James
"Herein."
Es klopfte an meiner Tür, während ich mir die restlichen Dokumente ansehe, welche ich für mein nächstes Meeting brauchte.
"Ich hoffe ich störe Sie nicht..."
Sie. Ich brauche gar nicht weiter zuzuhören, um zu verstehen, dass das alles gar nichts Gutes bedeuten kann.
"Ich höre."
Ich sehe gebannt zu ihr und warte darauf, dass sie mir erzählt, was hier vor sich geht.
"In den letzten Wochen habe ich sehr viel hier bei Ihnen lernen können und ich bin wirklich dankbar für die Chance, die Sie mir gegeben haben."
Sie sieht auf einen Umschlag, welchen sie in den Händen hält. Sie wird doch jetzt nicht wirklich kündigen.
"Ich denke allerdings, dass es hier bei der Adams Company nicht mein richtiger Platz ist."
Wohl eher, ihr Platz bei mir.
Selbstbewusst und mit voller Überzeugung reicht sie mir diesen Umschlag. Sprachlos blicke ich nur auf diesen. Es gibt keinen Grund wieso sie nun kündigen sollte. Es kann nur wegen mir sein. Ein winziger Teil von mir sagt, dass es die richtige Entscheidung ist, doch alles andere sträubt sich dagegen, sie gehen zu lassen. Denn ich weiß, dass wenn sie jetzt geht, dass ich sie nie wieder sehen würde.
"Hailey, warte."
Ich bin selbst von mir erstaunt wie ruhig ich bin. Doch ich merke, wie sich die Wut in mir immer weiter aufstaut.
"Wieso?"
Frage ich sie. Ich will wissen wieso sie gehen will. Ich muss es aus ihrem eigenen Mund hören.
"Lass den Mist, Hailey! Sag mir, wieso du kündigen willst. Wieso jetzt?"
"Ich kann das einfach nicht, okay? Ich habe dich in so eine verkorkste Situation gebracht. Da kann ich doch nicht erwarten, dass James Adams mich weiterhin bei sich beschäftigen wird!"
Da ist es. Natürlich ist mir klar, dass ich einen gewissen Ruf habe, doch ich dachte nicht, dass sie nach all dem noch so über mich denkt.
"Ach, so ist das nun also. Stimmt, James Adams ist kein Mensch. James Adams kann keine eigenen Entscheidungen treffen. James Adams kann jemandem nicht helfen. James Adams hat kein Herz."
Die aufgestaute Wut verlässt gerade meinen Körper. Ich kann nicht glauben, dass sie wirklich so von mir denkt. Nach all dem... Schließlich ist sie mir wichtig.
"Ich...- Das wollte ich nicht."
Ich seufze. Sie weiß doch, dass das alles meine Idee war. Wieso nutzt sie dies als blöde Ausrede.
"Es ist mir einfach unangenehm. Ich möchte nicht jeden Tag zur Arbeit kommen und dass es zwischen uns so unangenehm angespannt ist. Außerdem hast du beim Essen mit meinen Eltern deutlich gemacht, dass meine Probezeit bald vorüber ist und du mich nicht übernehmen würdest. Schließlich war ich sowieso nicht deine erste Wahl, nicht? Hätte Ben es nicht angesprochen wäre ich erst gar nicht hier!"
Das ist es. Das ist, was sie so bedrückt hat. Das ist ihr Grund. Mir war gar nicht klar, wie sehr diese Worte wohl getroffen haben. Aber heißt das nicht, dass sie doch bleiben wollte?
"Ich habe es nur gesagt, weil es nicht angebracht ist mit seinen Angestellten auszugehen."
Also hat sie doch Interesse an mir? Sonst würde sie nicht so sauer sein, oder?
James, jetzt ist es auf jeden Fall vorbei.
"Und ich bin gerade dabei einen weiteren zu begehen."
Ich kann einfach nicht anders als sie endlich zu küssen. Zugegeben war ich nervös und erwartete sogar, dass sie mich von sich schubst, doch sie erwiderte den Kuss und schlang ihre Arme um meinen Torso. Mein Verstand löst eine Angst in mir aus, doch es ist anders. Dieses Mal bin ich mir sicher, dass es nicht so enden wird. Hailey ist einfach anders.
"Du musst mich während der Arbeit nicht sehen, falls du dich dadurch besser fühlen solltest. Aber bitte geh nicht."
Ich blicke ihr in ihre Augen und will, dass sie versteht, dass ich es ernst meine.
"Okay."
Sagt sie nur leise. Bevor ich etwas sagen kann, höre ich wie mein Telefon klingelt. Es muss Ms. Montgomery sein, die mich an mein Meeting jetzt gleich erinnern möchte.
"Ich muss jetzt leider los, aber wir bereden das alles hier noch."
Ich löse mich langsam von ihr.
"Hast du nachher noch etwas vor?"
Sie schüttelt mit ihrem Kopf.
"Gut. Wir treffen uns nach Feierabend unten im Foyer."
Sage ich ihr lächelnd, woraufhin sie lediglich nickt.
"Ich sollte dann gehen. Bis später, dann."
Sie schenkt mir ein leichtes Lächeln ehe sie mein Büro verlässt. Ich kann nicht anders als einmal tief ein- und auszuatmen.
Es wird alles gut ausgehen.
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I Want You 2.0
ChickLit"You got the key to my heart and I got the key to your apartment. Would you let me in or I'm breaking in." I Want You 2.0 ist die überarbeitete neue Version meiner gleichnamigen Geschichte ‚I Want You'. Diese neue Version enthält eine komplett neue...