Live, Love, Anarchy

Leticia

Lizzy Pov:

"Irgendwas stimmt doch nicht Mum, ich merke das doch." fragte ich ruhiger nach, während ich in meinem Müsli rührte. "Baby, mir geht es gut, ich hatte gestern nur einen Autounfall, aber nichts ist passiert. Unser hat mich dann nach Hause gefahren. Ich bin nur fertig von dem was alles nun gestern passierte." erklärte sie mir und wuschelte mir wie damals schon durch die Haare, bevor sie ihre Handtasche zusammen packte und sagte:" Ich muss zu TM rüber, Juice holt dich in ner Stunde ab und bringt dich ins Saint Thomas zu Tara.".  Ich nickte und aß weiter, während sie mit meinem Auto vom Hof fuhr. "Fuck" zischte ich etwas lauter, schob die Müsli Schale bei Seite und versuchte auf mein Zimmer zu schleichen um mir Klamotten raus zu suchen die erstens locker sitzen und mich bloß nicht berühren, da jede Berührung inzwischen extrem weh tat aber andererseits nicht zu dick sind, da wir noch Mitte im Sommer sind, und ich jetzt nicht noch ein Hitzeschlag brauche.

Inzwischen vergingen 45 Minuten und ich trug eine Kniee lange Sport Hose von Jax und ein lockeres Tanktop. Dazu einfach nur Flipflpos, da ich zu faul war mir jetzt noch Socken und Sneaker raus zu suchen. Mein Handy blinkte auf, es war ne Nachricht von Juice. Er schrieb, dass er sich jetzt auf dem Weg macht, mich abzuholen. Mit einem kurzen "Okay" antworte ich, setzte mir meine Sonnenbrille auf, fuhr mir noch einmal durch meine Offenen Haare und holte mir bevor ich nach draußen ging ein Wassereis aus dem Gefrierfach. Also stand ich nun lässig gegen die Hauswand gelehnt, Eis essend wartend da und musterte meine Umgebung. Aber keine 10 Minuten später fuhr Juice mit dem schwarzen Van vor und begrüßte mich mit einer festen aber vorsichtigen Umarmung.

"Ich fühle ich so schuldig an der ganzen Sache mit Leticia und Lolita." seufzte ich, während ich mein Kopf an die Fensterscheibe lehnte und die Umgebung musterte. "Du kannst da nichts für, niemand hätte wissen können, dass das passiert." versuchte er mich zu beruhigen. "Trotzdem, ich weiß nicht mal wer die waren und im schlimmsten Fall wacht Leti gar nicht mehr auf." antworte ich mit trauriger Mine, da mir inzwischen langsam der Verlust langsam klar wurde. Trotz das es mir extrem schwer fiel meine Trauer nicht zu zeigen, konnte ich es jetzt auch nicht mehr anhalten und fing leise das weinen an. "Hey Lizzy, bitte hör das weinen auf, wir sind gleich im Krankenhaus. Tara wird dich zu Leticia bringen, gleich nachdem sie dich fertig hat." versuchte Juice mich verzweifelt zu beruhigen. "Das hoffe ich mal." meinte ich mit zittriger Stimme, als ich mir die Tränen aus dem Gesicht wischte und mir die schwarze Sonnenbrille aufsetzte und versuchte so zu tun als sei nichts gewesen, da meine große Angst immer noch ist meine Schwäche zu zeigen.

Im Krankenhaus angekommen, ging ich über den langen Flur und Tara kam mir schon entgegen. "Komm, da gleich links ist der Behandlungsraum, dann sehe ich mir die Nähte an, Wechsel dir Verbände und bringe dich hoch zur Intensivstation." erklärte sie mir, woraufhin ich nur nickte und zum Behandlungsraum ging. Und auch keine zwei Minuten später schaute Tara alles nach und stellte schon fest, dass sich nichts entzündet hat oder anderweitig negativ für die Heilung wäre, weswegen wir auch ziemlich schnell zur Intensiv hoch konnten.
"Wie stehen Leticias Chancen?" fragte ich sie ruhiger, als wir im Fahrstuhl standen. "Jetzt noch 50/50, je länger sie noch liegt desto mehr sinken die Chancen." seufzte sie und stich mir über die Schulter. "Okay" antworte ich nur und dann öffnete sich sich auch endlich die Tür und wir gingen den langen weißen Gang entlang bis zum vorletzten Zimmer auf der rechten Seite.

"Danke" seufzte ich leise, bevor ich das Zimmer betrat und Leticia dort liegen sah. Meine Hände wurden zittrig und mir lief es kalt den Rücken runter als ich sah, wie sie da lag, angeschlossen an sämtlichen Monitoren die ein monotones Pipen von sich gaben. "Scheiße." seufzte ich ruhig und musterte meine beste Freundin. Vorsichtig strich ich ihr durch ihre schwarzen glänzenden Haare und hoffte, dass sie einfach die Tage auf wachen würde und wir endlich mal für ein paar Wochen nach Mexiko abhauen würden. Doch wenn ich ehrlich zu mir selber bin, sank meine Hoffnung kurz nach dem ich sie sah wieder bis zum Boden.

Inzwischen saß ich zusammen gewürfelt auf dem Stuhl neben dem Bett und  sah wie sich Leticias Brustkorb hob und wieder senkte. Ich hörte nebenbei über meine Kopfhörer leise Musik und spürte wie mir langsam eine Träne übers Gesicht rollte. "Toma mi mano y vamonos de aqui ponte tu sueter gris y comencemos a huir..." murmelte ich leise das Lied "Vamonos a marte" mit und sah erst nach ein paar Minuten, dass Diana im Raum stand. "Seit wann kannst du denn spanisch?" kam es ruhiger von Diana. "Ehrlich gesagt, keine Ahnung." seufzte ich und fuhr mir durch die Haare. "Ich glaube ich lass euch mal in Ruhe." unterbrach ich die Stille, stand auf und ging noch immer unsicher den Gang runter und verließ das Krankenhaus, da ich am liebsten all diese Szenerien aus den letzten Tagen vergessen will und einfach ganz normal leben kann.