Das Wesen in der Höhle

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Vor einem runden Tor blieben wir stehen. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass dieses mit metallenen Schlangen verziert war. „Bleib gleich dicht hinter mir! Wenn ich sage, dass du die Augen zu machen sollst, dann machst du das!", sagte Tom Riddle konzentriert und gab mir keinen kurzen Kuss auf die Stirn. Tom schloss die Augen und atmete tief durch. Urplötzlich kamen zischende Laute aus seinem Mund. Ich erschrak kurz und er nahm meine Hand und drückte sie sanft. Dann kam mir etwas in den Sinn, was ich neulich in der Bibliothek gelesen hatte. Es gab wenige Zauberer, die mit Schlangen sprechen konnten und Tom gehörte wohl zu dieser besonderen Personengruppe. Mir blieb der Mund offen stehen, als das Tor zur Seite schwang und den Blick auf einen röhrenartigen Tunnel frei gab. „Du bleibst hier und kommst erst, wenn ich dich rufe", befahl Tom und trat vorsichtig in den Gang.

Ich wartete eine kurze Zeit. Bei genauerem Hinhören kam mir das Geräusch von fließendem Wasser gemischt mit Toms zischender Sprache in die Ohren. „Jane!", kam mir dann Toms Stimme schallend entgegen. Ich kletterte in das Rohr, welches gerade so groß war, dass ich aufrecht darin stehen konnte. Auf dem Boden waren einige Wasserlachen verteilt, wodurch meine Füße sofort durchnässt war und ich zu zittern begann. Kalte Luft kam mir entgegen und ich war froh, als ich das Ende der Röhre erreicht hatte. Vor mir tat sich eine große Höhle auf, die zu meiner Verwunderung nicht so dreckig und voller Steine war. An den Seiten fiel prasselte Wasser von der Decke und schlug lautstark auf dem Boden auf.

Tom stand am Ende der Höhle und ich kam zögerlich auf ihn zu. „Mach die Augen zu", flüsterte er und nahm meine Hand. Als ich seiner Aufforderung nachgekommen war, kamen wieder zischende Laute aus seinem Mund, jedoch blieben sie diesmal nicht unbeantwortet. Man hörte, wie etwas durch das Wasser auf uns zu kam und Ich krallte mich ängstlich in Toms Hand. „Du kannst gucken, Süße", hörte ich dann seinen Atem an meinem Ohr.

Langsam öffnete ich meine Augen und sah zu meinem Schrecken, wie sich vor meinen Beinen eine riesige Schlange bewegte. Ich war unfähig etwas zu sagen, da mich der Anblick einerseits beeindruckte, ich aber gleichzeitig auch großen Respekt vor diesem Tier hatte. „Das ist ein Basilisk. Eigentlich ein ganz harmloses Wesen. Nur wenn du ihm in die Augen guckst, stirbst du auf der Stelle", sagte Riddle als wäre es das normalste der Welt mit einer Riesenschlange in einer Höhle zu stehen. „Und er hört auf dich?", fragte ich vorsichtig, da ich mir kaum vorstellen konnte, dass sich so ein gewaltiges Wesen von jemandem etwas sagen ließ. Daraufhin nickte er und ich erkannte das Gefühl von Stolz und Macht auf seinem Gesicht.

„Ich habe ihm gesagt, dass er dich nicht töten soll", sagte Tom dann trocken als er meinem immer noch besorgten Gesichtsausdruck sah.

feeling nothing (Tom Riddle FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt