꧁ Chapter Eighty-Nine ꧂

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Sternchen nicht vergessen ❤️

Harry POV

Louis und ich lagen noch eine ganze Weile auf dem Sofa und kuschelten. Es fühlte sich so verdammt gut an, ihm wieder nahe sein zu können; seine Haut an meiner zu spüren und zu wissen, dass das Gefühl was ich in seiner Gegenwart spürte, sich nie verändern würde. Sein Finger fuhr immer wieder über meine Schlüsselbeine und ich beobachtete seine langen Wimpern, die sich sanft auf seiner Wange ablegten, während ich seine vorsichtigen Berührungen genoss. Ich hob meine Hand und legte einen Finger auf seinen Nasenrücken, um diesen vorsichtig nach unten zu fahren und dann auf die Nasenspitze zu tippen. Er schmunzelte kurz, ehe er zu mir sah und seine Lippen für einen atemberaubenden Moment auf meine legte.

"Ich liebe liebe liebe dich so sehr, mein Engel", hauchte ich leise und fuhr mit meinem Daumen über seine Unterlippe, als er gerührt lächelte.

"Ich liebe liebe liebe dich auch so sehr, Haz." Er küsste mich wieder kurz, bevor wir uns mühselig aufsetzten und uns dann auf den Weg an den Esstisch machten, um uns ein Blatt Papier zu schnappen.

Louis hatte eben den Brief angesprochen, der von Lottie gekommen war und wollte ihr unbedingt sofort antworten. Natürlich hatte ich so etwas geahnt, jedoch immer noch ein wenig Angst davor, was passieren könnte, wenn sein Vater herausfand, wo wir waren. Der Mann hatte bestimmt Spitzel in jedem Ort und ich hatte Angst, dass sie uns etwas antun könnten, von dem wir dann nicht so einfach wieder heilen konnten.

Mein Blick fiel auf meine Hände, die seit zwei Tagen keine Wickel mehr trugen, außer, wenn ich mich auf der Arbeit befand. Ich hatte mich daran erinnert, dass der Mediziner in meiner Heimatstadt davon gesprochen hat, dass solche Wunden Luft brauchen, um zu heilen. Dementsprechend war ich seinem Tipp gefolgt und tatsächlich, sahen sie schon um einiges besser aus. Immer noch leicht offen, rot und an manchen Stellen lila, aber es tat nicht mehr so sehr weh. Auch mein Gesicht war besser und nur noch ein kleiner roter Streifen an der Lippe zu sehen, wo er mich beim ersten Mal erwischt hatte.

Louis' Augen folgten meinem Blick und dieser blieb dann ebenfalls auf meinen Händen haften, ehe er diese in seine nahm und mit federleichten Küssen die schmerzenden Stellen bedeckte. Meine Lippen formten sich ganz von selbst zu einem verträumten lächeln, bevor ich mich nach unten beugte und seinen Handrücken ebenfalls kurz küsste.

"Tut es noch sehr weh?", fragte er mich leise und fast schon aus Reflex, schüttelte ich sofort meinen Kopf. Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen machte aber es war auch die Wahrheit - es tat längst nicht mehr so doll weh.

"Du hast sie gerade blitz-geheilt, glaube ich. Du solltest das zu deinem Beruf machen." Meine Stimme klang spielerisch und die Wangen meines Freundes wurden rot, ehe ich seine Hüfte ergriff und ihn auf meinen Schoß zog. Sofort fand sein Körper perfekt in jede Wölbung und er lehnte seinen Rücken an meine Vorderseite, während ich seinen Nacken kurz küsste und dann das Blatt vor uns zog, welches er eben rausgesucht hatte. "Was möchtest du ihr denn schreiben, mein Engel?", hauchte ich in sein Ohr und mein griff um ihn verstärkte sich, als ich plötzlich merkte, wie wehleidig ich wurde. Ich vermisste den Zirkus. Nicht den Direktor und Davina, aber so ziemlich alles drum herum. Ich hatte nur wenige Monate dort verbracht und trotzdem fehlte mir ein großer Teil meines Herzens, der dort geblieben war. Deswegen konnte und wollte ich mir gar nicht vorstellen, wie Louis sich fühlte.

Ja, wir waren beieinander und ich wusste, dass ich ohne den Zirkus wesentlich besser leben konnte wie ohne Louis, aber es war eben auch nicht das, was wir uns wünschten. Mussten wir uns einfach damit abfinden, dass unsere Zukunft immer zu einem gewissen Grad nicht dem entsprach, was wir uns wünschten?

"Ich möchte allen schreiben", seufzte er und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. "Das es uns gut geht und.. das wir sie auch vermissen." Er schluckte und ich merkte, wie seine Stimme zitterte, als ich ihn noch fester umarmte und ihm einen Kuss auf die Schläfe drückte.

Cirque Felicity  | L.SWo Geschichten leben. Entdecke jetzt