꧁ Chapter Fourty-Nine ꧂

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Sternchen nicht vergessen ❤️

Harry POV

Die nächsten Tage flogen einfach so an mir vorbei. Ich stand morgens aus dem Bett auf, schlüpfte in meine Klamotten, machte mich frisch und begab mich zum Training. Hunger hatte ich nicht wirklich und schlafen konnte ich auch nicht, wodurch sich mir eine Menge Zeit bot. Zeit, die ich zum schreiben nutzte. Songs, die meine Gefühle widerspiegelten, Songs, die ich Louis' widmen wollte und von denen er wusste, dass sie für ihn waren. Außerdem schrieb ich Briefe an meine Mutter, in denen ich mich erklärte. Meine Gefühle für einen Jungen, für die ich das Bedürfnis hatte, mich entschuldigen zu müssen. Jetzt, wo ich nicht mehr in meiner rosaroten Blase war, fiel mir erst auf, was da wirklich passiert war und, wie falsch es von unserer Gesellschaft angesehen wurde.

>>They can say, they can say it all sounds crazy

They can say, they can say I've lost my mind

I don't care, I don't care, so call me crazy

We can live in a world that we design<<

Bisher hatte ich mich nicht viel damit beschäftigt, aber dadurch das ich jetzt selbst betroffen war, erinnerte ich mich an meine Zeit auf der Straße. Prostitution war ein großes Thema gewesen und kein Mann hatte Probleme damit, sich dazu zu bekennen, die Dienste in Anspruch zu nehmen. Was sehr wohl geheim gehalten wurde, waren die Treffen mit dem gleichen Geschlecht. Sie fanden oft in irgendwelchen Gassen und Orten statt, an denen sie nicht erwischt wurden und danach, sprach man nicht darüber. Ich erinnerte mich auch daran, wie mein leiblicher Vater darüber gesprochen hatte. Als Schande und etwas, was zu Recht verboten war.

Aber, war es wirklich so Krank, wie es die Leute behaupteten? Wenn ich Louis ansah, war da nichts als Liebe. Eine so reine Sache, die so klar sein sollte. Ich tat niemandem damit weh, ich bekannte mich nur zu den Gefühlen, die ich sowieso nicht verdrängen konnte, selbst, wenn ich es versuchte. Auch jetzt. Vor allem jetzt. Ich wollte nicht so fühlen, doch das lag nicht daran, dass Louis ein Junge war, sondern daran, dass es nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Das er mich nicht liebte.

Ich verbrachte viel Zeit mit Davina. Das hatte einige Gründe, doch vor allem, schien sie die Einzige zu sein, die mich nicht mit diesen mitleidigem Blick ansah. Zayn und Amalia wussten nicht, was sie mir sagen sollten und alle anderen waren mit ihren Shows beschäftigt und wurden von Louis beaufsichtigt. Davina war einfach da und quatschte so viel, dass ich zeitweise keine Chance hatte, über etwas anderes nachzudenken. Die Ablenkung tat mir gut, aber kaum war ich alleine, waren die bösen Gedanken zurück. Das fehlende Hungergefühl half auch nicht dabei, mich den anderen beim Abendessen anzuschließen, weswegen ich dort meist so lange in meinem Teller herum stocherte, bis Niall mich fragte ob ich fertig wäre und er den Rest haben könnte. Dies funktionierte ganz gut, bis Zayn meinen Plan durchschaute und Niall immer mit einem Blick zu verstehen gab, dass ich es selbstständig essen musste.

Die Proben für die neue Show waren dementsprechend gut, denn ich fokussierte mich extrem auf diese. In meinem Kopf bildete sich eine Geschichte von Menschen, die sich zwar liebten, aber nicht haben konnten. Anfangs unberührt und einfach nur wie die Sonne aufgehend, bis die Nacht sie einholte und ihnen die Realität klarmachte. Am Ende gab es ein Happy End, doch dies ging eher von Davina aus. Sie meinte, die Menschen mögen es nicht, wenn es kein glückliches Ende gab, denn sie mussten ja Träumen dürfen. Ja, träumen würde ich auch gerne, aber es tat auch nicht gut, ihnen immer nur die guten Sachen vor Augen zu halten.

>>Cause every night I lie in bed
The brightest colours fill my head

A million dreams are keeping me awake

Cirque Felicity  | L.SWo Geschichten leben. Entdecke jetzt