Streit

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Mir war klar, dass ich unbedingt mit Tom Riddle reden musste. Ich brachte den Beweis, dass Tom mich wirklich liebte und ich nicht eine Art Marionette für ihn war, die alles für ihn machte. In meinen Gedanken versunken vergaß ich ganz, dass der Unterricht schon vor einigen Minuten begonnen hatte.

„Was machen Sie denn hier?", fragte mich eine Stimme, die unfehlbar zu Professor Slughorn gehörte. Er war zwar der letzte, den ich gerade sehen wollte, doch aus Höflichkeit setzte ich ein unschuldiges Lächeln auf. „Ich musste noch kurz mit Professor Dumbledor reden", antwortete ich ihm und versicherte, dass ich mich sofort zum Unterricht begeben würde. „Lassen Sie sich ruhig Zeit. Übrigens freue ich mich ja sehr für Sie und Tom, ich wusste schon immer, dass sie gut zusammenpassen!", plapperte er drauf los.

Bevor ich antworten konnte, legte sich eine kalte Hand auf meine Schulter. „Das haben Sie sehr nett gesagt!", nahm mir die Person hinter mir die Antwort ab und ich erkannte Tom aus dem Augenwinkel. „Ich lasse Sie beide dann mal alleine", zwinkerte der Professor zum Abschied und verschwand schnellen Schrittes.

„Was machst du hier?", fragte ich Tom, der seine Hand immer noch auf meiner Schulter platziert hatte und langsam begann, meinen Rücken zu streicheln. „Vertrauensschülertreffen", murmelte er leise und sah mir in die Augen. Obwohl mir sein Blick wieder weiche Knie bereitete, wollte ich mich dieses Mal nicht von ihm um den Finger wickeln lassen. „Wir müssen reden", sagte ich deswegen ernst. Aus Toms Gesichtsausdruck konnte man nicht schließen, wie er sich gerade fühlte, doch ich meinte eine Spur Besorgnis zu erkennen.

„Liebst du mich wirklich oder bin ich nur ein Spielzeug für dich?", fragte ich gerade raus. „So denkst du von mir? Ich überwinde mich immer für dich Gefühle zu zeigen, obwohl mir das schwer fällt! Ich hab das sogar heute vor der ganzen Schule gemacht!", hallte Toms Stimme durch den Korridor und nahm seine Hand sofort von mir. „Das habe ich nicht so gemeint", erwiderte ich leise und senkte den Blick. „Dann denk nach, bevor du sowas zu mir sagst!", rief er immer noch so wütend, dass seine Stimme zitterte. Er warf mir einen letzten vernichteten Blick zu, dann drehte er sich um und ging davon.

Einen Augenblick war ich wie versteinert. Ich hatte Tom gerade verletzt und das tat mir leid. Allein die Tatsache, dass es ihn störte, dass ich so etwas zu ihm gesagt hatte, zeigte mir, dass ich ihm wichtig war. „Tom warte!", brüllte ich ihm nach und rannte los. Zum Glück hatte ich ihn schnell eingeholt.

feeling nothing (Tom Riddle FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt