15 - Kollektiv

178 9 0
                                    

Kleiner Notiz: Das Kapitel ist an das Musikvideo Kollektiv von LX feat. Gzuz angelehnt. Es wäre empfehlenswert, wer es noch nicht geguckt hat, sich das einmal reinzuziehen. Das macht das Kapitel umso authentischer. Es ist im Bild hier oben verlinkt.

Es sind bereits 2 Tage vergangen, indem John und Jonas in U-Haft saßen. Für die Tage habe ich bei Abas geschlafen. Anton kümmerte sich mit Lativ ums Tattoostudio und Alex musste sich um die Geschäfte kümmern, um die sich Marten mit ihm eigentlich immer kümmerte. Nämlich die Geschäfte mit Weed, Kokain oder Heroin. Denn was die Schwarzen Geschäfte betrifft, waren sie die Presidenten St.Pauli. Jeder andere der in unserem Bezirk dealt, wurde zu Strecke gebracht. Daher war Alex Wohnung auf ein absolutes Tabu für mich, denn er hatte zwei Wohnungen. Eine Wohnung zum leben und die andere etwas außerhalb am Rande von Hamburg für die Geschäfte. Gestern morgen hatte Jonas sein Anwalt angerufen, für John und Joe stand heute Nachmittag eine Gerichtsverhandlung an. Zu der wir als Zuschauer eingeladen worden sind. Ein zweites mal schon dieses Jahr und wieder mal hoffe ich, dass sie nicht inhaftiert werden. Denn dann habe ich wirklich fast keinen mehr. Mein Hals scheint sich mittlerweile ein wenig erholt zu haben, außer Nachts. Dort trügen mich momentan immer noch die meisten Schmerzen, durch diesen ständigen Wechsel der Position. Wir waren eben noch in der Apotheke und haben die dementsprechenden Medikamente geholt, die dem Heilungsprozess etwas entgegen kommen sollten.

"Was ist eigentlich mit deiner Besten Freundin?" Fragt mich Abas, während wir in seinem Auto auf dem Weg zum Gericht waren. "Janet? Ehrlich gesagt momentan kaum Kontakt, da sie auch nicht hier ist zurzeit." Antworte ich knapp und blicke nachdenklich den Autos hinterher, die Abas überholt. "Dachte eine Freundin könnte dir momentan gut tuhen." Beteuerte er. "Schön wärs, hatte es ja sogar versucht. Doch letztendlich aufs Maul geflogen." "Hast du keine anderen Freundinnen aus deiner Klasse?" Erkundigte er sich, während wir auf einem großen Parkplatz zu stehen kommen. Wir waren da. "Einige waren nett und andere benutzten mich nur. Also nein danke!" Schlussfolgere ich, während wir Anton, Lativ und Alex vor ihrem Wagen rauchen sehen. Sie scheinen eher da gewesen zu sein.

"Nen' Joint kurz vor der Verhandlung. Perfekt Alex!" Rufe ich zu ihm rüber und ich ihm eine kurze Umarmung schenke. "Normal oder?" Lacht er, während ich den Rest herzlich begrüße. Doch irgendwas war hier faul. Ein kurzes Gespräch zwischen Abas und Alex lief, als wir zum Eingang liefen. Sofort wirkte sein Blick düster. Es hat ein Grund, dass sie mir nichts erzählten, drum fragte ich niemals nach. Marten hat mir das seit klein auf verboten. Doch was ich hören konnte war, dass jemand nicht gezahlt hatte. Und was ich ganz genau weiß, wenn dass der Fall sein sollte, war der jenige defentiv am Arsch!

》Denn wer im schwarzen Geschäft seine Schulden nicht beglich, wurde eigenhändig ausgeschaltet.
So lehrte es mir Marten damals.

"Gab es eigentlich eine Vernehmung bei John und Jonas?" Frage ich in die Runde, während wir mittlerweile im Wartebereich des Gerichtes sitzen. "Ja, tatsächlich. Das geile ist, wir haben einen Beamten für 2 Mile eingeweiht, er hatte Joe nen' Handy durch die Zelle gegeben." Meint Anton, der neben mir sitzt. "Wenn John und Jonas schon nicht da wären, würden wir echt viele von unseren Partnern verlieren. Daher waren 2 Tage Kommunikation über das Handy sehr hilfreich." "Denn die Geschäfte musste ich allein regeln die letzten 2 Tage. War schlimm genug." Fügt Alex hinzu und fängt grimmig an zu lachen. Seine Lache war eh die schlimmste von allen. "Wie sagt man gleich? Ein kollektives Leben ist wichtig hier, nur so überlebt man hier auf St.Pauli. " Kommt Lativ von der Seite. "Er sagt es!"
"Kollektiv, also.."

Die restliche Stunde die wir warteten, hatte Alex von den letzten Tagen ohne Joe und John gesprochen. Trotz, dass sie nicht da waren, sind die Geschäfte, dank dem Handy welches Jonas in der Zelle hatte, relativ gut gelaufen. Kunden zahlten und das Geld stapelte sich. Doch bis auf einen Kunden, das jedoch hatte ich nicht ganz mitbekommen. Aufjedenfall scheint es ein Problem mit zugeben, denn er lieferte kein Geld mehr. Ich kann nicht genau sagen wie sie dies bezüglich vorgehen werden, aber Respekt haben in diesem Business war elementar und gehörte zur Tagesordnung.

Die Stimme der Straße | Marten & BonezMC (NEU, PAUSIERT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt