Ich wurde künstlich beatmet? "W-was? Wie lange bin ich hier schon?" Frage ich völlig aufgelöst und blicke ihn verzweifelt an. "Heute ist der vierte Tag, ihre Lunge hat sich gut erholen können. Mit ganz viel Glück können sie morgen schon entlassen werden, das jedoch nur mit der Stütze für den Hals, da ihr Hals den Kopf noch nicht ganz stabilisieren kann." Schlussfolgert er und hakt ein paar Dinge auf seinem Klemmbrett ab. "Ach du scheisse. Aber ich bin aufm' guten Weg oder?" Frage ich, um einfach die Bestätigung zu bekommen, dass alles gut sei. Denn gerade steigt die Panik schon wieder in mir auf, vorallem aus dem Grund, dass ich mich immer noch nicht an alles erinnern kann.
"Können mich meine Freunde besuchen?" "Natürlich, 5 Männer warten seit gestern Abend schon im Wartezimmer. Ich weiß ja nicht wie sie zu den Männern stehen. Aber möchten sie allein bleiben mit ihnen?" Fragt er mich nachdenklich, denn ich weiß wie sehr ihn diese Keks eingeschüchtert haben. "Der eine ist wie sie schon sagten mein Freund, die anderen Brüder." Antworte ich besänftigt. "Ich hole sie gleich herein. Bitte versuchen sie noch nicht aufzustehen, noch sich hinzusetzen. Der Hals braucht Regeneration." Befiehlt er und verlässt das Zimmer.

Ca. 10min später öffnet sich ruckartig die Tür und ich blicke in fünf völlig aufgelöste Gesichter, es waren John, Joe, Alex, Anton und Abas. Reflexartig und ohne groß nachgedacht zu haben, fange ich an zu weinen, als sich John sofort zu mir ans Bett setzt und meine Hand in seine legt. Während sich der Rest um mein Krankenbett stellt. "Was ist hier los?!" Frage ich und weine einfach alles aus mir raus, während John meine Hand sanfte streichelt. Auch wenn ich ihn jetzt lieber in Arm schließen will geht das leider nicht. "Psschht, alles wird wieder gut" Versucht John mich zu besänftigen und rückt etwas näher an mich. "Was genau ist passiert Jungs?" Rufe ich völlig hoffnungslos aus mir heraus. "Du wurdest stranguliert von dem Hurensohn deiner ehemaligen Freundin." Setzt Anton an und lehnt sich gegen das Bett. Ich blicke ungläubig und völlig perplex in jedes Gesicht. Doch jedes sendete mir andere Signale, denn als ich in Johns Augen sah, sah ich eine Flut von Besorgnis mit einem Fleck von Wut. "Keine Sorge Prinzessin, beide wurden gerächt." Beteuert Joe und blickt mir süßhaft in die Augen. "Was, wie gerächt? Was habt ihr Emily angetan?" Frage ich völlig aufgelöst und stütze mich mit meinen Ellenbogen ab. Während der Frage wandten sich alle Blicke auf John. "Ich habe sie geschupst." Versucht er die Situation zu beschönigen. Wütend verdrehe ich die Augen. "Das glaubst du wohl selbst nicht." "Er hat sie bewusstlos getreten." Kommentiert Abas das Gespräch. Ich blicke ungläubig zu John hoch, während ich meine Hand aus seiner reiße. "Du hast was?!" Rufe ich wütend und baff darüber was er getan hatte. "Man kann es auch übertreiben, eine Ansage hatte doch gereicht, alter! Wo bin ich hier eigentlich? Was ist mit Marten weiß er bescheid?" "Sie hatte es verdient!" Versucht sich John zu verteidigen. "Joe hat ihren Freund der dich übrigens fast umgebracht hätte, krankenhausreif geschlagen." Fügt John hinzu. "Was heißt Krankenhausreif für euch?" "Jochbein, Nasen und Rippenbruch." Antwortet Joe trocken. "Gibt schlimmeres." Mischt Alex sich ein. "Das wichtigste ist, dass es dir gut geht." Beteuert John, während er seine Hand auf meine Beine unter der Decke legt. "Ja, mir geht es wieder besser, aber euch ist klar dass das wieder eine saftige Strafe geben wird." Murmle ich verzweifelt und verdrehe bei den Gedanken an eine weitere Strafe die Augen. "Auf die Strafe spuck ich, die Hurensöhne können mich mal, wenn es um dich geht, bringe ich jeden zur Strecke." Raunt Joe selbstsicher hinüber. Nachdenklich und traurig darüber was alles passiert ist, blicke ich nach unten zur Decke. "Du musst nichts sagen, wir wissen dass du operiert worden bist. Wir sitzen hier seit gestern Abend, da wir erst seit eben reindurften." Versucht Anton mich aufzumuntern. "Jana, du weißt nicht wie scheisse es deinem Bruder jetzt gehen könnte, würde er das wissen-." Sagt Alex. "Morgen können wir ihn für eine Stunde besuchen kommen. Wenn du morgen schon raus darfst, dann holen wir dich ab und fahren auf direktem Weg dahin." Unterbricht ihn John und lächelt mich beruhigend an. Seine Aura ließ mich jedes mal aufs neuste entspannen und runterkommen. "Ich will hier nur noch raus und bald wieder Tanzen können, was ich eh schon seit Monaten vernachlässigt habe. Aber mit diesem Hals kann es ja nur noch Monate dauern." Jammere ich verzweifelt, während wir die erste Träne die Wange runterläuft. "Es gibt kein Grund zu weinen, okay?" Versucht mich Joe zu besänftigen, doch meine tausend Gedanken die mir gerade durch den Kopf strömen, wollen einfach nicht aufhören. "Doch, gibt es. Erstens ich wurde fast stranguliert. Zweitens mein Bruder sitzt im Bau und weiß von nichts und ich könnte schwören, sobald er daraus ist wird er die zwei abstechen. Und drittens, John und du werdet sicherlich noch die Tage vor Gericht ziehen müssen, wegen den zwei, die ihr ja unnötiger weise bis auf das übelste ausschalten wolltet. Und zu verfickt letzten.-" Doch ehe ich aussprechen konnte. Klopft es an der Tür und der Oberarzt kommt rein. Auch wenn die Situation relativ ernst war, kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Der Arzt war neben jeden von diesen Gewaltverbrechern bestimmt 2 Köpfe kleiner. Für sein Alter sah er auch relativ gut aus. Ein frischer drei-Tage Bart, gepflegte Haare, doch dürr. John blieben die ängstlichen Blicke des Arztes nicht unbemerkt, als er versucht sich an der Horde von Männern zu mir vorbeizudrücken. "Guten Morgen, mein Name ist Dr.Seehofer. Ich bin der Oberarzt dieser Abteilung und muss ihnen jetzt mitteilen, dass die Besucherzeit vorbei ist und sie auffordern muss das Krankenhaus zu verlassen." Kündigt der junge Arzt unsicher an, während er sich versucht unauffällig an seinem Klemmbrett festzukrallen. "Was ist Besucherzeit Digger?" Frag Abas provokant, während der Rest der Männer beginnt respektlos zu lachen. Ich verdrehe die Augen, diese prollige Art geht mir so auf den Sack. "Wann könnte ich frühstens entlassen werden?" Unterbreche ich diese angespannte Stimmung, während noch zwei ältere Schwestern das Zimmer betreten. "Frühestens ab morgen. Frau von Frieling, wir müssen morgen früh noch eine Tomographie durchführen, um zu sehen wie stabil ihr Hals und auch Kopf mittlerweile ist. Daran können wir erst entscheiden, ob sie gehen könne." Versucht der Arzt so nett wie möglich zu schildern. Ich lächle und nicke ihm zu, während er und eine Schwester auf der anderen Seite meine Zugänge checken. "Sie können morgen früh ab 9 Uhr wiederkommen." Versucht er die 5 Typen herauszubekommen. "Wir sehen uns morgen, ruh dich aus!" Flüstert mir John ein letztes mal zu und gibt mir einen sanften Kuss auf die Stirn. "Pass du auf sie auf, sonst haben wir ein Problem!" Droht Anton dem Arzt, der nur verbittert lächelt. "Jetzt verpisst euch!" Rufe ich lachend.

Was ein Tag.

Immerhin geht es Jana gut, da kann ich euch beruhigen. Mal sehen ob noch was mit Joe und John passiert. Ob sie hochgenommen werden für diese gefährliche Körperverltzung?🤔👀

Die Stimme der Straße | Marten & BonezMC (NEU, PAUSIERT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt