Kapitel 19

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Hailey

"Also, kommst du mit?"

"Hm?"

Ich blicke von meiner Tasse Kaffee auf zu Jules. 

"Wo bist du nur mit deinen Gedanken?"

Hayden sieht mich grinsend an.

"Wir wollen die Stadt ein bisschen besichtigen. Magst du mitkommen?"

Der gestrige Abend war mir eindeutig zu viel Drama, so dass ich meinen heutigen freien Tag definitiv für mich nutzen würde. Jedoch kann ich nicht sagen, dass ich eher alleine meine Zeit verbringen möchte. Immerhin haben wir uns neu kennengelernt. Ehe ich jedoch antworten kann, klingelt mein Handy. Es ist meine Mutter. 

"Hallo?"

"Hailey, Liebes. Was hast du heute vor?"

"Eigentlich...-"

Ich kann gar nicht meinen Satz beenden, als sie mir von ihren Plänen berichtet. Sie und mein Vater wollen sich zum Mittagessen mit mir treffen. Augenverdrehend sage ich den beiden zu und lege auf.

"Meine Eltern wollen sich mit mir treffen. Sorry, ich bin dann leider raus."

Die anderen nicken verständnisvoll und ich widme mich weiter meinem Frühstück. Zwar könnte ich meine Zeit mit ihnen bis zum Mittag vertreiben, jedoch wäre mir das zu stressig und zugegeben kommt mir der Anruf meiner Mutter etwas gelegen. 

Als ich fertig bin verabschiede ich mich von Hayden, Ethan und Jules und gehe noch mal in mein Zimmer, um meine Tasche und meine Jacke zunehmen, um so dann das Hotel zu verlassen. Das Hotel ist recht zentral gelegen, sodass ich ohne Weiteres die Innenstadt zu Fuß erreichen konnte. Auf dem Weg dorthin entscheide ich mich Ben anzurufen, um ihm vom gestrigen Abend zu berichten. 

"Und deine Eltern arbeiten wirklich mit Derek Carter zusammen?"

Es ist das Erste, was er sagt.

"Wieso ist jeder so gereizt, wenn es um Derek Carter geht?"

Langsam nervt es mich wirklich, wie jeder auf diesen Namen reagiert.

"Er ist unser größter Konkurrent."

"Ja, das weiß ich. Aber wieso wird das so sehr an die große Glocke gehängt? Die Adams Company ist total erfolgreich. Es ist normal, dass man viele Konkurrenten hat."

"Aber bei Derek Carter ist es etwas anders."

"Und das wäre?"

"Es ist nicht wirklich wichtig. Halt' dich einfach nur von ihm fern."

Ben verheimlicht mir etwas. Da bin ich mir definitiv sicher, jedoch habe ich keinen Nerv ihn deswegen auszuquetschen. Nachdem ich auflege, schlendere ich in der Stadt bis ich gegen Nachmittag zum Restaurant fahre, welches mir meine Mutter nannte. Ich bezahle den Taxifahrer und gehe auf den Eingang zu. Es scheint ein sehr teures Restaurant sein. Jedoch wundert es mich auch nicht wirklich. Meine Eltern hatten nunmal so einen Geschmack. Als ich dem Angestellten den Namen meiner Eltern nenne führt er mich zu unserem Tisch. Ich lasse meinen Blick durchs Restaurant schweifen. Es sind sehr wohlhabende Besucher, die sich an den Tischen unterhalten und Wein trinken. Mit meinem Jeans Rock und Doc Martens Stiefel bin ich viel zu casual für dieses Restaurant gekleidet. Dies bestätigt mich auch der prüfende Blick meiner Mutter.

"Hailey, du hättest auch etwas schickeres anziehen können."

Ich verkneife mir einen Kommentar und begrüße lächelnd meinen Vater. 

"Ach lass sie doch. Es ist doch egal, wer was anhat oder?"

Zu meinem Vater hatte ich schon immer ein besseres Verhältnis als zu meiner Mutter. Ich schenke ihm ein dankbares Lächeln, ehe ich mich der Karte zuwende. 

I Want You 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt