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Ein paar kurze Augenblicke traute sich niemand etwas zu sagen, doch als Dumbledor wieder verschwunden war, redeten alle durcheinander. „Wer ist es wohl?", fragte ein kleines Mädchen in der Nähe von mir. „Und warum ist die Person verschwunden?", antwortete ihr ein Junge. Die Beiden blickten verängstigt drein, was ich ihnen nicht verübeln konnte. Rachel zog mich mit zu ihren Freunden, die sich auf ein paar Sesseln niedergelassen hatten. Als sie uns kommen sahen, stand ein Mädchen plötzlich auf. Ich wusste, dass sie Jennifer hieß und immer auf dem neusten Stand war, wenn es um Klatsch und Tratsch ging. „Oh mein Gott Rachel, es tut mir ja so leid!", rief sie überdreht und schloss Rachel in ihre Arme. Diese schaute mich verwirrt an. „Was tut dir leid?", fragte ich Jennifer daraufhin kalt. Sie wandte sich zu mir, schaute mich kurz abfällig an und sagte schließlich: „Oliver ist der Junge, der verschwunden ist!"

Ich sah wie Rachels sonst immer so fröhlicher Gesichtsausdruck erstarrte und sich Tränen in ihren Augen sammelten. Sofort wurde sie von ihren Freunden umringt, die versuchten sie zu trösten. Nur ich stand grübelnd daneben. „Woher weißt du das", fragte ich Jennifer, die ihre Hand auf Rachels Schulter gelegt hatte. „Als wir aus der großen Halle gegangen sind, konnte ich ein paar Slytherins belauschen. Einer von ihnen, dieser Avery, hat gesagt, dass jemand Oliver hat", berichtete sie mit einer Spur Stolz. Ich nickte ihr zu und blickte zu meiner besten Freundin, die immer noch vollkommen aufgelöst weinte.

Es kam mir äußerst merkwürdig vor, dass Tom Riddle beim Abendessen so vertieft in ein Gespräch vertieft war, dann gelassen und zufrieden aussah, als wir in unsere Schlafsäle geschickt wurden und die Slytherins generell als erstes wussten, dass es Oliver war, der verschwunden war. Zwar hatte ich Tom in der letzten Zeit als überaus liebevoll empfunden, doch mir war klar, dass er immer noch eine böse, dunkle und gewaltbereite Seite hatte. Mir war bewusst, dass ich die Wahrheit nur herausfinden konnte, wenn ich ihn finden würde. Ich zog Rachel kurz von ihren Freunden weg. „Hör mir gut zu! Ich glaube, ich weiß wo Oliver ist. Du wirst ihn wiedersehen, versprochen", fing ich an zu reden. Sie zog die Nase hoch und blickte auf den Boden. „Wenn jemand fragt, wo ich bin, dann sagst du, dass ich müde bin und im Bett liege okay?", fügte ich noch hinzu. Bevor mir Rachel etwas erwidern konnte, hatte ich ihr den Rücken zugewandt und war heimlich durch das Portal aus dem Gemeinschaftsraum in den Flur getreten.

Es war bereits dunkel und durch das Mondlicht bildeten sich gruselige Schatten auf den menschenleeren Korridoren. Außerdem war es totenstill und ich versuchte mich so lautlos wie möglich zu bewegen. Ich war mir unsicher, wo Tom sich jetzt aufhalten könnte. Darum beschloss ich in Richtung der Kerker zu gehen.

„Riddle will, dass wir zu ihm kommen", hörte ich plötzlich eine verängstigte Stimme. „Da kriegen mich keine zehn Pferde rein, wenn dieses Biest dort unten haust", antwortete ihm jemand. Ich sah vorsichtig um die Ecke und erkannte Avery mit einem anderen, kleineren Jungen. Die Beiden liefen eilig den Gang entlang und ich erkannte erst zu spät, dass sie mich bald erreicht hatten. „Was machst du hier?", fragte Avery und hielt mich am Arm fest.


feeling nothing (Tom Riddle FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt