»ES IST AN DER ZEIT, SIE IN ANGST ZU VERSETZEN«

36 6 0
                                    

~ 04. März 2018 ~

Liebes Tagebuch,


heute Vormittag erhielt ich eine SMS von Freya, dass sie meine magischen Schutzobjekte fertiggestellt hatte. Diese würden mich und vor allem meine Familie vor eventuellen Attacken durch Edith schützen. Eine beruhigende Sache, so was. Sie wollte mich zur Übergabe ausgerechnet im Rosenpark treffen, dort, wo Edith mich zwei Tage zuvor angegriffen hatte. So geschah es dann auch.

»Ist das überhaupt legal, dass wir uns hier in aller Öffentlichkeit treffen?«, fragte ich sie augenzwinkernd, als sie auf mich zukam.

Denn laut Klaus hatten wir ja offiziell Treffverbot, damit unsere Feinde dachten, wir keinen Kontakt mehr zueinander pflegten.

»Er muss es ja nicht wissen. Sicherlich mag mein Bruder in seiner paranoiden Art mal wieder übertrieben haben. Aber es ist schon besser, wenn wir zwei Lager bilden. Wir geben auf unsere Familie Acht und du auf deine. Außerdem willst du Klaus im Moment vermutlich sowieso nicht begegnen. Am Mittwoch mussten wir ihn regelrecht bremsen, damit er keine Dummheit anstellt. Er war wirklich sauer über den Brandanschlag und, dass man ihn öffentlich dafür verantwortlich machen wollte«, erzählte Freya.

»Das kann ich gut verstehen. Jetzt wo er so kurz vorm Ziel ist, will er sich doch nicht von Walther und Edith aus der Stadt ekeln lassen. Aber ich war wirklich überrascht, dass er geholfen hat, die Menschen zu retten. Ich meine, die sind ihm doch eigentlich völlig egal und dadurch, dass er dort war, als es gebrannt hat, hat er seinen Widersachern in die Hände gespielt«, sagte ich.

»Die Sicherheit der Stadt ist Teil eures Deals. Gewöhn dich besser nicht an seine wohltätige Seite.« Freya schmunzelte. »Die Nummer hat ihm damals in Mystic Falls schon niemand abgekauft, wenn ich Elijah Glauben schenken darf.«

Ich nickte stumm. Ja, dieser ganze Mist, den Klaus damals verbockt hat, macht die Sache für mich nicht unbedingt einfacher. Möge er sich heute auch noch so sehr bemühen, er hat seine Vergangenheit.

»Was auch immer damals alles passiert ist«, sagte ich nach einer Weile und atmete auf, »es ist nichts, was mit mir oder meiner Stadt zu tun hat. Ich kenne nur das 2018er Update von Klaus. Alles andere ist für mich nicht von Belang.«

»Das Update haben wir vor allem Hope zu verdanken. Ich soll dich schön grüßen, Maria.«

Dann gab Freya mir die verhexten Schutzobjekte. »Diese Armreifen sind aus reinem Silber. Jeder, der einen davon trägt, ist vor jeglicher Art von Zauber geschützt. Dieser hier ist für dich. Die anderen habe ich zusätzlich mit Eisenkraut versehen, um gleichzeitig einen Schutz vor Vampirmanipulationen zu gewährleisten. Diesen Kranz hier hängst du in die Nähe eurer Wohnungstür auf. Der hält ungebetene Gäste mystischer Art fern – also nicht nur Vampire, sondern auch Hexen und Werwölfe. Aber nur solange, bis sie hereingebeten wurden. Also seit bitte vorsichtig, wen ihr durch die Tür lasst«, erklärte Freya.

Ich nickte brav und musste an Stefan denken, der mir gestern denselben Rat gegeben hatte.

»Ich habe bei der Fertigung alle mir bekannten Register gezogen. Bislang können wir nur erahnen, welchen Machtumfang Edith und die Hexen hierzulande haben. Aber diese Artefakte sollte euch vorerst schützen«, erklärte Freya.

Ich bedankte mich bei ihr und drückte mein Vertrauen in sie aus.

»Ich hoffe, dass ich dem gerecht werden kann«, sagte Freya nachdenklich und dachte dabei vermutlich an meine bevorstehende Hybridenverwandlung und daran, dass sie versprochen hatte, einen Weg zu finden, mich vor dem sicheren Tod zu bewahren.

»Ich konnte die entführten Werwölfe noch nicht aufspüren«, wechselte Freya geschwind das Thema. »Edith scheint sie mit einem Verhüllungszauber belegt zu haben. Unsere Hoffnung ruht nun auf ihre vielen kleinen Vampirfreunde. Vielleicht gelingt es uns erneut, einen von ihnen gefangen zu nehmen und ihn zum Reden zu bringen.«

✅ Once in a Blue Moon - Marias übernatürliche Tagebücher // (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt