Tod

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Die nächsten Wochen in Hogwarts verliefen ohne besondere Vorkommnisse. Tom Riddle und ich hatten – bis auf unsere gemeinsamen Stunden in Zaubertränke – nur wenig Kontakt, was mich jedoch auch nicht weiter störte. Ich wusste, dass er seine Gründe hatte und ich fand mich damit ab, dass er zumindest im Unterricht manchmal heimlich meine Hand nahm oder mich kurz in eine stille Ecke zog, um mir einen schnellen Kuss zu geben.

Kurz vor den Weihnachtsferien, als es gerade zu schneien begonnen hatte, ging ich alleine durch die Gänge, um zu meinem Schlafsaal zu gelangen. Es war schon dunkel geworden mir kamen nur wenige andere Schüler entgegen. „Jones", hörte ich dann plötzlich eine nach Luft japsende Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah Averys verschwitztes Gesicht. „Riddle will dich sehen", keuchte er, packte meinem Arm und zog mich weg. Ich riss mich von ihm los und schenkte ihm einen bösen Blick.

Nach kurzer Zeit hatten wir einen mir wohl bekannten Ort erreicht – den Raum der Wünsche, in dem schon Tom und seine Freunde auf uns warteten. Ich erkannte, dass die meisten abfällig grinsten und ich bekam einige Gesprächsfetzen mit. „Endlich ist ein Schlammblut tot", sagte Rosier und wurde von einem anderen Jungen bestätigt. Verwirrt schaute ich zu Tom, der mich zur Seite zog.

Ich hatte Tom noch nie so verunsichert gesehen. Seine Hände waren am Zittern und Schweiß lief ihm von der Stirn. „Was ist passiert?", fragte ich ihn ernst. „Er ist mir ausgebrochen. Die Anderen denken, dass ich ihn extra rausgelassen habe, damit er jemanden tötet", sagte er mit kratzender Stimme und schaute auf den Boden. Mir war klar, dass mit er der Basilisk gemeint war. „Und ist jemand getötet worden", fragte ich weiter, obwohl ich die Antwort schon wusste. Tom nickte verunsichert. „Sie liegt im Mädchenklo, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie gefunden wird", sagte er dann und knetete seine Hände unruhig.

Ich war mir bewusst, was für gravierende Folgen es haben würde, wenn eine Leiche gefunden werden würde, vor allem ohne einen Verantwortlichen dafür zu finden. Hogwarts wäre kein sicherer Ort mehr und die Schule und damit mein einziges richtiges Zuhause würde geschlossen werden.

Einerseits war ich furchtbarenttäuscht und wütend darüber, dass Tom sein übergroßes Haustier nicht richtigunter Kontrolle hatte, doch als ich in seine dunklen verzweifelten Augen sah,konnte ich nicht anders, als ihm zu helfen. „Komm mit!", rief ich und zog ihnan seinen Freunden vorbei aus dem Raum der Wünsche. Ich hatte einen Plan.

feeling nothing (Tom Riddle FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt