Sternchen nicht vergessen ❤️
Louis POV
Harry und ich tanzten den ganzen Song über durch die Küche, oder versuchten es zumindest. Eigentlich traten wir uns nur ständig gegenseitig auf die Füße, aber es machte trotzdem Spaß und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Als der Song dann zu Ende war und wir uns langsam voneinander lösten, platzierte Harry seine Hände auf meinen Wangen und legte schließlich seine Lippen kurz auf meine. Ein paar Sekunden später hatte er sich eines der Marmeladenbrote geschnappt und schob es sich genüsslich in den Mund, während ich mich an die Theke setzte und ihn dabei beobachtete.
„Schmeckt's?", fragte ich mit einem Grinsen im Gesicht und er nickte energisch, ehe er sich neben mich setzte und den Teller zu sich schob. Als er das eine Brot aufgegessen hatte sah er mich plötzlich fragend an.
„Und du? Magst du nichts essen?" Ich schüttelte meinen Kopf. Mein Magen hatte sich in der Nacht noch etwas bemerkbar gemacht und ich wollte ihn nicht direkt erneut überfordern, zumal ich auch noch zusätzlich ziemlich nervös war und mir das auch auf den Magen schlug.
„Nein, ich habe vorhin eine Scheibe trockenes Brot gegessen, ich glaube ich überfordere meinen Magen heute lieber nicht nochmal", erwiderte ich und lächelte ihn dabei leicht an.
„Oh, okay. Aber bevor du später arbeiten gehst musst du nochmal was essen. Ich bin eigentlich auch vorher wieder da, dann können wir zusammen essen, okay?" Ich nickte und er griff nach der zweiten Scheibe Brot, hielt dann aber inne. „Was machst du denn heute so schönes? Hast du irgendwas vor?" Ich überlegte kurz und runzelte dabei meine Stirn.
„Hmmm... ich weiß noch nicht so genau. Ich denke ich versuche erst etwas zu schlafen, damit ich heute Abend nicht so müde bin und dann schaue ich vielleicht bei Margaret vorbei, wenn sie da ist." Er nickte und aß dann auch noch die letzte Scheibe Brot auf, ehe er aufstand und seine Arme von hinten um mich legte.
„Ich muss jetzt los, bis später mein Engel. Ich wünsche dir einen schönen Vor- und Nachmittag! Vermiss mich nicht zu sehr", sagte er und zwinkerte mir dabei zu, während ich mich zu ihm umdrehte.
„Ich wünsche dir einen schönen Arbeitstag Hazza. Und ich versuch es, ich denke aber das wird schwierig." Ich schmiegte mich an ihn und er legte erneut seine Arme um mich, ehe ich meinen Kopf anhob und er mir einen Abschiedskuss auf den Mund gab.
Als ich die Tür hinter Harry ins Schloss fallen hörte, musste ich gähnen und spürte die Müdigkeit, die sich langsam bemerkbar machte. Ich legte mich auf die Couch und schnappte mir eine Decke, ehe ich mich einkuschelte und meine Augen schloss. Wie schon in der Nacht zuvor kamen fast sofort erneut die Bilder in meinen Kopf, die ich eigentlich nicht sehen wollte. Ich hörte Lotties Weinen und das Geschrei meines Vaters in meinen Ohren, während ich sein wutentbranntes Gesicht vor mir sehe. Ich schluckte schwer, spürte eine Träne, die meine Wange befeuchtete und versuchte an etwas anderes zu denken. Langsam schlich sich Harrys Gelächter in meinen Kopf und ich erinnerte mich an den Moment vor einigen Minuten, in dem Harry und ich in der Küche tanzten und ausgelassen darüber lachten, wie ungeschickt wir beide waren. Ich schaffte es tatsächlich die negativen Erinnerungen so weit zu verdrängen, wie möglich und schlief schließlich ein.
Als ich wieder aufwachte war ich nassgeschwitzt und mein Herz raste. Ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete und Tränen sich in meinen Augen sammelten, während mir klar wurde, dass ich erneut von den letzten Momenten im Zirkus geträumt hatte, so wie die letzten Tage auch schon häufiger. Dieses Mal war meine Mum aber ebenfalls dabei gewesen und mein Vater war auf sie losgegangen, als sie ihn von mir wegzog. Er hatte nicht mehr aufgehört auf sie einzuschlagen, bis sie sich nicht mehr regte und war dann anschließend auf Lottie zu gestürmt. Lotties Schreie waren so laut in meinem Kopf, dass ich sie noch immer hörte. Ich schüttelte schnell meinen Kopf und versuchte mir einzureden, dass es nur ein Traum war. Ich spürte wie sich eine Gänsehaut auf meinen Körper legte und atmete tief ein und aus.
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Cirque Felicity | L.S
Fanfiction1920. Die Zeit des ersten Weltkrieges und der spanischen Grippe ist vorbei und Amerika blüht wirtschaftlich immer mehr auf. Währenddessen wurde auch der Cirque Felicity immer bekannter und größer. Als erster Zirkus der durch das Land zog, lockte er...