Kapitel 33

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James

Die Türen des Aufzugs schließen sich und wie auch Haileys Eltern verschwunden sind, verschwindet auch ihr Lächeln.

"Na endlich!"

Hailey macht auf dem Absatz kehrt und verlässt das Foyer. Wir hatten heute morgen noch zusammen gefrühstückt bevor Haileys Eltern zum Flughafen mussten. Tatsächlich ist es jetzt vorbei. Jetzt würde alles wieder zum Alten werden. Auch wenn ich etwas traurig darüber bin, bin ich dennoch davon überzeugt, dass es so nur richtig sein kann. Es macht keinen Sinn sich in etwas hineinzusteigern, was offensichtlich nicht klappen wird. Sie hat mir letzten Abend schon klar gemacht, dass sie nicht interessiert ist. Nun gut, sie sagte es nicht explizit, doch sie hat recht. Sie hat noch ihre ganze Karriere vor sich. Sie sollte sich nicht mit mir ablenken lassen. Sie hat wirklich großes Potenzial und das muss sie im ganzen Maße ausnutzen. 

"Brauchst du Hilfe?"

Als ich zurück ins Wohnzimmer ging, konnte ich sie nirgends finden. So schaute ich in dem Zimmer nach, in welchem sie die letzten Tage geschlafen hat. Tatsächlich finde ich sie dort, wie sie all ihre Sachen einpackte. Natürlich; kaum ist das Spiel mit James Adams vorbei, liegt kein Grund mehr vor, hier zu bleiben. 

Du weißt, dass es so nur richtig ist.

"Nein, nein. Danke."

Sie lässt kurz von ihrem Koffer ab und blickt zu mir. 

"Du hast mir schon zu viel geholfen. Ich hoffe du weißt, dass ich dir wirklich sehr dankbar dafür bin."

Ich nicke nur. Das war mir die ganze Zeit schon bewusst. Schließlich hat sie mich nicht dazu angestiftet. Eher war es anders herum. 

"Du weißt aber auch, dass du nicht sofort hier raus musst. Du kannst gerne so lange bleiben, wie du möchtest."

Ich möchte, dass sie weiß, dass ich niemals die Intention hatte, sie aus meiner Wohnung zu schmeißen oder ähnliches. 

"Danke, aber ich denke, es ist besser wenn ich bei meiner Wohnung vorbeischaue. Wer weiß, in was für einem Zustand sie ist."

Ich nicke. Ich weiß nicht mehr, was ich sagen oder tun kann. Da klingelt mein Telefon.

Zu meiner Rettung.

Während ich es aus meiner Hosentasche fische, gehe ich den Gang entlang in das Wohnzimmer. 

"Hey Chris."

"Hey, kannst du gerade sprechen?"

Ich runzle die Stirn. Ist etwa etwas passiert?

"Ja. Ist alles in Ordnung?"

"Keine Sorge es ist nichts Wildes. Jaden kam mit unseren Eltern vorhin zu uns. Sie fragten nach dir. Wir haben uns irgendetwas ausgedacht, aber könntest du eventuell kommen?"

"Sag bitte, dass du kannst!"

Höre ich Jadens Stimme im Hörer.

"Keine Panik, ich bin in einer halben Stunde da."

"Perfekt. Wir haben gesagt, dass du noch eine Konferenz hattest."

"Okay, bis später."

Eigentlich bin ich gar nicht in der Stimmung auf ein Familientreffen zu gehen, doch vielleicht lenkt es mich ja ab. 

"James?"

Ich hebe meinen Blick. Da steht sie vor mir mit ihrem Koffer. 

Es ist wohl Zeit sich zu verabschieden.

"Ich möchte mich noch mal bei dir bedanken. Für alles. Ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist."

"Solange es irgendwas gebracht hat, freut es mich, dass ich helfen konnte."

Es bildet sich ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen, was direkt Gefühle in mir auslöst, die ich sofort verdränge.

"Dann sehen wir uns morgen."

Ich begleite sie zum Aufzug.

"Ähm.. Ja."

Sie betritt den Aufzug und blickt noch zu mir ehe sich die Türen schließen.

"Auf Wiedersehen, James."

Ich kann nicht anders als nur zu nicken. Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass ihre Worte doch eine andere Bedeutung haben? 

Komm zu dir, James! Das ganze Wochenende war ihr schon unangenehm, sie will dich nur noch loswerden!

Das schließen der Türen bringt mich wieder zurück aus meinen Gedanken. Ich schnappe mir ebenfalls meine Sachen und verlasse diese Wohnung. Für eine Weile würde ich hier nicht mehr vorbeikommen. Ich setze mich in mein Auto und fahre zu Jane und Chris. Als ich ankomme habe ich Glück, dass meine Eltern nicht all zu viele Fragen stellen, wieso ich mich nicht bei ihnen gemeldet habe. Normalerweise würde ich immer versuchen wenigstens für ein paar Minuten mit ihnen zu sprechen, doch das ging die letzten Tage nicht so einfach.

"Na schieß los, wie liefs?"

Meine Eltern waren vor kurzen gegangen, sodass wir Kinder nun allein zurückblieben. 

"Und ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, dass ich Jane und Jaden eingeweiht habe."

Chris setzt sich zu mir und sieht mich mit einem schiefen Grinsen an. Bevor ich etwas sagen kann ergreift Jane das Wort.

"Auch wenn ich deine Idee nicht wirklich schlau finde, finde ich toll, was du für sie getan hast."

Ich seufze.

"Es war alles halb so schlimm."

Ich beginne ihnen von den letzten Tagen zu erzählen. 

"Ich meine... Was hätte ich denn sonst tun sollen? Ihre Familie ist nicht so wie unsere. Ich denke, dass es etwas dazu beigetragen hat, dass ihre Mutter sie etwas atmen lässt."

"Wow... Also niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass du Interesse an Hailey hast."

Spricht Jaden nachdenklich aus.

"Versteh mich nicht falsch, ich meine nur...-"

"Schon gut Jaden. Da ist nichts."

Chris sieht mich fragend an.

"Ich denke nicht, dass da ein Interesse ihrerseits ist."

Antworte ich ihm ehe ich aufstehe.

"Bitte vergesst dieses Thema einfach."

Ich habe keine Lust weiter darüber zu reden und mit meinen Geschwistern darüber zu diskutieren. Ich kann mir ganz genau denken, was sie mir sagen würden. Daher verabschiede ich mich recht schnell und fahre nach Hause. Morgen ist wieder alles beim Alten. 


I Want You 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt