~ 22. Februar 2018 ~
LIEBES TAGEBUCH,
heute habe ich mir einen mikaelsonfreien Tag verordnet. Statt mit den Urvampiren, wollte ich endlich mal wieder etwas mit den Salvatores unternehmen. Aber ich wäre nicht ich, wenn sich das eine nicht irgendwie mit dem anderen verbinden ließe.
So vereinbarte ich eine kleine Stadtstreife mit Damon und Stefan. Immerhin hatten die beiden die Werwölfe auch gesehen, die sich letztens auf offener Straße aus unerklärlichen Gründen geprügelt hatten. Vielleicht konnten sich die Brüder an ein paar Gesichter erinnern und erkennen den einen oder anderen Wolf auf der Straße wieder, falls Walther und Edith, entgegen unseren Befürchtungen, doch nicht jeden von ihnen gefangen genommen haben. Doch als ich an der Bruchbude der Salvatores ankam, wartete dort nur Stefan auf mich.
»Wo steckt denn Damon?«, fragte ich verwundert.
»Er zog es vor, mit Alaric eine Runde Bourbon zu schmeißen. Nimm es nicht persönlich«, antwortete Stefan und ich nahm das einfach mal so hin.
Denn Alaric hatte vor, Eichenstedt kommende Woche, nach seinem vierten und letzten Okkultismuskurs an der Kreisvolkshochschule, wieder zu verlassen. Also gönnte ich Damon den Spaß mit seinem alten Freund.
»Und was genau haben wir beide heute vor?«, wollte Stefan wissen, dem ich noch nicht meinen ganzen Plan offenbart hatte und dies auch nicht im Detail tun wollte.
»Wir haben uns in letzter Zeit kaum gesehen. Der gute alte Alltag hat mich wieder völlig vereinnahmt. Da dachte ich, dass wir drei unbedingt mal wieder etwas gemeinsam unternehmen sollten. Und gleichzeitig nach dem Rechten schauen. Du kannst dich sicher noch an diese seltsame Prügelei erinnern. Ich würde gern sehen, ob wir ein paar Leute wiedererkennen und sie befragen können. Der Vorfall lässt mir einfach keine Ruhe«, erklärte ich und ließ dabei jedes Mikaelson-Detail aus.
Stefan nickte verständnisvoll und gemeinsam zogen wir los.
Nach einer Weile des Herumstreifens wurde Stefan doch noch misstrauisch. Vermutlich hatte er bemerkt, dass ich nicht nur nach diesen Prügelknaben suche, sondern mich geradezu paranoid nach irgendwelchen Gefahren umschaute.
Bin ich wirklich so schlecht im Verstellen?
»Ich werde das Gefühl nicht los, dass da noch etwas anderes ist«, sagte er.
»Was meinst du?« Ich stellte mich dumm.
»Wir suchen doch nicht nur nach diesen Leuten. Du verheimlichst uns doch irgendwas.«
»Ich? Nein! Wie kommst du darauf, Stefan? Ich möchte nur sichergehen, dass auch alles in Ordnung ist in Eichenstedt. Ich finde es etwas seltsam, dass so lange nichts mehr passiert ist. Also kein Vampirangriff oder so was.«
»Vielleicht waren es doch nur zufällige Angriffe, die nichts zu bedeuten hatten. Oder weißt du mehr?«, fragte Stefan und schaute mich skeptisch an.
Verflucht! Hat der einen siebten Sinn?
»Nein. Ich weiß nichts«, antwortete ich und zuckte beiläufig mit den Achseln.
Verdammt. Lange werde ich das alles nicht mehr vor den Salvatores geheim halten können, wenn ich mich weiterhin so ungeschickt anstelle.
»Ich finde es auch seltsam, dass man von den Mikaelsons nicht mehr hört. Hast du mal wieder einen von ihnen gesehen?«, fragte Stefan weiter und schien den Instinkt von Nostradamus zu haben.
»Nein. Hab ich nicht. Sind die überhaupt noch in der Stadt?« Ich versuchte, möglichst uninteressiert zu klingen.
»Ich denke schon. Aber das Warum ist uns immer noch ein Rätsel. Das macht mir nach wie vor Sorgen, wenn ich ehrlich bin.«
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✅ Once in a Blue Moon - Marias übernatürliche Tagebücher // (Band 1)
VampireVampire gibt es nicht, denkt ihr? Das dachte ich auch. Bis ich von einem Baum erschlagen wurde und anschließend die blutende Wunde eines fremden Mannes unwiderstehlich lecker fand. Zu allem Überfluss bedrohten weitere übernatürliche Wesen wie Hexen...