Hailey
Skeptisch beäuge Ich den Mann vor mir. Der dunkel graue maßgeschneiderte Anzug schreit förmlich, dass dieser nur für diesen Mann geschneidert wurde. Zugegeben schmeichelt es wirklich seinen blauen Augen.
Nach einem kurzen Moment gehe ich um Derek Carter um an meinen Schreibtisch, wo ich die Mappen drauf ablege.
Wer zum Teufel hat ihn in mein Büro gelassen?
"Nun, eigentlich bin ich im Auftrag hier."
Noch immer skeptisch, setze ich mich auf meinen Stuhl und deute ihm an, doch auch Platz zu nehmen.
"Mögen Sie etwas trinken?"
Frage ich ihn höflich, was ihm ein schiefes Lächeln entlockt.
"Danke, jedoch werde ich nicht lange bleiben."
"Na dann..."
Fragend sehe ich zu ihm. Was sucht er hier? Weiß James, dass er hier ist?
"Wie Sie wissen arbeiten wir mit Ihren Eltern zusammen. Sie baten mich, mit Ihnen über den neuen Standort hier in New York zu sprechen."
Er muss wohl wissen, dass meine Eltern mir bereits davon erzählt haben, dass er nichts weiteres dazu sagt.
"Dann müssten Sie wohl auch wissen, dass meinerseits das Thema bereits geklärt ist."
"Ms. Fraser."
Sein Lächeln verschwindet und er sieht mich mit einem ernsten Blick an.
"Mir ist bewusst, dass Ich hier keinen sonderlich guten Namen habe. Und es scheint mir auch, dass ein gewisser Abstand zwischen Ihnen und Ihren Eltern besteht. Verstehen Sie mich nicht falsch, es ist nicht meine Angelegenheit."
Er macht eine kurze Pause, bevor er weiterspricht.
"Als Geschäftsmann muss Ich Ihnen jedoch anraten, Ihre Entscheidung noch mal zu überdenken. Es wäre eine wirklich sehr große Chance für Sie."
Ich öffne meinen Mund, um ihm zu sagen, dass er und meine Eltern nur ihre Zeit verschwenden. Mit ihnen würde ich nicht arbeiten. Daran wird sich auch nichts ändern. Doch das alles kann ich gar nicht aussprechen, da er vom Sessel aufsteht und zur Tür geht.
"Überlegen Sie es sich noch mal."
Und schon war er verschwunden.
Das ist doch nicht deren Ernst.
Sie können doch nicht erwarten, dass ich mit Derek Carter zusammen arbeite. Zwar wäre es die Firma meiner Eltern, doch sie arbeiten nun mal zusammen. Abgesehen davon... Wie kann meine Mutter denken, dass ich mit ihr arbeiten würde?
"Ms. Fraser?"
Die Stimme von Ms. Montgomery reißt mich aus meinen Gedanken.
"Mr. Adams würde Sie gerne sprechen."
Ich nicke nur und erhebe mich von meinem Tisch. Er wird es wohl mitbekomme haben, dass Derek Carter uns, wohl eher mir, einen Besuch abgestattet hatte. Hoffentlich ist er nicht all zu sehr angespannt.
"Du wolltest mich sprechen?"
Sage ich, während ich die Tür seines Büros hinter mir schließe. Während ich mich seinem Schreibtisch nähere, nähert er sich mir ebenso, so dass er mit entgegen kommt.
"Was wollte Derek Carter von dir."
Seine Stimme ist zwar ruhig, doch ich kann erkennen, dass er mehr als nur angespannt ist und versucht die Ruhe zu bewahren.
"Dir auch einen guten Morgen."
James seufzt.
"Es tut mir leid. Es ist nur..."
"Dass du ihn nicht magst. Ich weiß."
Ich löse meinen Blick von ihm und gehe auf die Couch zu, welche sich im hinteren Bereich seines Büros befindet.
"Meine Eltern planen einen weiteren Standort hier in New York. Das hatten sie ja auch letztens angesprochen."
James nickt, während er sich zu mir setzt.
"Da sie gerade mit Derek arbeiten, haben sie ihn wohl darum gebeten, dass er noch mal mit mir spricht, um mich davon zu überzeugen mit ihnen zu arbeiten."
Seufzend lehne ich mich zurück.
"Das war's."
"Und was hast du jetzt vor?"
Ungläubig blicke ich in seine Richtung.
"Natürlich werde ich nicht ihr Angebot annehmen. Ich dachte, dass du weißt, dass ich nicht mit meinen Eltern arbeiten möchte."
"Ich weiß. Das hattest du ihnen beim Essen auch gesagt. Nur..."
Er senkt für einen Moment seinen Blick. Erst jetzt erkenne ich eine gewisse Unsicherheit, die er ausstrahlt.
"Es sind deine Eltern, Hailey. Du kannst sie nicht für immer von dir stoßen."
"Bis jetzt hat es immer gut geklappt."
Antworte ich ihm knapp. Jedoch scheint es mir, als wäre da noch etwas anderes, dass in seinem Kopf schwirrt.
Ist es wegen seiner Vergangenheit mit Derek Carter?
Ich bin mir nicht ganz sicher, was ihn so bedrückt, doch ich weiß, dass es nicht der richtige Zeitpunkt ist, darauf rumzustochern. Sachte nehme ich seine Hände in meine, woraufhin er sofort seinen Blick wieder hebt.
"Danke, dass du mich wegen meinen Eltern ermutigst. Wirklich... Ich schätze das sehr."
Ich schenke ihm ein aufrichtiges Lächeln. Denn ich meine das alles auch so. Es ist alles nur nicht so einfach. Und ich könnte es ihm nie antun, mit Derek Carter zu arbeiten. Nicht, nachdem was er schon durchmachen musste.
Auch bildet sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen und für einen Moment scheint er sorgenlos zu sein. Genau das wollte ich erreichen. Er nähert sich mir und jetzt wird mir bewusst, wie sehr ich seine Nähe genoss. Dennoch löse ich mich von ihm und stehe auf. Innerlich grinsend blicke ich in seinen überraschten Gesichtsausdruck.
"Wir haben noch viel zu tun, Mr. Adams."
"Wie soll ich mich denn jetzt auf den Rest des Tages konzentrieren, Ms. Fraser?"
"Hmm... Fehlt Ihnen etwa die nötige Motivation?"
Es macht mir unheimlich Spaß James so zu ärgern. Und von seinem Grinsen nehme ich an, dass es ihm genauso geht. Er lehnt sich wieder etwas vor, wie vorhin. Er dachte wohl an einen Kuss, doch dafür macht es mir gerade viel zu sehr Spaß ihn zu ärgern. So gehe ich einen Schritt zurück.
"Da müssen Sie sich auf heute Abend gedulden."
Mit einem letzten Zwinkern verlasse ich sein Büro, ehe ich grinsend in meins gehe.
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I Want You 2.0
ChickLit"You got the key to my heart and I got the key to your apartment. Would you let me in or I'm breaking in." I Want You 2.0 ist die überarbeitete neue Version meiner gleichnamigen Geschichte ‚I Want You'. Diese neue Version enthält eine komplett neue...