Kapitel 36

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Hailey

Das ist doch gerade nicht wirklich passiert?!

Noch in dem Einfluss des Kusses stehend, blicke ich wie benommen auf den Bildschirm meines PC. Nachdem ich James Büro verlassen hatte, bin ich regelrecht in mein Büro geflüchtet.

Wenn ich sagen würde, dass mich der Kuss überraschte, wäre es untertrieben. Zwar hatte ich vermutet, dass er vielleicht versuchen würde mich doch von meiner Kündigung abzuhalten, doch damit habe ich nicht gerechnet.

"Und ich bin gerade dabei einen weiteren zu begehen."

Er macht einen weiteren Schritt auf mich zu. Mir wird erst jetzt bewusst wie nah wir uns eigentlich sind. Ich will ihn fragen was er meint, doch soweit kommt es nicht, da plötzlich seine Hände mein Geist umfassen und er seine Lippen auf meine legt.

Der Kuss ist sanft und ich kann spüren, dass er zögert. Es muss daran liegen, dass ich zuerst nicht reagiere. Ich bin wie gelähmt, doch ich schließe meine Augen und erwidere seinen Kuss, als ich befürchte, dass er sich von mir lösen möchte. Als ich meine Arme um ihn schlinge vertiefe ich unseren Kuss. Es ist unbeschreiblich, welche Gefühle dieser harmlose, doch dennoch leidenschaftliche Kuss in mir auslöst.

Mir war vorher schon bewusst, dass da etwas zwischen uns war. Bei seinen Berührungen, bei seinen Blicken... Doch niemals wäre mir in den Sinn gekommen, dass James Interesse an mir hätte. Nach der ganzen Sache mit meinen Eltern.

"Oh wow, ist da jemand verliebt?"

Erschrocken blicke ich auf. Ben sieht mich grinsend an.

"Was? Woher hast du das denn jetzt?"

Räuspere ich mich kurz. Ich fühle mich ertappt.

"Naja, du schienst verträumt zu sein. Und das breite Lächeln auf deinen Lippen hat dich verraten."

Erklärt er mich, als er sich gegenüber von mir auf dem Sessel niederlässt. Die Röte muss mir nun in das komplette Gesicht gestiegen sein. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich so sehr in meinen Gedanken versunken war und lächelte.

Das Grinsen von Ben verschwindet und er sieht mich skeptisch an.

"Eigentlich war das nur ein kleiner Witz, aber wieso habe ich das Gefühl, dass da was dran ist."

Er verschränkt seine Arme vor seiner Brust und sieht mich auffordernd an, ihm zu erzählen, was los ist.

"Ich weiß es nicht."

Ich seufze.

"Du musst mir aber versprechen es niemandem zu sagen. Ich bin selber noch nicht sicher, was gerade passiert."

Ben nickt. Ich vertraue niemandem mehr als Ben. Er würde es ohnehin für sich behalten. So erzähle ich ihm von Beginn an alles, was zwischen mir und James vorgefallen war.

"Und er hat dich einfach geküsst?"

Er sieht mich ungläubig an.

"Wow... Damit habe ich nicht gerechnet."

Gesteht er nachdenklich.

"Er will mich nach Feierabend treffen und alles bereden."

Ich lasse mich weiter in meinen Stuhl versinken. Auch wenn ich mich nach seiner Nähe sehne und mich auch freue, kann ich mir nicht vorstellen, wie es nachher ablaufen wird. Auf einer Seite ist es mir unangenehm.

"Verstehe mich nicht falsch, aber ich hätte nicht gedacht, dass Mr. Adams nach der Sache wieder etwas mit seinen Angestellten anfängt."

Äußert Ben nachdenklich.

I Want You 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt