Tagebuch

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„Nein. Ich denke, ich werde mal besser schlafen gehen!", sagte ich, um dem Thema auszuweichen. Ich lächelte Rachel dankbar an und wir wünschten uns eine gute Nacht. Es war fast schon früher Morgen und während Rachel laut atmend in ihrem Bett schlief, beobachtete ich, wie es immer heller wurde. Ich überlegte lange, wie ich mich weiter vor Tom verhalten sollte und entschied, ihm lieber etwas aus dem Weg zu gehen.

Der nächste Tag, es war zum Glück Sonntag, ging schnell vorüber, da ich mich größtenteils im Schlafzimmer aufhielt, um zu lesen. Plötzlich wurde ich durch ein pochendes Geräusch gestört. Eine Eule tippte mit ihrem Schnabel immer wieder an ein Fenster. Ich streichelte dem Vogel kurz über den Kopf und griff nach einem kleinen Zettel, der in seinem Schnabel steckte.

„Liebe Jane! Komm nach Sonnenuntergang vor deinen Gemeinschaftsraum. Ich werde auf dich warten. -Tom"

Ohne zu zögern warf ich den Zettel im hohen Bogen aus dem Fenster. Tom Riddle würde schon bemerken, dass ich mich nicht mit ihm treffen wollte. Gleichzeitig fühlte ich mich aber auch etwas schlecht. Tom bedeutete mir doch etwas mehr als ich mir eingestehen wollte. Ich versuchte mir immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, wie Riddle seinen „Freund" vor meinen Augen geschlagen hatte oder wie ignorant er teilweise vor mir aufgetreten war, doch leider schien mich gerade diese böse Seite an ihm zu faszinieren. Um mich abzulenken, las ich weiter in meinem Buch, wodurch ich letztendlich die Zeit vergas.

„Jane!!!", platze Rachel nach einiger Zeit geräuschvoll in unser Zimmer. Sie war mit einigen Freunden in Hogsmeade gewesen. „Was ist denn los?", fragte ich sie erwartungsvoll.

„Erstmal hab ich dir etwas mitgebracht, aber viel interessanter ist, dass Tom Riddle vor dem Gemeinschaftsraum steht!", rief sie aufgeregt und deutete nach draußen.

„Soll er doch da stehen, es interessiert mich nicht"

„Denkst du nicht, dass er nach dir sucht?"

„Nein. Er trifft sich sicher mit einer anderen"

Rachel setzte sich vorsichtig auf eine Seite meines Bettes. Ich wusste, dass ich über alles mit ihr reden konnte, doch momentan wollte ich alleine sein. Rachel schien das auch zu bemerken, griff in ihre Tasche und holte ein schwarzes Büchlein heraus. „Vielleicht hilft dir das ja", sagte sie und reichte es mir. Ich blätterte etwas in dem Buch und erkannte, dass es eine Art Kalender war. „Danke", sagte ich. Zwar wusste ich nicht ganz, inwiefern mir dieser Kalender helfen sollte, doch ich wollte Rachel nicht verletzten. „Schreib doch deine Gedanken auf. Ich merke doch, dass dich etwas beschäftigt und wenn du nicht mit mir reden willst, dann benutz doch das Buch. So wie ein Tagebauch", schlug meine beste Freundin vor. Sie sagte es nicht enttäuscht oder vorwurfsvoll, denn sie wusste, dass es mir schwer viel über meine Probleme zu sprechen. Es war sicher keine schlechte Idee.

feeling nothing (Tom Riddle FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt